In den Auengrund soll ein weiterer Teich kommen, dessen Leben sich durch ein Fenster beobachten lässt

An einem Hang will der Heimat- und Verschönerungsverein einen Teich anlegen. Mit Blick auf die Topographie des Geländes ist das Projekt schwer vorstellbar – doch Geld für die Umsetzung ist bereits da.

von Florian Lerchbacher

Mengsberg. Seit dem Spätsommer gibt es im Hardtwasser- Auengrund einen kleinen Teich, der als wertvolles Feuchtbiotop für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten dient. Diese Naturschutzfläche, auf der für Menschen das Beobachten im Vordergrund steht, will der Heimat- und Verschönerungsverein noch um ein Projekt bereichern: Er möchte die Natur erlebbar machen.

Aus diesem Grund planen die Mengsberger, an einer Böschung einen weiteren Teich anzulegen, an den ein Gebäude angrenzt. Vom Dach aus sollen die Besucher einen guten Blick von oben ins Wasser bekommen können. Der Clou wartet jedoch in der Hütte drinnen: Durch ein aus Plexiglas bestehendes Fenster können die Gäste das Leben im Teich direkt beobachten. Burkhard Stern, der zweite Vorsitzende des Vereins, schätzt die Kosten für die Umsetzung der Pläne auf rund 15 000 Euro. Ein Drittel davon ist schon da: Der Verein erhält 5 000 Euro aus der Umweltlotterie „Genau“ – weil das Projekt einen weiteren Mosaikstein der regionalen Umweltbildung darstelle. „In den Auengrund soll ein weiterer Teich kommen, dessen Leben sich durch ein Fenster beobachten lässt“ weiterlesen

Seniorenarbeit der Vhs ruht für ein Jahr

Neustadt plant neues Konzept

Neustadt. Die Seniorenarbeit in Neustadt soll im nächsten Jahr zunächst ruhen. Leider hätten in den vergangenen Jahren immer weniger Senioren an den nachmittäglichen Veranstaltungen der Volkshochschule (Treffpunkt A) im Haus der Vereine teilgenommen, erklärt die Stadt Neustadt. Dies war für die ehrenamtlich Engagierten und Bürgermeister Thomas Groll Anlass, die Situation mehrfach zu besprechen. Gemeinsam kamen die Beteiligten I überein, diese Form der Seniorenarbeit vorerst in 2017 ruhen zu lassen.

Bei der zunächst letzten Veranstaltung nutzte Bürgermeister Thomas Groll die Gelegenheit, den Einsatz der Ehrenamtlichen bei den Seniorentreffpunkten zu würdigen. Sie sind zum Teil weit über ein Jahrzehnt hinaus aktiv. Die getroffene Entscheidung sei sicher bedauerlich, aber aus der Situation heraus begründet und verständlich. Der Bürgermeister hob hervor, dass die Helferinnen und Helfer in den vergangenen Jahren mit großem Engagement bei der Sache waren und den Senioren Freude und schönen Stunden bereitet haben. „Seniorenarbeit der Vhs ruht für ein Jahr“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Das Senioren-Team „3 x 20 plus/minus” lädt alle Senioren herzlich zu seinen Veranstaltungen ein

Im Jahr 2017 wird es in Neustadt keine „Treffpunkte“ im Rahmen der Seniorenarbeit der Volkshochschule geben (s. „Mitteilungsblatt“ vom 1.12.2016). Vor diesem Hintergrund suchte Bürgermeister Thomas Groll kürzlich den Kontakt zum Team von „3 x 20 plus/minus“ der katholischen Kirchengemeinde, das seit vielen Jahren mit regem Zuspruch in der Seniorenarbeit tätig ist. Das Programm ist dabei immer vielfältig und reicht über Informationsveranstaltungen und Geselligkeit bis hin zu Tagesfahrten. Mechthild Lokai und Franz Hinze betonten in einem Gespräch mit dem Bürgermeister, dass alle Neustädter Senioren bei ihnen gern gesehene Gäste seien. Dies galt in der Vergangenheit und die Einladung bestehe natürlich auch in Zukunft fort. Thomas Groll zeigte sich erfreut darüber, dass es somit auch im kommenden Jahr ein regelmäßiges Angebot für die „Menschen mit Erfahrung“ in der Kernstadt gebe. Wer Lust hat, ist bereits zur Adventfeier von „3 x 20 plus/minus“ am 14. Dezember 2016, 15.00 Uhr, mit „handgemachter Musik“ des „Amrei-Duos“ im kath. Pfarrheim eingeladen. Anmeldungen werden bis zum 12.12. zur Bürozeit im Pfarrbüro (6375) oder bis zum 13.2. bei M. Lokai (8346) entgegengenommen. Der Unkostenbeitrag für Kaffee und Kuchen beläuft sich auf 3,- €. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Das neue Konzept bewährt sich

Beim „Neustädter Advent“ fand das bunte Markttreiben in beheizten Häusern statt

Am zweiten Adventssonntag stand Neustadt ganz im Zeichen des „Neustädter Advent“. Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr genossen auch in diesem Jahr hunderte Besucher das vielseitige Programm.

von Karin Waldhüter

Neustadt. Bei der Annäherung an den „Neustädter Advent“ stieg den Besuchern der Duft von frisch gebackenen Crepes und von Glühwein in die Nasen. Zudem lag weihnachtliche Musik in der Luft. Trotz frostig kalter Temperaturen hatten die Junker-Hansen-Musikanten ihre Musikinstrumente ausgepackt und sorgten mit weihnachtlichen Liedern für die passende Stimmung. „Die Temperaturen sind schon grenzwertig, kälter dürfte es nicht mehr sein, gerade die Tuba ist anfällig für Kälte“, berichtete Karl- Heinz Mai. „Das neue Konzept bewährt sich“ weiterlesen

Statt kleinerer „turnusmäßiger Sanierungsarbeiten“ ist eine umfangreiche Renovierung notwendig

Wer Fachwerkhäuser sein Eigentum nennt, muss stets in ihren Erhalt investieren. 23 000 Euro hatte die Stadt Neustadt für Arbeiten am historischen Rathaus eingeplant – inzwischen ist sie bei 230000 Euro angelangt.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Eine böse Überraschung erlebte die Stadt Neustadt bei den „turnusmäßigen Sanierungsarbeiten“, die sie am historischen Rathaus ausführen wollte (die OP berichtete) – und es wird immer schlimmer. Eigentlich waren nur ein paar Gefache herausgefallen, die es zu reparieren galt. Doch als das Gerüst stand, zeigten sich noch ganz andere Schäden.

Im Nu stiegen die Kosten von einst eingeplanten 23 000 Euro auf 78000 Euro. Inzwischen steht die Schätzung bei rund 230 000 Euro. „Das sollte aber reichen“, betont Bürgermeister Thomas Groll. In diesem Betrag sei noch etwas Luft eingeplant, schließlich tauchten bei der tatsächlichen Umsetzung der Reparaturarbeiten oftmals noch weitere unentdeckte schadhafte Stellen auf. „Statt kleinerer „turnusmäßiger Sanierungsarbeiten“ ist eine umfangreiche Renovierung notwendig“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Seniorenarbeit der VHS ruht in Neustadt zunächst 2017

Leider fanden in den vergangenen Jahren immer weniger Senioren den Weg zu den nachmittäglichen Veranstaltungen der Volkshochschule (Treffpunkt A) ins Haus der Vereine. Dies war für die ehrenamtlich Engagierten und Bürgermeister Groll Anlass, die Situation mehrfach zu besprechen. Gemeinsam kam man überein, diese Form der Seniorenarbeit zunächst in 2017 ruhen zu lassen. Bei der letzten Veranstaltung am 15. November 2016 nutzte Bürgermeister Thomas Groll die Gelegenheit, den ehrenamtlich Engagierten für ihren zum Teil weit über ein Jahrzehnt geleisteten Einsatz zu danken. Die getroffene Entscheidung sei sicher bedauerlich, aber aus der Situation heraus begründet und verständlich. Der Bürgermeister hob hervor, dass die Helferinnen und Helfer in den letzten Jahren mit großem Engagement bei der Sache waren und den Senioren Freude und schöne Stunden bereitet haben. Ebenso wie Karin Lippert von der Volkshochschule Marburg-Biedenkopf überreichte er ihnen ein Geschenk. Sogleich kündigte Groll an, dass in den kommenden Monaten ein Altenhilfekonzept für die Kommune erstellt werde. Dieses wird sich auch mit der Frage beschäftigen, wie es mit der kommunalen Seniorenarbeit weitergehen könne. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Die Werte haben es Eichel angetan

Ministerpräsident a. D. widmete sich in Neustadt dem Thema „70 Jahre Hessische Verfassung“

„Gut, dass wir darüber reden – denn kaum einer liest sie heutzutage noch“, sagte Ministerpräsident a. D. Hans Eichel am Ende seiner Rede über die Hessische Verfassung.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Es war Hessens ehemaligem Ministerpräsidenten während der Gedenkveranstaltung in Neustadt deutlich anzumerken, dass die 70 Jahre alte Verfassung und die darin festgehaltenen Werte es Hans Eichel (SPD) angetan haben. Gleich mehrfach führte er den Inhalt verschiedener Artikel und den Sinn hinter den Worten an, um dann den Vergleich zur heutigen Zeit zu ziehen und herauszustellen, dass die Hessen ihrer eigenen Verfassung oftmals nicht gerecht werden. Dabei reflektierte er auch sein eigenes Handeln als oberster Hesse- Ende des vergangenen Jahrtausends und gestand ein, Fehler gemacht zu haben. „Die Werte haben es Eichel angetan“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Erneuerung der Fensterfassade im großen Saal des DGH Momberg abgeschlossen

Anfang November konnte die Erneuerung der Fensterfassade im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses Momberg abgeschlossen werden.

Die Fenster wurden vor über 30 Jahren eingebaut. Mittlerweile gab es insbesondere aus energetischen Gründen Sanierungsbedarf.

Die Kommune hatte die Maßnahme beim Land Hessen für das Förderprogramm „Energetische Sanierung kommunaler Nichtwohngebäude“ angemeldet.

Für die Realisierung der Maßnahme sind insgesamt 77.500,- Euro angefallen. Die Höhe des Zuschusses beläuft sich auf 21.000,- Euro. Neben der Verwirklichung des baulichen Wärmeschutzes wird auch noch Sonnenschutz (Rollos) eingebaut werden. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neues Glas senkt die Energiekosten

Arbeiten an Gemeinschaftshaus beendet
von Michael Rinde
Momberg. Freudestrahlende Gesichter bei Mombergs Orts¬vorsteher Jörg Grasse und Neustadts Bürgermeister Thomas Groll: Die Arbeiten an der Glas¬fassade des Dorfgemeinschafts¬hauses Momberg sind beendet. Der Bauhof ist derzeit noch da¬mit beschäftigt, die Wasserfüh¬rung vor der Fassade zu erneu¬ern, damit dort nicht im Laufe der Zeit neue Probleme durch Feuchtigkeit entstehen.
Die erneuerte Glasfassade wird die Energiebilanz des Gemein¬schaftshauses nachhaltig ver¬bessern, die vorherigen Fenster waren nach mehr als drei Jahr¬zehnten auch in keinem anspre¬chenden Zustand mehr. Außer¬dem erhalten die Fenster noch Rollos. „Neues Glas senkt die Energiekosten“ weiterlesen

Wenn Flüchtlinge zur Chance werden

Die Ansiedlung von aus ihrer Heimat geflohenen Neubürgern kann Probleme auf dem Land lösen

Wie schafft man es, Flüchtlinge dauerhaft im ländlichen Raum zu halten? Zu diesem Thema machen sich sieben hessische Modellkommunen ihre Gedanken. In Neustadt trafen sie sich zum ersten Erfahrungsaustausch.

von Matthias Mayer

Neustadt. Dr. Martina Schaad von der Hessischen Staatskanzlei erläuterte die Zielsetzung des vom Land mit 300 000 Euro geförderten Programms. Es solle einen Beitrag gegen die schleichende Entvölkerung ländlicher Regionen durch den demografischen Wandel und den damit verbundenen Leerstand in den Orten leisten. Die Ansiedlung von Flüchtlingen müsste als Chance gegen diese negative Entwicklung begriffen werden. Aufgabe der beteiligten Kommunen sei es, in den Jahren 2016 und 2017 innovative Konzepte und Lösungen auszuarbeiten, wie Flüchtlinge, die es zum überwiegenden Teil in die Ballungsräume zieht, im ländlichen Raum gehalten werden können.

Die Landesregierung hat für diese Pionierarbeit bewusst. auf die großen und die kleinen Landkommunen verzichtet und nur mittelgroße Kommunen ausgewählt, die auf der einen l Seite unter der skizzierten Problematik leiden, andererseits eine komplette Infrastruktur für lebenswertes Wohnen Vorhalten. Von den sieben ausgewählten Städten und“ Gemeinden waren fünf in Neustadt vertreten: Neustadt, Ahlheim, Aarbergen, Diemelstadt und Bad Sooden-Allendorf.

Neustadt setzt auf den Förderlotsen

Zentraler Punkt des in Neustadt erarbeiteten Konzepts ist der Förderlotse, für den eine neue Stelle geschaffen wurde. Der führe Flüchtlinge und Institutionen zusammen, bringe den Flüchtlingen die vielfältigen Angebote näher und sei auch bei f der Jobsuche behilflich, wie Bürgermeister Thomas Groll ausführte. Intern habe es Schulungen in der Verwaltung und I den Kitas für den Umgang mit Flüchtlingen und zur Trauma-Bewältigung gegeben. Für den unerlässlichen Spracherwerb bietet die Stadt einen qualifizierten Deutsch-Sprachkurs für bis zu 10 Teilnehmer an, der täglich über vier Stunden geht. Zudem fördere die Stadt den Führerschein-Erwerb oder die Umschreibung von Führerscheinen mit 300 Euro. „Getreu der Devise fördern und fordern müssen sich Interessenten in Form gemeinnütziger Arbeit einbringen“, sagte Thomas Groll. Wie wichtig das Thema ist, zeigt das Beispiel eines Flüchtlings aus Rauschenberg. Der hatte als Fernfahrer Job-Angebote, doch die scheiterten an der Umschreibung seines Lkw-Führerscheins, die mehr als 3 000 Euro kosten sollte.

Zentrum der Neustädter Flüchtlingshilfe ist ein Haus im Herzen der Altstadt, in dem es Räume für die Fahrrad- und die Schneider-Werkstatt sowie für den Deutschunterricht gibt. „Flüchtlinge wissen anfangs die Landkommunen zu schätzen. Sie fühlen sich dort gut aufgehoben und finden günstigen Wohnraum. Beruflich qualifizierte Flüchtlinge sind allerdings schwer zu halten“, berichtete Groll unter Hinweis auf fehlende Arbeitsplätze in der Region. Der Mangel gelte auch für weniger qualifizierte Jobs. Oft könne die Stadt nur Praktika- Plätze vermitteln, die keine Perspektive für ein dauerhaftes Verbleiben böten, schilderte Thomas Groll das größte Problem aus Sicht der Stadt Neustadt.

Groll: Ohne Flüchtlinge wird das Leben teurer

Mit diesem Problem hat Diemelstadt nicht zu kämpfen. Bürgermeister Elmar Schröder berichtete von Jobs in seiner Stadt, die jedermann innerhalb von fünf Minuten erlernen könne.

Ein Problem habe er mit Flüchtlingen, die die Annahme solcher Arbeitsplätze verweigerten.

Alle fünf Kommunen zeigten sich davon überzeugt, dass ihre Bürger das Ziel, Flüchtlinge langfristig an ihre neue Heimat zu binden, akzeptieren würden. Thomas Groll sprach für Neustadt von 150 bis 200 Personen, die sich mit Bleibeperspektive in Neustadt niedergelassen haben. „Deren Integration halte ich in der Kernstadt mit 6 000 Einwohnern für leistbar“, sagte das Stadtoberhaupt. Und er verdeutlichte, wie teuer die Neustädter der Abzug ihrer neuen Mitbewohner käme. Ohne die Flüchtlinge hätte Neustadt ein Bevölkerungsminus vom 100 Einwohnern. Das wirke sich negativ auf die Schlüsselzuweisungen des Landes und verschiedenste von den Bürgern zu tragenden Gebühren und auf den Leerstand aus. Die Neustädterin Simona Lison warb für Begegnungen und einen breiten Dialog zwischen Bürgern und Flüchtlingen. Der Gewinn der Vielfalt sei zu betonen.

Die Werkstätten in der Marktstraße sind wichtiger Anlaufpunkt für die in Neustadt ansässigen Flüchtlinge.