Das Herzblut-Musical von Neustadt

„Nova Civitas“: Große schauspielerische Leistung der Akteure in farbenfrohen historischen Kostümen
Von Elvira Rübeling
Neustadt. In beeindruckender Kulisse, vor den historischen Wahrzeichen der Stadt im Hintergrund, wurde die dritte und letzte Vorstellung des Musicals „Nova Civitas“ am Festwochenende aufgeführt. Im Kultur- und Bürgerzentrum erzählten rund 60 Bürgerinnen und Bürger aus Neustadt spielend, singend und tanzend die Geschichte ihrer Stadt.

Schon zu Anfang wurde spürbar, wie verzweifelt die Menschen im Land umhergeirrt sein mussten und wie froh sie dann darüber waren, in Nova Civitas endlich einen Platz zum Leben gefunden zu haben. Die Handlung des Stückes schildert sowohl die Gründung von Neustadt als auch die lange Zeit der Lehnsherrschaft, unter der die Bevölkerung zu leiden hatte, bis hin zur Befreiung und Selbstständigkeit der Stadt. Dabei spielte Junker Hans von Dörnberg (1427 bis 1506) eine tragende Rolle (die OP berichtete).

„Das wollen wir feiern sieben Tage lang“

Das spannende Geschehen, Musik und Tanz, die große schauspielerische Leistung der Akteure in ihren farbenfrohen historischen Kostümen zogen rund 250 Zuschauerinnen und Zuschauer etwa eineinhalb Stunden lang in ihren Bann. Sie dankten es ihnen mit viel Zwischenapplaus. Ein großer Teil der Zuschauer spendete am Ende auch stehend Beifall. Mit viel Herzblut stellten die Akteure in allen Spielszenen überzeugend dar, dass sich nur durch den Mut und den Einsatz der Vorfahren Neustadt behaupten und zu dem entwickeln konnte, was es heute ist. „Das wollen wir feiern sieben Tage lang“, hatten die Mitwirkenden in dem Musical wiederholt gesungen und ebenso „Nova Civitas, wir lieben unsre Stadt“. „Das Herzblut-Musical von Neustadt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Würdevoll, schwungvoll, kurzweilig und fröhlich – Festakt am 5. Mai 2022

Am 5. Mai 1272 wurde „Nova Civitate“ – Neustadt – erstmals urkund­lich erwähnt. Genau 750 Jahre später kamen rund 200 Gäste und über 100 Mitwirkende auf dem (bisherigen) Rathausplatz zu einem Festakt zusammen, den man mit den Adjektiven würdevoll, schwungvoll, kurz­weilig und würdig treffend beschreibt.
Die historische Kulisse von Rathaus und Junker-Hansen-Turm sowie das Wetter trugen zum Gelingen der im Nachhinein vielfach gelobten Veranstaltung bei.
Gegen 18 Uhr zogen die Historische Bürgerwehr mit Biedermeier­damen, Junker Hans Julian Schratz und seine Burgfräulein Marlene Gnau und Marie Geus, Fahnenabordnungen von Vereinen aus Neustadt, Mengsberg und Momberg, Soldaten der Patenkompanie der Bundeswehr und Bürgermeister Thomas Groll, Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg gemeinsam mit der Schirmherrin des Stadtjubiläums, Staatsministerin Angela Dorn, und dem Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich ein.
Unmittelbar danach erklang durch das Neustädter Blasor­chester der von Christoph Jarkow komponierte Marsch „Ave Novam – Gruß an Neustadt“, die Majoretten begleiteten dies schwungvoll.
Die Begrüßung der Anwesenden übernahm dann der bekannte HR-Moderator und „Wetterfrosch“ Tim Frühling, der gekonnt durch den Abend führte und die Besucher mit den nötigen In­formationen ausstattete.
Er hieß u.a. den Parlamentarischen Staatssekretär Sören Bar­tol MdB, Dr. Stefan Heck MdB, Dirk Bamberger MdL und den Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow willkommen. Mit dabei waren auch der langjährige Bürgermeister Manfred Hoim, der ehemalige Kommandeur der Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“ Dr. Klaus Wittmann sowie Bürgermeister der Nachbarkommunen, Vertreter aus Wirtschaft, Gewerbe und Verwaltung. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Wasser marsch!

Das für 3,5 Millionen Euro sanierte und umgestaltete Freibad in Neustadt öffnet wieder
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Während ein Freibad nach dem anderen im Landkreis Marburg-Biedenkopf die Saison 2022 beginnt, laufen in Neustadt noch die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung. Noch wird gemäht, gehämmert, geputzt, gewerkelt, Wasser eingelassen und vieles mehr. Im Gegensatz zu den anderen Einrichtungen steht in der Junker-Hansen-Stadt aber auch eine Besonderheit an: In den vergangenen zwei Jahren sanierte die Kommune ihr Freibad nicht nur, sondern gestaltete es komplett um, so dass nun ein modernes Familienbad mit zahlreichen Attraktionen auf die Gäste wartet. 3,5 Millionen Euro kostete das Projekt insgesamt – wobei zwei Millionen Euro aus Fördertöpfen des Landes Hessen stammen beziehungsweise Leader-Mitteln der EU (eingeworben über die Region Marburger Land).

Die Vorfreude aufseiten der Verantwortlichen ist jetzt schon riesig: Bademeisterin Jutta Braun freut sich persönlich über die Massagedüsen – und für Familien und insbesondere für die Kinder über die verschiedenen Spielgeräte: „Ich bin gespannt, wie das alles ankommt und angenommen wird. Aber ich glaube, wir haben einiges Gutes zu bieten.“ Bürgermeister Thomas Groll kann sich derweil gar nicht entscheiden, was er am besten findet: „Die Mischung macht es.“ Auf die Gäste warten unter anderem ein modernes Kleinkinder- und ein Matschbecken, ein Wasserspielplatz, eine Breitwellenrutsche, eine Sprunganlage, das neue Bistro sowie ein Beachbereich mit dazugehörigem Beachvolleyballfeld. Aber: Es gibt auch einige Details, die noch nicht ganz fertig sind. So ist die Bepflanzung noch nicht abgeschlossen und im Rasen der Liegewiese klafft ein größeres Loch. Kein Grund jedoch, die Saisoneröffnung weiter aufzuschieben, meint der Bürgermeister: „Die Gesamtfläche ist schließlich groß genug, dass alle Besucherinnen und Besucher ein Plätzchen finden sollten.“ Eigentlich war sogar schon im vergangenen Jahr angedacht worden, gegen Ende des Sommers das Freibad wiederzueröffnen. Damals gab es allerdings noch zu viele Baustellen. „Wasser marsch!“ weiterlesen

Trotz Bedenken will Neustadt feiern

Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause richtet die Stadt wieder die Trinitatis-Kirmes aus
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der Mai steht im Zeichen des Jubiläums „750 Jahre Neustadt“, doch die Planungen für den Juni und eine coronabedingt schmerzlich vermisste Veranstaltung laufen bereits auf Hochtouren: Nach zwei Jahren Pause findet in der Junker-Hansen-Stadt vom 9. bis 13. Juni wieder die Trinitatis-Kirmes statt – die inzwischen 518. Auflage des größten Volksfestes im Landkreis Marburg-Biedenkopf.

„Natürlich haben wir uns mit Blick auf die Pandemie genau überlegt, ob wir die Kirmes in diesem Jahr ausrichten“, sagt Bürgermeister Thomas Groll: „Aber die Verordnungslage lässt es zu. Und die Menschen wollen wieder rausgehen, gehen auch raus und feiern in der Gemeinschaft. Da wollen wir als Kommune sie nicht eingrenzen – wohl aber an ihr Verantwortungsbewusstsein und die Vernunft appellieren.“ Es gelte, ein Stück Normalität zurück in die Gesellschaft zu bringen. Und so laute das Motto: „Feiern Sie mit Bedacht!“ Auch wenn manchmal der Eindruck entstehe, Corona sei vorbei: „Es ist noch da! Werfen wir an den Kirmes-Tagen nicht alle Erkenntnisse und Verhaltensweisen über den Haufen – dafür ist es noch zu früh.“ „Trotz Bedenken will Neustadt feiern“ weiterlesen

Junker Hans, Musik und Tanz

Anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums von Neustadt wurde das Singspiel „Nova Civitas“ aufgeführt
Von Elvira Rübeling
Neustadt. Historische Dokumente belegen, dass die Stadt Nova Civitas erstmals am 5. Mai 1272 urkundlich ihre Ersterwähnung fand. Nun, 750 Jahre später, wird das historische Ereignis in Neustadt im Jahre 2022 groß gefeiert. Mit der Aufführung des Musicals „Nova Civitas“, aus der Geschichte Neustadts, erreichten die Jubiläums-Feierlichkeiten am vergangenen Wochenende einen ihrer Höhepunkte. Die Entstehungsgeschichte Neustadts in dem Musical noch einmal lebendig werden zu lassen, um die damaligen Ereignisse nachempfinden zu können, war die Absicht von Neustädterin Christiane Krapp. Sie hat den Text und die Musik dazu geschrieben und auch Regie geführt.

Vor vielen tausend Jahren suchten die Menschen nach einem Platz, wo sie leben konnten. So kamen sie auch in die Gegend von Neustadt und siedelten sich hier mit ihren Familien an. Hier wie überall lauerten Gefahren dadurch, dass fremde Herrscher immer mehr Ländereien in Besitz nahmen. Sie zogen mit ihren Truppen durchs Land und überfielen die kleinen Siedlungen. „Junker Hans, Musik und Tanz“ weiterlesen

Festlich, fröhlich, freundlich

Neustadt feiert mit Gästen den 750. Geburtstag
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der Rathausplatz heißt jetzt Schlossplatz, die Stadt ist Trägerin der Ehrenmedaille des Landkreises und der Freiherr-vom-Stein-Urkunde des Landes, und unterschiedlichste Darbietungen erfreuten die rund 200 geladenen Gäste vor dem Neustädter Rathaus – sowie viele weitere Kiebitze, die Blicke auf einen zweistündigen, aber sehr kurzweiligen Festakt anlässlich der exakt 750 Jahre zurückliegenden Ersterwähnung von Nova Civitas erhaschten. Sprich: Die Jubiläumsveranstaltung am Donnerstagabend (5. Mai) war ein voller Erfolg.

HR-Mann Tim Frühling sorgte mit seiner fröhlich-frischen Art für die passende Moderation, das von Musikern aus Kirchhain und Bad Wildungen verstärkte Neustädter Blasorchester mit unterhaltsamen Stücken für eine abwechslungsreiche Untermalung und die historische Bürgerwehr mit den Biedermeierdamen für einen würdevollen Rahmen.

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus der Stadt kümmerten sich um die leichte Unterhaltung zwischendurch: Viertklässler der Martin-von-Tours-Schule trugen zwei Lieder vor, Neuntklässler verglichen den Schulunterricht der Zeit um 1871, 1938 und 1978 mit heute – was Bürgermeister Thomas Groll beim Ausblick sogleich verleitete, Marian Zachow, den Ersten Kreisbeigeordneten, daran zu erinnern, dass die Turnhalle aus dem Jahr 1974 eine Sanierung vertragen könnte. Die Kolpingsternchen und die Prinzengarde des VfL repräsentierten mit ihren Tänzen die Karnevalshochburg Neustadt. „Festlich, fröhlich, freundlich“ weiterlesen

Jubiläum: Neustadt macht die 750 voll

Gestern lag die urkundliche Ersterwähnung der Stadt Neustadt exakt 750 Jahre zurück. Aus diesem Grund fand vor dem Rathaus ein prunkvoller, von Tim Frühling moderierter Festakt statt. Zahlreiche Vereine, die Schule, Bürgerinnen und Bürger sowie mehrere Politiker beteiligten sich an der Veranstaltung, während derer die Stadt unter anderem den Platz vor dem Rathaus zum „Schlossplatz“ ernannte und Angela Dorn, Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst und Schirmherrin des Jubiläums, die Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde des Landes überreichte.

Neustädter Mitteilungsblatt

Tanz in den Mai auf dem Festplatz. „Lehmkaute Festgottesdienst mit Bischöfin Prof Dr. Beate Hofmann

Nach fast drei Jahren Corona-bedingter „Zwangspause“ herrschte endlich wieder Leben auf dem Festplatz in der „Lehmkaute“. Im Rahmen des Stadtjubiläums „Neustadt 750“ hatte die Kommune Jung und Alt erstmals zu einem Tanz in den Mai eingeladen.
Als gegen 21 Uhr das meterhohe Maifeuer entzündet wurde, hatten sich trotz recht kühler Temperaturen bereits mehrere hundert Menschen versammelt. Viele von ihnen suchten die Wärme des Feuers, welches der Bauhof aufgebaut hatte und dessen Abbrennen die Freiwillige Feuerwehr Neustadt über­wachte.
Das Team der Festwirtsfamilie Ahlendorf versorgte die Besu­cher mit Getränken und Speisen, einzig der zum Wetter pas­sende Glühwein fehlte im Angebot.
Maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung trug die Party­band „Die Rebellen“ aus Unterfranken bei. Das Repertoire der Musiker erstreckte sich von kultigen Schlagern, Mal­lorca-Hits über 90er Evergreens und auch Klassikern des Rocks bis hin zu den aktuell ange­sagten Charts.
Erst nach Mitternacht en­deten die musikalischen Darbietungen und die energiegeladene Bühnen­show der „Rebellen“, die viel Zustimmung beim Pu­blikum fand.
An ihn sei, so Bürgermeis­ter Thomas Groll im Nach­gang, des Öfteren die Frage
herangetragen worden, ob der Tanz in den Mai auf dem Neu­städter Festplatz nicht zu einem alljährlichen Event werden könne. „Wir werden dies prüfen. Toll wäre, wenn ein Verein die Ausrichtung übernähme. Gerne wollen wir ihn unterstüt­zen“, so Groll. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Zum Jubiläum blüht’s rot-weiß

Pünktlich zum exakten Jubiläum blüht es in Neustadt vornehmlich in den Stadtfarben Rot und Weiß: Insbesondere der von Grundschülerinnen und Grundschülern sowie Mitarbeitenden der Kommune gepflanzte und vornehmlich aus extra gezüchteten Neustadt-Tulpen bestehende Schriftzug „N750“ im Bürgerpark steht in voller Pracht.

Und passender könnte es gar nicht sein, denn morgen liegt die urkundliche Ersterwähnung Neustadts exakt 750 Jahre zurück: In einer am 5. Mai 1272 ausgestellten Urkunde stimmte Landgraf Ludwig der Zweite von Ziegenhain dem Verkauf der Güter zu Rollshausen an einen Herren von Heinbach zu. Einer der Unterzeichner war Hermann, gräflicher Schultheiß zu Neustadt beziehungsweise, wie es damals hieß, „de Nova Civitate“.

Dies ist auch ein Thema in dem von Christiane Krapp geschriebenen Musicals „Nova Civitas – aus der Geschichte unserer Stadt sein“, an dem mehr als 70 Neustädterinnen und Neustädter mitwirken und das am Freitag, Samstag (jeweils 19 Uhr) und Sonntag (16 Uhr) im Kultur- und Bürgerzentrum aufgeführt wird.

Am morgigen Jubiläumstag findet vor dem Rathaus vor 200 geladenen Gästen ein Festakt statt, an dem rund 80 Menschen mitwirken, unter anderem die historische Bürgerwehr mit den Biedermeierdamen und Schirmherrin Angela Dorn. „Mehr Gäste können wir leider nicht zulassen“, bedauert Bürgermeister Thomas Groll mit Verweis auf die Corona-Pandemie.

Bischöfin predigt in Jubiläumsstadt

750 Jahre Neustadt / Festgottesdienst mit Dr. Beate Hofmann

Neustadt. Am Sonntag fand im Rahmen des Stadtjubiläums „750 Jahre Neustadt“ ein Festgottesdienst im Pfarrgarten der evangelischen Kirche statt. Trotz eher herbstlicher Temperaturen konnte Pfarrerin Kerstin Kandziora hierzu über einhundert Gläubige begrüßen. Ein besonderer Gruß galt am Beginn des Gottesdienstes Dr. Beate Hofmann: Die Bischöfin der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck war der Einladung von Pfarrerin Kandziora und Bürgermeister Groll gefolgt und hielt anlässlich des Stadtjubiläums die Predigt.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den Trinitatis-Bläsern der katholischen Kirchengemeinde und dem evangelischen Kirchenchor. In ihrer Predigt bezog sich die Bischöfin zunächst auf den Sonntag des guten Hirten, der passenderweise am 1. Mai gefeiert wurde. Dr. Beate Hofmann, die vor ihrer Wahl zur Bischöfin Hochschullehrerin für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement war, verwies darauf, dass Neustadt im Laufe der Jahrhunderte viele Hirten hatte: den Landgrafen von Ziegenhain, den Erzbischof von Mainz oder die Dörnbergs. Ob dies immer gute Hirten waren, ließ sie allerdings offen. Seien es früher Adlige gewesen, die die Kommune regierten, so seien es heute gewählte Vertreter. Neben der weltlichen Obrigkeit gebe es aber auch Gott, der die in Neustadt lebenden Menschen durch die vergangenen 750 Jahre begleitet habe und dies auch zukünftig tun werde. „Bischöfin predigt in Jubiläumsstadt“ weiterlesen