In den Ferien sind fleißige Bienen gefragt

Kinder und Erwachsene bauen im Juli unter Anleitung den Spielplatz „Honigtopf“
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Ein wenig schüchtern drücken sich Lasse und Greta Pieper während der Vorstellung des Spielplatzprojektes „Honigtopf“ an Mama Steffi, nehmen dann all ihren Mut zusammen und fragen gemeinsam, ob die neue Anlage nicht auch eine Seilbahn bekommen könnte. Eltern und Kinder, die an der Veranstaltung teilnehmen, sind begeistert – und auch Andreas Boström findet den Vorschlag gut, da sich das Gelände in der Mozartstraße bestens dafür eignen würde.

Doch der Projektbetreuer von der Firma Alea kann diesen Wunsch nicht in die Planungen aufnehmen. Ein Großteil der Anlage soll schließlich auf Kleinkinder ausgerichtet sein, erklärt er. Eine Seilbahn würde zu viel Unruhe bringen. „Hier entsteht sicher kein Abenteuerspielplatz“, betont Bürgermeister Thomas Groll und verweist auf kritische Nachfragen von Anwohnern, aufgrund derer die Konzeption bereits „angepasst“ worden sei.

Vorhaben verstaubte in den Schubladen

Dabei gibt es bereits seit Ende der 1970er Jahre den Plan und das Baurecht für einen Spielplatz im Bereich „Am Galgenberg“. Lange verstaubte das Vorhaben in Schubladen des Rathauses. Als die Stadt in jüngerer Vergangenheit in Kooperation mit Alea dann aber vier Spielplätze neu baute oder umgestaltete, nahmen Anwohner Kontakt auf und zeigten Interesse an eben einem solchen Projekt. Da es in dem Wohnquartier einen Generationenwechsel gegeben habe und nun viele junge Familien dort leben würde, sei es sinnvoll, den Ansatz von vor rund 40 Jahren nun umzusetzen, erklärt Groll.

Aus diesem Grund soll unter Anleitung der Handwerkspädagogen von Alea in der ersten Sommerferienwoche (19. bis 23. Juli) der Spielplatz „Honigtopf“ in Eigenleistung entstehen – das heißt, dass Kinder und Eltern (und alle anderen Interessierten) nicht nur in die Konzeption einbezogen wurden, sondern auch in die Umsetzung der Pläne. Entsprechend fand nun auch eine Art Workshop statt, in dem die Neustädter ihre Wünsche äußerten.

Da sich auf dem Gelände Bienenstöcke von Gerhard Michel befinden, die dort auch blieben sollen, soll das Thema Bienen und Honig im Mittelpunkt stehen. Geplant sind ein Kletterturm mit verschiedenen Spielmöglichkeiten sowie ein Sandbereich, in den auch ein Bagger kommt, wie Boström berichtet. Hinzu kommt ein „thematischer Lattenzaun“ mit Infos rund um Bienen, eine Schauwabe und ein Insektenhotel.

Die Kommune bekommt dabei Unterstützung von Michel und dem Imkerverein Kirchhain und Umgebung um Werner Gemmecker. Des Weiteren ist eine Art Balancierparcours geplant, der auf Anregung von Workshop-Teilnehmern um einen Wippbalken ergänzt wird. „Die Anlage wird sehr hochwertig“, verspricht Boström und erklärt, es komme unbehandelte Douglasie zum Einsatz.

Außerdem werde sich das Projekt in der Umsetzung noch verändern, es könnten also noch Wünsche und Anregungen geäußert werden. Eine Einschränkung gibt es: Im Wurzelbereich der auf der Anlage stehenden Bäume werde nichts entstehen. Die Handwerkspädagogen nahmen noch die Anregung von Sandra Schneider auf, die den Spielplatz als Begegnungsstätte sieht und sich zusätzlich zu Bänken eine Sitzgruppe für Erwachsene wünscht. Veith Kienle hätte gerne gelbes Glas oben im Klettergerüst.

Balancierparcours mit Wippbalken

Das sei eher nicht zulässig, erklärt Boström dem Jungen, betont aber, so etwas in der Art gerne in den Plänen aufzunehmen. Der Wunsch nach einem Wasserspielzeug wird in der Mozartstraße nicht in Erfüllung gehen. Groll erinnert daran, dass es im Freibad und bald auch im Bürgerpark solche Spielmöglichkeiten geben werde. Zudem kündigt er an, dass der Bauhof die Wege um den Spielplatz erneuern werde, um diese besser begehbar zu machen.

Jugendpfleger Philipp Berg stellt heraus, dass der Spielplatz-Bau auch wieder Teil der Ferienspiele sei und alle Kinder mitmachen können.

In der Woche 19. bis 23. Juli wird täglich von 8 bis 18 Uhr gewerkelt, freitags nimmt dann der TÜV die Geräte ab. Wer sich nicht als Handwerker versuchen will, kann die Arbeiten auch im Hintergrund unterstützen und sich um die Verpflegung kümmern.