Das „Deutsche Haus“ wird in Kürze der Abrissbirne zum Opfer fallen

Hessisches Diakoniezentrum Hephata e.V. errichtet Neubau
Nachdem die Kommune seit Jahren immer wieder erfolglos nach einem Investor für das Objekt suchte, ist dieser nun seit geraumer Zeit gefunden. Das Diakoniezentrum in Treysa beabsichtigt, ein Gebäude für betreutes Wohnen herzurichten. Bürgermeister Thomas Groll stellte seinerzeit den Kontakt her und verwies auf das Gebäude „Deutsches Haus“ in der Neustädter Bahnhofstraße. Der Kommune wäre das Gebäude nach Ende der Altstadtsanierung wieder zugefallen und für eine grundlegende Sanierung hätten der Kommune die Mittel gefehlt. Ein Abriss wäre der Kommune auch nicht genehmigt worden. Anders sieht es da bei einem privaten Investor aus.
Nach Gesprächen mit dem Kreisbauamt und der Denkmalpflege wurde Hephata der Abbruch des „Deutschen Hauses“ gestattet. Nach dem Abbruch, der in Kürze erfolgen soll, wird ein Neubau entstehen, der in etwa dem jetzigen Gebäude ähneln wird. Auf drei Etagen sollen 16 Behinderte einen stationären Platz finden. Die Betreuung der Bewohner wird etwas intensiver ausfallen als beim betreuten Wohnen. Fünf Mitarbeiterstellen werden geschaffen. Die Fertigstellung des neuen Gebäudes ist für Herbst 2010 angedacht.
„Die Hof- und Freifläche, die durch den Abriss des Nebengebäudes entstand, soll gestalterisch aufgewertet werden. Mit dem Neubau werde ein weiterer Meilenstein für ein schöneres Stadtbild gesetzt“, so Thomas Groll.
„Der Bayrische Hof hat schon neue Gestalt angenommen, das Deutsche Haus wird folgen und die für 2009 ebenfalls noch vorgesehene Umgestaltung von Ritterstraße und Rabenauplatz werden unserem Stadtkern ein anderes und vor allem schöneres Aussehen geben.
Zum Neustadt-Treffen 2011 werden jahrelange Schandflecke beseitigt sein.
Am 17. August 2009 wird man mit der Innenentkernung beginnen. Das wird eine Firma aus Fulda-Künzell vornehmen und soll in rund vier Wochen abgeschlossen sein. Sandsteine und Balken werden aufgehoben und vielleicht wieder Verwendung finden.“ Mit dem Abriss des mehr als hundert Jahre alten Gebäudes sind natürlich auch Emotionen verbunden. In dem Gebäude bewirtschaftete man eine Gaststätte und auch Bier wurde dort gebraut. Friedrich Huber, Bürgermeister der Stadt Neustadt von 1897-1906, der in seiner Amtszeit auch die Wasserleitung gebaut hat, hat das Deutsche Haus 1875 von einer Familie Wurzer erworben. Deren Sohn war Rechtsanwalt und wanderte nach Detroit/USA aus. Friedrich Huber modernisierte die Bierbrauerei und diese wurde bis 1910 auch als Brauerei betrieben, so berichtete Ludwig Dippel, der auf ein reichhaltiges Archivar von Dokumenten und Bildern aus Neustadt zurückgreifen kann.
Im Jahr 1910 erwarb die Herkules-Brauerei aus Kassel das gesamte Anwesen. Diese verkaufte das Objekt weiter an C. H. Gies, der 1910 mit seinen zehn Kindern den Betrieb übernahm. Die Brauerei wurde geschlossen, Gies gründete einen Bierverlag und stellte selbst Limonaden her, das brachte ihm den Beinamen „Sprudel“ ein. Wenn die Neustädter ausgehen wollten, dann hieß es seinerzeit „Mer gie noch Sprudels“. Die Familie Gies betrieb das Deutsche Haus noch viele Jahre als Gaststätte, bis man aus Altersgründen in den 1970er Jahren den Betrieb einstellen musste. Den Neustädtern wird nach dem Abriss der schöne Blick auf das Anwesen fehlen.

Junker-Hansen-Turm im Frühling in Öl auf Leinwand gebannt
Das Ölgemälde, gemalt von Nikolaj Arndt, ersteigerte Matthias Schmidt von der Sparkassenversicherung
Der Maler Nikolaj Arndt aus Neustadt malte ein farbenfrohes Bild vom Junker-Hansen-Turm. Nach dem Kirmesumzug, bei dem der „Arbeitskreis Straßenmalerfestival“ schon für den Termin Ende August 2009 die Werbetrommel rührte, wurde das Bild den Bürgern der Stadt auf dem Kirmeswagen vorgestellt. Danach wurde es in der Sparkasse für jedermann zugänglich ausgestellt. Die Bürger der Stadt hatten die Möglichkeit, das Bild zu ersteigern. Am 17. Juli 2009 war die Frist abgelaufen und dieser Tage wurde das Bild dem Meistbietenden vor dem Historischen Rathaus vom Arbeitskreis übergeben.
In Vertretung für Nikolaj Arndt war Schwiegermutter Nina Köhler von der Musikschule Allegro anwesend. Matthias Schmidt von der Sparkassenversicherung hatte das kleine Kunstwerk für 400 Euro ersteigert, es wird nun einen Platz im Büro in der Bahnhof Straße erhalten. Der Reingewinn kommt dem Straßenmalerfestival zugute. „Die Sparkasse engagiert sich immer für Kunst“, so Schmidt. „Ich habe persönlich auch etwas davon, und hoffe, dass die Arbeiten von Nikolaj Arndt in ein paar Jahren an Wert zulegen.“ Für das Straßenmalerfestival haben sich bis dato über 62 angemeldet, die an dem Malen mit Kreide teilnehmen wollen, informierte
Roswitha Trümpert. Auch Nikolaj Arndt wird daran teilnehmen. Es werden immer noch Kunst begeisterte Sponsoren gesucht. Auch Kleinkünstler können sich immer noch spontan zum Mitmachen anmelden. Alle können das Straßenmalerfestival als Plattform für einen Auftritt nehmen.
Gemalt wird am 29. und 30. August 2009 auf der Marktstraße zwischen Weidenbrunnen und VR-Bank. Es wird für jeden Teilnehmer genügend Platz zur Verfügung stehen.
„Ich freue mich, dass der Arbeitskreis das Straßenmalerfestival so eifrig vorbereitet“, so Bürgermeister Thomas Groll. Als Sponsoren konnten wir bis dato die Eon, die Sparkassenversicherung und die VR-Bank gewinnen. Auch die Stadt wird ihren Teil dazu beisteuern. Alles in allem wird das Ganze rund 5.000 Euro kosten. Mit Einnahmen und Spenden hoffen wir, dass die Kosten zum größten Teil gedeckt werden können.
In unserer Region ist das eine einmalige Veranstaltung. Ich denke, es wird eine Wiederholung geben, wahrscheinlich in 2011 zum Neustadt-Treffen. Ich möchte dem Arbeitskreis für das Engagement danken. Es freut mich besonders, dass hier die Kommune, der Bürgerparkverein und der „Arbeitskreis Straßenmalerfestival“ Hand in Hand arbeiten.
Im kommenden Jahr wollen wir das Struthbrünnchen neu gestalten, ich würde mich freuen wenn hier das bürgerliche Engagement ebenso groß wäre.“

Rotkäppchen-Gemäldeausstellung wurde als drittes Kunstprojekt der Stadt Neustadt eröffnet
Fünf Malerinnen der Künstlergruppe „Schwälmer Palette“ präsentieren ihre Arbeiten neun Tage im Historischen Rathaus
Der Tourismusservice „Rotkäppchenland“ e. V, dem die Stadt Neustadt seit Herbst 2008 angehört, veranstaltet vom 2.-9.August die Rotkäppchenwoche 2009.
Neustadt beteiligt sich mit einer Kunstausstellung. Die Schwalmstädter Malerin Irmgard Krawetzke präsentiert mit der Künstlergruppe „Schwälmer Palette“, einer freien Vereinigung von Malerinnen aus dem Schwalm-Eder-Kreis in der Zeit vom 8. bis 15. August 2009 zahlreiche Gemälde zum Thema Farben und Landschaften aus der Schwalm.
An der Ausstellung nehmen die Malerinnen Katharina Allmacher, Heidi Grebe, Irmgard Krawetzke, Regina Kress und Ursula Warmke teil. Auf ihren Bildern in Aquarell und Öl hatten die Künstlerinnen Landschaften, Dörfer, idyllische Schwälmer Ecken, sowie Kinder in der Rotkäppchentracht auf Papier und Leinwand gebannt. Musikalisch wurde die Vernissage von der Pianistin Nina Köhler aus Neustadt umrahmt.
Zur Vernissage konnte Bürgermeister Thomas Groll mehr als 80 Gäste begrüßen. Darunter Stadtverordnetenvorsteher Norbert Krapp, den Ersten Stadtrat Werner Kappel, den Junker Hans und die Burgfräuleins, Ludwig Nothvogel vom Vereinsring, Werner Gatzweiler und Ludwig Dippel, Stadtverordnete, Fraktionsvorsitzende und interessierte Bürger. Zu Gast ferner Bürgermeister Heinrich Vesper aus Willingshausen und Karl-Heinz Vestweber, Bürgermeister aus Oberaula und Vorsitzender des Tourismusservice „Rotkäppchenland“, sowie Heidrun Englisch, Geschäftsführerin des Tourismusservice.
„Es freut mich, dass unsere dritte Ausstellung so einen großen Anklang findet“, so Groll. „Wir haben uns bewusst in die Rotkäppchenwoche eingeklinkt, denn wir brauchen Partner. Wir wollen hier in Neustadt mit unseren historischen Gebäuden punkten, und können diese sicher besser im Verbund mit dem „Tourismusservice „Rotkäppchenland“ touristisch vermarkten. Neustadt entwickelt sich nach und nach zur Stadt der Kultur. Ausstellungen, Theater, das Fest rund um den Junker-Hansen-Turm tragen dazu bei.“
Heidrun Englisch, Geschäftsführerin des Tourismusservice hatte das Märchen Rotkäppchen, gedruckt auf einem Flyer mit Bildern, gemalt von Schwälmer Kindern, mitgebracht. Weiter berichtete sie dann von den Gebrüdern Grimm, deren Kinder- und Hausmärchen seit 2005 zum Weltdokumentenerbe erklärt wurden. Helmut Geißel, der erste Vorsitzende der Vereinigung „Malerstübchen“ aus Willingshausen sollte dann eigentlich etwas zu den Bildern sagen, erklärte aber dann, dass er über die Kunst in Willingshausen sprechen könne, man sich aber über die ausgestellten Bilder seine eigene Meinung bilden sollte. Das taten dann die Besucher auch, nachdem Geißel weitschweifend über die Künstler des Malerstübchens berichtet hatte.