Ein „legendäres“ Au Revoir für die Absolventrinnen der MvT Neustadt

Ein „legendäres“ Au Revoir für die Absolvent:innen der MvT Neustadt

m Donnerstagabend, dem 06.07.2023, fand im Kultur- und Bürgerzentrum Neustadt die Abschlussfeier der 9. und 10. Klas­sen der Martin-von-Tours-Schule statt. Die Feierlichkeit wurde um 17:30 Uhr mit einem musikalischen Beitrag von Herrn Holz­hausen unter dem Motto ‚Au Revoir“ eröffnet. Zu den Gästen zählten Eltern, Verwandte, Freunde, das Lehrerkollegium und auch Bürgermeister Thomas Groll.
Schulleiter Schmidt hielt eine Rede, in der er auf die vergange­nen Schuljahre zurückblickte. Im Jahr 2015 erhielt die Schule ein neues Erscheinungsbild. 2016 trat Herr Schneider als Referendar an der Martin-von-Tours-Schule ein. Im Jahr 2017 übernahmen Herr Wanke und Frau Becker die heutigen Zehntklässler als Klassenlehrer und gleichzeitig wurde die „Geburt“ der 70-Mi- nuten-Stunde gefeiert, die den Schülern mehr Lernzeit ermög­lichte. Im Jahr 2018 trat Frau Arendt der Schule bei, während Herr Schneider die Planstelle erhielt, sodass beide zu Klassen­lehrern der heutigen Neuntklässler wurden. Die Jahre 2019 und 2020 waren von der Pandemie ge­prägt, was unter anderem zu Schulschließungen, Online- und Hybridunterricht, sozialer Isolation, Abstandsregeln, Maskenpflicht und Testpflicht führte. 2022 wurde der Krieg gegen die Ukraine erwähnt, der auch die Schülerinnen und Schüler der Martin-von-Tours-Schule betraf und noch immer Auswirkungen auf sie hat. Schließlich wur­den die Schülerinnen und Schüler dafür wertge­schätzt, trotz der widrigen Umstände hart gelernt, präsentiert und schließlich die Prüfungen abge­legt zu haben. Es wurde betont, dass sie die ersten Jahrgänge waren, die zu Hause bleiben mussten und zudem als Letzte in den Präsenzunterricht zurückkehrten. Trotz der Herausforderungen gab es schöne Erinnerungen an die Schulzeit, ein­schließlich einiger Streiche, aber auch Wehmut. Schulleiter Schmidt schloss seine Rede mit Glück­wünschen für die Zukunft der Absolventen.
Nach der Rede des Schulleiters folgte ein Auftritt von Herrn Holzhausen am Keyboard mit dem Lied „Legendary“. Anschließend hielt Bürgermeister Thomas Groll eine Rede, in der er den Ab­solventen zu ihrem Erfolg gratulierte und ihnen al­les Gute für ihre Zukunft wünschte.
Ein Highlight des Abends war der Auftritt der 10. Klasse, die verschiede­ne Lehrer
imitierte. Schullei­ter Schmidt musste erraten, welche Lehrer nachgeahmt wurden. Herr Wanke, Frau Adam, Herr Smolny, Herr Mannheims und Herr Sedl­mayr wurden dabei humorvoll darge­stellt.
Emely Schönfeld aus der 9a hielt da­raufhin eine bewegende Rede, in der sie auf die gemeinsamen Erlebnisse der Klasse einging. Sie erinnerte an die ers­te Klassenfindungsfahrt, den geringen Kontakt aufgrund der Corona-Pandemie, den Ausfall des Auslandsjahres und die besonderen Aktivitäten wie gemeinsames Zelten in Homberg, Übernachtungen in der Schule, eine Klassenfahrt nach Köln, den Besuch der Documenta Kassel, eine Skifahrt nach Willin­gen und die Abschlussfahrt nach Willingen zum Fahrradfahren. Sie bedankte sich herzlich bei den Lehrkräften für ihre Unter­stützung während der Schulzeit.
Auch eine Schülerin aus der Klasse 9b hielt eine Rede, stellver­tretend für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Sie reflektier­te die gemeinsamen Erfahrungen und dankte den Lehrkräften für ihr Engagement.
Herr Schneider verabschiedete sich mit einer Abschiedsrede von der 9. Klasse und überreichte anschließend mit Frau Arendt die Zeugnisse. Danach wurde das obligatorische Klassenfoto aufgenommen.
Leonie Ratschlag hielt eine emotionale Rede stellvertretend für die 10. Klasse und bedankte sich bei den Lehrern und Mit­schülern für die Unterstützung und das gemeinsame Lernen, besonders zu Pandemiezeiten, bevor sie einen Blick in die Zukunft warf. „Un­sere Schule hat sich als gute Schule bewiesen, indem sie schnell auf die Ausnahme­situation reagierte“, betonte Leonie und machte mit dem flexiblen Einsatz von Ipads in allen Jahrgangsstufen den Stellenwert von Digitalisierung an der Schule deutlich. Ferner ermutigte sie ihre Mitschülerrinnen das neue Jahr mit Optimismus und Ent­schlossenheit anzugehen!
Für die Absolventen der 10. Klasse hielt Lehrkraft Ste­phan Mannheims eine Abschiedsrede.
Als Klassenlehrer stellte er schnell fest, dass einige seiner Schüler und Schülerinnen bereits intensiven wis­senschaftlichen Untersuchungen nachgingen. So wurde zum einen geprüft, wie sich ein späterer Unterrichtsbe­ginn verbunden mit einem früheren Unterrichtsende auf den Körper, die Seele und die Laune der Lehrkraft auswirken. Auch bei der Vier-Tage-Woche waren die jungen Wissenschaftler bereits deutlich weiter als Ge­setzgebung und Tarifpartner, denn phasenweise wurde be­reits die Drei-Tage-Woche praktiziert. Er bedankte sich, für die gelungene Ab­schlussfahrt in Berlin.
Die Absolventenfeier an der Martin-von-Tours-Schule war ein denkwürdiger Abend, der den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gab, ihre Schulzeit gebührend abzuschließen und sich von ihren Lehrern und Mitschülern zu verabschieden. Es war ein Moment des Stolzes, der Wehmut und des Neuanfangs, da die Absolventen nun neue Wege beschreiten und ihre Zukunft in Angriff nehmen werden. Abschließend überreichte er gemeinsam mit Herrn Schmidt die Zeug­nisse an die Absolventen.
Es war ein besonderer Mo­ment für die Schülerinnen und Schüler, da sie ihren Schulabschluss offiziell in Empfang nehmen durften. Die Veranstaltung endete mit einem festlichen Sekt­abschluss, bei dem die Ab­solventen, Eltern, Lehrer und Gäste auf die erfolgreiche Schulzeit anstießen und die Zukunft feierten.

Global Nachhaltige Kommune Hessen Neustadt (Hessen) ist dabei

Das Projekt „Global Nachhaltige Kommune Hessen“ startete 2022 in Kooperation mit der Geschäftsstelle Nachhaltigkeitsstrategie Hessen und unterstützt und begleitet 13 Kommunen und Land­kreise über 18 Monate dabei, kommunale Handlungsempfehlun­gen im Kontext der Agenda 2030 gemeinsam mit der Verwaltung, Kommunalpolitik und anderen engagierten Akteurinnen und Akteuren zu entwickeln.
Die Agenda 2030 und ihre 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beziehen sich auf alle Handlungsfelder einer Kommunal­verwaltung und fördern kommunales sektorübergreifendes Den­ken und Handeln. Wie wichtig das Leitbild Nachhaltigkeit auch für Kommunen ist, zeigt sich angesichts der aktuellen Krisen und Herausforderungen – insbesondere in den Bereichen Soziales, Ge­sundheit und Bildung.
Ab Sommer 2022 unterstützt die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bun­desministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent­wicklung (BMZ) 13 hessische Kommunen und Landkreise bei einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Kommunalentwicklung im Sinne der Agenda 2030. Die Teilnahme ist für die Kommunen kostenfrei.
Entwicklung kommunaler Nachhaltigkeitsstrategien
Bestandsaufnahmen und die Entwicklung kommunaler Hand­lungsempfehlungen zu den Sustainable Development Goals (SDGs) bieten Orientierung und sind die Grundlage für die Ent­wicklung kommunaler Nachhaltigkeitsstrategien, aber auch einer nachhaltigen Entwicklung vor Ort und weltweit.
Die Bestandsaufnahme basiert auf dem Leitbild für Nachhaltig­keit des Landes Hessen mit seinen 22 Leitsätzen und integriert eine quantitative und qualitative Analyse. In der Gesamtheit bie­tet die Bestandsaufnahme einen guten Überblick über den Stand der nachhaltigen Kommunalentwicklung und des kommunalen Engagements in der Nachhaltigkeits- und Entwicklungspolitik in der einzelnen Kommune.
Diese Bestandsaufnahme ist die Grundlage für die anschließen­de Erarbeitung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie sowie der Etablierung eines kommunalen Nachhaltigkeitsmanagements. Hieraus werden erste Maßnahmen und Aktivitäten im Bereich der nachhaltigen Kommunalentwicklung und der globalen Verant­wortung abgeleitet.
Neustadt (Hessen), der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Stadt Schwalmstadt gehören zu den erwähnten 13 hessischen Kommunen und Landkreisen. Auch dort beschäftigt man sich mit der dargestellten Thematik und erarbeitet bis Ende 2023 eine ent­sprechende Strategie, die dann – nach Beschluss durch die Stadt­verordnetenversammlung – schrittweise umgesetzt werden soll.
Kürzlich fand in Dietzenbach das 3. Netzwerktreffen statt. Für Neustadt nahmen hieran Bürgermeister Thomas Groll und Ober­amtsrat Holger Michel teil. Sie erläuterten den anderen Anwesen­den den aktuellen Stand in der Kommune und verwiesen darauf, dass man bestrebt sei, bereits laufende Prozesse vor Ort in die Nachhaltigkeitsstrategie zu integrieren.
Natürlich, so der Bürgermeister, erhoffen wir uns durch unsere Befassung mit dieser wichtigen Thematik zukünftig bessere För­dermöglichkeiten durch Bund und Land.

Wald und Holzvermarktung Informationsaustausch mit Landrat Jens Womelsdorf

Anfang Juli 2023 war Landrat Jens Womelsdorf zu Besuch im Forstamt Kirchhain. Dort fand ein Meinungsaustausch mit dem Vorsitzenden der Forstbetriebsgemeinschaft Marburg-Kirchhain Bürgermeister Thomas Groll (Neustadt), dessen Stellvertreter Bürgermeister Olaf Hausmann (Kirchhain), dem Leiter des Forst­amtes Bernd Wegener und dessen Stellvertreter Peter Becker statt. Thomas Groll und Olaf Hausmann erläuterten dem Landrat Auf­bau und Funktion der 2006 gegründeten Forstbetriebsgemein­schaft. „Wir sind der forstliche Zusammenschluss der privaten und kommunalen Waldbesitzer im Bereich des Forstamtes Kirch­hain und verstehen uns als Partner der Waldbesitzer, der externen Dienstleister und des Staatsbetriebes Hessen-Forst. Unsere Mit­glieder verfügen über rund 12.000 ha Wald. Wir unterstützen un­sere Mitglieder u.a. in Fragen der Förderung und Vermarktung“, so Bürgermeister Groll.
Dessen Amtskollege Hausmann stellte Jens Womelsdorf die Holz­vermarkungsorganisation Vogelsberg-Kirchhain vor, zu der auch die Forstbetriebsgemeinschaft gehört. Dieser 2020 auf den Weg gebrachte Zusammenschluss, dem vier Forstbetriebsgemeinschaf­ten angehören und der seinen Sitz in Herbstein hat, übernimmt in­zwischen für zahlreiche private und kommunale Mitgliedsbetriebe über 100 ha die Holzvermarktung, da Hessen-Forst dies als Folge einer Kartellentscheidung nicht mehr übernehmen darf.
Die beiden Bürgermeister machten deutlich, dass sich die Mit­glieder der Forstbetriebsgemeinschaft der vielfältigen Bedeutung des Waldes bewusst seien und ihr Eigentum zumeist mit Unter­stützung des Forstamtes nachhaltig bewirtschafteten, um es für zukünftige Generationen zu erhalten.
Forstamtsleiter Bernd Wegener und dessen Stellvertreter Peter Becker stellten dem Landrat anschließend das Forstamt Kirch­hain und dessen neun Reviere näher vor.
Jens Womelsdorf zeigte sich sehr interessiert an den Ausführun­gen. Von besonderem Interesse war für ihn die Wiederaufforstung der Wälder nach den Kalamitätsschäden (Windwurf, Trockenheit und Borkenkäfer). Auch berichtete er vom Gemeinschaftsprojekt des Landkreises und der Kommunen, die Löschwasserreserve bei Waldbränden deutlich zu verbessern. Hierzu sollen 2024 mehrere Fahrzeuge mit Behältnissen angeschafft und kreisweit stationiert werden.
Der Landrat verabredete mit Peter Becker einen Waldbesuch, um weitere Informationen zu erhalten und sich selbst ein Bild von der Wiederaufforstung zu machen.

Speckswinkel feiert eine berauschende Festwoche

Anlässlich des 800-jährigen Dorfjubiläums strömten meh­rere tausend Besucher zur 5-tägigen Festwoche VOm 07. bis 11. Juni nach Speckswinkel und sorgten bei durchweg sommerlichen Temperaturen jeden Tag für eine entspannte und freundliche Atmosphäre.
Die abwechslungsreiche Festwoche startete am Mittwoch mit dem Gedenken der Verstorbenen auf dem Friedhof. Ein besonderer Dank gilt Gerhard Beyer, der als Pfarrer im Ru­hestand und insbesondere als Ur-Speckswinkeler die An­dacht hielt und viele Menschen vor Ort emotional sehr be­rührte.
Zum Festkommers konnte Ortsvorsteher Naumann neben der Lokalpolitik unter anderem die Hessische Staatsministe­rin Angela Dorn, die Mitglieder des Bundestages Sören Bar­tol und Stefan Heck, das Mitglied des Hessischen Landtags Dirk Bamberger sowie unseren Landrat Jens Womelsdorf – der die Feierlichkeiten als Schirmherr begleitete – begrüßen.
Das Programm um die Grußworte der Gäste wurde durch d Auftritte des Gemischten Chors Frohsinn sowie der Trachtet und Volkstanzgruppe Speckswinkel abgerundet. Die Musikban „Coronas“ mit unserer Musiker-Legende Konni Will sorgte im Ar Schluss für eine ausgelassene Stimmung.
Am Donnerstag wurde der liebevoll gestaltet Familientag mit der offiziellen Einweihung de „Grünen Mitte“ um 11:00 Uhr eröffnet. Direkt im Anschluss begeisterte ein Zauberer das Publikum und sorgte für Lachen und Staunen. Wer noch nicht genug hatte, konnte sich lustige Ballons formen lassen. Die Kinder konnten über den Tag verteilt verschiedene Stationen durchlaufen und fleißig Stempel sammeln. Die Angebote waren vielfältig: neben Kinderschminken, Sandbildern, einer Rollenrutsche, Ponyreiten, Bogenschießen Hüpfburgen und diversen anderen Spielen wurde natürlich auch der neue Wasserspielplatz eingeweiht, der seit der Festwoche auch großen Zuspruch von außerhalb findet. Der Luftballonwett­bewerb am Ende des Familientags war ein großartiger Abschluss: und sorgte bei vielen Besuchern für Gänsehaut, als die Luftbal­lons in Richtung Himmel stiegen und das Lied „99 Luftballons“ vor Nena im Hintergrund ertönte.
Der Geschichtshistorische Nachmittag stand ganz im Zeichen der langen Zollgeschichte Speckswinkels. So konnten zu Beginn die Infostände des Hauptzollamtes Gießen sowie des Deutschen Zollmuseums Hamburg von den Besuchern erkundet werden. Im Anschluss wurde die durch Speckswinkeler Bürger und durch die Crowdfunding-Initiative der VR Bank Hessenland finanzierte und das Leben in Speckswinkel während der Blütezeit der Zoll­stelle abgespielt haben muss. Der Vortrag endete mit einem Rollenspiel über eine Zollabfertigung im Mittelalter, an dem nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Speckswinkeler Darsteller jede Menge Spaß hatten.
angefertigte Nachbildung eines historischen Zollstocks auf dem Dorfplatz unter Mitwirkung einer historischen Uniformgruppe feier­lich eingeweiht. Im späteren Verlauf nahm der Zollhistoriker Her­bert Losekam die Besucher mit auf eine gedankliche Reise ins Spät­mittelalter und beschrieb während einer Ortskernführung, wie sich

Das Höfe- und Scheunenfest war sicherlich das Highlight der Festwoche, viele Besucher waren vom An­gebot begeistert und sprachen auch vom Kleinen Hes­sentag in Speckswinkel.
Wer wollte konnte hoch hinaus: über 90 Personen flogen mit dem Helikopter über Speckswinkel und Umgebung, ein einzigartiges Erlebnis wie viele berichteten.
Auf den Straßen herrschte ausgelassene Stimmung: egal ob Stände mit Handel und altem Handwerk, die verschie­denen Aktionshöfe, die Auftritte der Tanzgruppen, die vielen Fahrzeugausstellungen oder die Mitmach-Aktionen für Kinder: jeder Besucher kam auf seine Kosten. Die Historische Bürgergarde Neustadt, Dörnbergs Recken, die Festungsfreunde Ziegenhain und auch die Hessische Volkskunstgilde versetzten die Besucher in eine histo­rische Zeitreise, Stelzenläufer schlenderten durch die Straßen und sorgten für Begeisterung. Die Hegegemein­schaft III Ostkreis als auch der THW aus Schwalmstadt boten Hundevorführungen an, der Hessenforst zeleb­rierte mehrmals am Tag eine Meisterschaft der Forstwir­te und auch der Auftritt der Jagdhornbläser wird vielen noch in Erinnerung sein.
Wer es ruhiger angehen wollte, fand eine gemütliche Atmosphä­re im Weindorf, im Biergarten, auf dem Dorfplatz oder bei Matsch & Brei. Für musikalische Unterhaltung sorgten tagsüber das Neu­städter Blasorchester, der Posaunenchor Hatzbach, die Schwälmer Jungs und die Coronas an verschiedenen Orten gleichzeitig.
Am späten Nachmittag endete das Markttreiben, viele Besucher blieben jedoch da oder kamen erneut wieder, denn der Tag hatte noch mehr zu bieten. Der Rockabend mit der Band DeZiBel auf dem Dorfplatz und die 20-minütige Feuershowwaren ein krönen­der Abschluss eines überragenden Festtages.
Mit dem Gottesdienst und dem anschließenden Mittagessen und Frühschoppen am Sonntag klang die intensive und ein­zigartige Festwoche gemütlich aus. Bei Allen herrschte große Zufriedenheit über das Geleistete und Erlebte aber auch Erleich­terung, dass die Festwoche zu Ende war.

Stadtverordnetenversammlung
Kommunale Wärmeplanung auf den Weg gebracht

Unter dem Vorsitz von Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Mi­chels tagte die Neustädter Stadtverordnetenversammlung am 10. Juli 2023 im Saal des Kultur- und Bürgerzentrums. Nach gerade einmal 30 Minuten war die letzte Zusammenkunft der Mandats­träger vor der Sommerpause beendet.
Die drei auf der Tagesordnung stehenden Magistratsvorlagen – Arbeiten am schadhaften Dach der KiTa „Regenbogen“, Erwei­terung des Fuhrparks des Bauhofs und Sanie­rungsarbei­ten am His torischen Archiv – wurden einstimmig beschlossen. Über Einzelheitenwurde bereits im Zusammenhang mit den Sitzungen der Fachausschüsse im „Mitteilungsblatt“ be­richtet.
Einstimmig sprach sich die Versammlung auch für die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung aus. Diese Vorlage wurde aus aktuellem Anlass auf Vorschlag des Bürgermeisters zu Beginn der Sitzung noch auf die Tagesordnung genommen. Als Fokusgebiete sollen hier die Stadtteile Momberg und Speckswinkel dienen. Bei beiden Dörfern geht es darum, ob hier eine Nahwärmeversorgung für alle Interessierten wirtschaftlich betrieben werden kann. Aber auch für die Kernstadt sollen Optionen für die Zukunft aufgezeigt werden. In Mengsberg geht es höchstens um Optimierungen, denn dort ist ja bereits eine Bioenergiegenossenschaft erfolgreich aktiv.
Mit der Erteilung des Förderbescheides – 90 Prozent der Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro werden vom Bund gefördert – ist noch in 2023 zu rechnen. Die Studie dürfte dann möglicherweise in der zweiten Jahreshälfte 2024 vorliegen.
„Mit diesem Beschluss“, so Thomas Groll, „ist unsere Kommune wieder vorne mit dabei. Das „Klimahandeln im Ostkreis“, unser Klimaschutzmanagement, macht sich positiv bezahlt. Wir stellen uns gemeinsam mit den Partnerkommunen den Herausforderun­gen. Wichtig ist, dass wir geordnet und konzeptionell vorgehen, um gute Entscheidungsgrundlagen zu haben.“
Karsten Gehmlich (FWG) erkundigte sich danach, warum entlang des Weges vom „Waldstadion“ zur Grillhütte ein doch massiver Rückschnitt stattgefunden habe. Der Bürgermeister konnte dies ad hoc nicht beantworten und lieferte die Antwort am nächsten Morgen gegen 7 Uhr nach: Grund war die giftige Tollkirsche, die sich in diesem Bereich ausgebreitet hat und nach Aufforderung durch den Förster entfernt wurde.
Sebastian Sack (SPD) berichtete davon, dass ihn Anlieger der Bahnhofstraße auf eine Tempobegrenzung auf 30 km/h zwischen 22-6 Uhr in diesem Bereich angesprochen hätten und wollte wis­sen, wie die Kommune dazu stünde. „Wir unterstützen das aus­drücklich und haben unsere Stellungnahme gegenüber dem Kreis und Hessen Mobil abgegeben. Anordnen muss dies allerdings der Landkreis“, so Groll.
Timo Stark (CDU) bemängelte den schleppenden Ausbau des Glasfasernetzes. Der Bürgermeister nannte zunächst jene Stra­ßenzüge der Kernstadt, wo kürzlich gearbeitet wurde – unter an­derem Eichsfelder Straße, Leipziger Straße, Am Stadtwald und Hochstruth. Vom Grunde her stimmte er dem Fragesteller aber zu. „Es geht zu langsam voran und teilweise hat es den Anschein, dass die Arbeiten wenig koordiniert seien. Auch die fehlende Be­festigung beim Bahnhof und dem Kaufpark sind ein Ärgernis. Wir erinnern, fordern, schreiben, aber nichts tut sich. Höchst unbefrie­digend ist das, aber die Deutsche Glasfaser baut eigenwirtschaft­lich aus. Wir haben so richtig keinen Hebel zur Beschleunigung, haben aber erst dieser Tage einen aktuellen Zeitplan angefordert“, berichtete Thomas Groll
Der Bürgermeister informierte die Mitglieder der Stadtverordne­tenversammlung auch über die erfolgte Haushaltsgenehmigung durch den Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf, der im Ergebnis von einer geordneten Finanzlage der Kommune spricht. Ein Antrag der FWG-Fraktion befasste sich im Frühjahr mit der Aufstellung von PV-Anlagen auf öffentlichen und privaten Park­plätzen. Bürgermeister Groll hatte daraufhin die Eigentümer gro­ßer privater Parkplätze angeschrieben, aber keine Rückmeldun­gen erhalten. Der Landkreis hat sich allerdings im Hinblick auf die Schulhöfe gemeldet und eine Prüfung angekündigt. Seitens der Kommune kämen grundsätzlich die Parkplätze von Freibad und Kultur- und Bürgerzentrum in Betracht. Sobald es hier kon­krete Umbauvorhaben gebe, so der Bürgermeister, werde man sich damit befassen. Wirtschaftlich sinnvoll seien solche Anlagen wohl nur, wenn der Strom selbst genutzt werden kann.
Die mit dem Bau der A 49 betraute DEGES hat dem Bürgermeis­ter auf Nachfrage mitgeteilt, „dass erst im Sommer 2024 absehbar sei, ob und in welcher Form eine Veranstaltung für die breite Öf­fentlichkeit im Zuge der A 49-Freigabe Schwalmstadt-Stadtallen­dorf möglich ist. Über Möglichkeiten des Einbezugs von Neustadt könne man sich zu diesem Zeitpunkt unterhalten“. Grund für die Anfrage war ein entsprechender Antrag der SPD-Fraktion.
Für die Bereiche „Galgenberg“ und „Struth“ sollen mit einer 95 Prozent-Förderung integrierte Quartierskonzepte zum Kli­maschutz erstellt werden, die sich insbesondere auch mit der Wärmeversorgung befassen. Es handelt sich hier um ein Ge­meinschaftsprojekt von Klimahandelnden im Ostkreis. Die Auf­taktveranstaltung für Neustadt, so der Bürgermeister, findet am 18. Juli 2023,19 Uhr, im Kultur- und Bürgerzentrum statt.
Im Hinblick auf das Förderprogramm „Urbaner Klimaschutz“ fand ein Vor-Ort-Termin mit dem Fördergeber statt. Geplante Projekte sind hier unter anderem weitere Renaurierungsmaß- nahmen an der Wiera, das Pflanzen von zusätzlichen Bäumen im öffentlichen Bereich zum Schutz vor Erwärmung, teilweise Entsiegelungen von Flächen, weitere Blühwiesen und Stilllegung kleiner Waldflächen (“Urwald“). Die Kommune rechnet mit Kosten von 1,5 Millionen Euro bei einem Zuschuss von über 1,3 Millionen Euro. Nach den Hinweisen des Vor-Ort-Termins müsse der An­trag nun überarbeitet werden. Die Planungen finden 2024, die Umsetzung dann bis 2026 statt.
Neustadt, so Bürgermeister Groll, nimmt auch am Pilotprojekt „Global nachhaltige Kommune“ teil. Gegenwärtig lasse sich die Kommune hier über Fördermöglichkeiten informieren. In den Augen des Bürgermeisters war es richtig, als eine von nur 13 hes­sischen Kommunen – es gibt über 420 Städte und Gemeinden – an dem Projekt teilzunehmen, denn es sei klar erkennbar, dass Ge­sichtspunkte der Nachhaltigkeit künftig bei der Fördermittege­währung eine größere Rolle spielen würden.
Landkreis und Kommunen planen sich besser für Waldbrände und Großschadenslagen zu rüsten. 2024 sollen mehrere Fahrzeuge mit Abrollbehältern für Löschwasser angeschafft und dezentral im Kreis stationiert werden. Auf Neustadt entfiele ein Betrag von über 80.000 Euro.
Im Hinblick auf den CDU-Antrag zum verbesserten UV-Schutz teilte Groll mit, dass man die kommunalen Kindergärten für ein entsprechendes Programm der Krankenkassen angemeldet und den kirchlichen Kindergarten Momberg-Mengsberg hierüber in­formiert habe.
Der Bürgermeister berichtete auch von einem Vor-Ort-Termin mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und dem Regionalem Nahver­kehrsverband am Neustädter Bahnhof.
Es zeichne sich immer klarer ab, dass die Bahn einen anderen Zugang zu den Gleisen schaffen werde. Eine neue barrierefreie Unterführung sei „um 2030“ herum angedacht. Ab 2024 sollen die Planungen unter Einbezug der Kommune beginnen.
Bei dem Gespräch, so Groll, habe er deutlich gemacht, dass er nur eine „Großbaustelle“ – neue Unterführung und Park- & Ride-Anlage – wolle und keine Baustelle über fünf Jahre hinweg.
Die Bahn überlegt, ob es „Zwischenlösungen“ geben könne, sah dies aber eher skeptisch. Der Bürgermeister bat darum, die Reini­gungsintervalle zu verbessern. Zudem hat er die Untere Denkmal­schutzbehörde über den Zustand des Gebäudes informiert.
Groll sprach auch das Thema „Kommunale Teiche und deren Einzäunung“ an. Nach dem „Neukirchen-Urteil“ besteht ein ak­tueller Handlungsbedarf für die Verantwortlichen vor Ort. „Wir gehen hier mit größter Sensibilität vor, wir wollen natürlich kein zweites Seigertshausen, wo drei Kinder starben, aber wir möchten auch mit Sinn für Realität und Angemessenheit handeln. In einem ersten Schritt haben wir uns daher an unseren Versicherer ge­wandt. Dessen Antwort zu den einzelnen Teichen werten wir nun kurzfristig aus. Der Teich im Bürgerpark und die Dorfteiche in Momberg und Speckswinkel sind als Feuerlöschteiche deklariert und wären damit nach DIN 14210 nicht einzuzäunen. Allerdings lassen wir nochmals prüfen, ob es tatsächlich auch nach heutiger rechtlicher Betrachtungsweise Löschteiche sind, denn sie sind we­der 2 m tief noch ist die Bodenplatte betoniert. Bei anderen Tei­chen besteht grundsätzlich erst ab einer Einstiegstiefe von 40 cm Handlungsbedarf. Der Teich im Bürgerpark ist aufgrund des be­nachbarten Spielplatzes gesondert zu betrachten. Hier werden wir über Zwischenlösungen nachdenken, möglicherweise bei anderen Teichen auch. Einzäunen ist weder schön noch billig, aber wenn es rechtlich notwendig ist, handeln wir so“, betonte Groll.

Ortsbeirat Mengsberg

Ortsvorsteher und Bürgermeister informierten über aktuelle Geschehnisse
Seit 2006 ist Karlheinz Kurz bereits Mengsberger Ortsvorsteher und in dieser Zeit hat sich viel ereignet, aber auch für ihn gibt es doch noch vereinzelt etwas Neues zu erleben. Am 13. Juli 2023 tagte der Ortsbeirat im Schulungsraum des Feuerwehrhauses und war nicht beschlussfähig. Schuld daran waren wohl eine zweimali­ge Terminverschiebung und auch die Urlaubszeit.
Da keine Beschlüsse anstanden, schlug Kurz vor, die Sitzung zu „Informationszwecken“ dennoch abzuhalten und die entschuldigt fehlenden Ortsbeiratsmitglieder im Nachhinein über das Proto­koll von Schriftführer Sebastian Lotz zu unterrichten.
Anwesend waren neben Bürgermeister Thomas Groll auch Stadt­rat Klaus Schwalm, Stadtverordneter Bernd Malkus, Dr. Manfred Stern von der Bürgerinitiative für eine Sanierung der Mengsber­ger Durchgangsstraßen, der Vorsitzende der Waldinteressenten Erwin Schorbach und zum wiederholten Male auch Pfarrer Jona­than Stubinitzky.
Der Ortsvorsteher berichtete eingangs davon, dass in der Grill­hütte Toilettenschüsseln und Urinale ausgetauscht worden seien und nun noch ein Anstrich des Innenraums anstünde. Außerdem sei ein kleiner Gefrierschrank erworben worden und kurzfristig werde auch noch eine Paniktüre eingebaut.
Karlheinz Kurz will auch einen Förderantrag beim Landespro­gramm „Starkes Dorf – wir machen mit“ stellen. Hier gibt es ma­ximal 5.000 Euro „zu holen“. Das Geld soll für eine Überdachung der „Backhausterrassen“ verwendet werden. Hier sollen in der Folge auch noch neue Bänke erworben werden.
Weiterhin teilte der Ortsvorsteher mit, dass die Kommunale Leit­stelle „Älter werden“ ab dem 8. August 2023 an jedem zweiten Dienstag im Monat eine Sprechstunde in Mengsberg anbieten werde.
Im „Wickenhohl“ soll nun doch kein Mobilfunkmast errichtet werden, da die Heeresflieger aus Fritzlar hiergegen Bedenken ge­äußert haben. Bürgermeister Thomas Groll bot an, eventuell „ver­mittelnd“ tätig zu sein.
Auch das Stadtoberhaupt berichtete über diverse Punkte:
Im Zuge der Straßenumstufungen nach der Freigabe der Auto­bahn A 49 wird aus der Landesstraße von Mengsberg nach Wiera eine Kreisstraße. Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow hatte schon einmal anklingen lassen, dass er sich vorstellen könn­te, auf eine „offizielle“ Straße zu verzichten und stattdessen der Kommune einen kombinierten Rad- und Wirtschaftsweg zu über­geben. Stadtrat Klaus Schwalm merkte zutreffend an, dass man dann selbst für Verkehrssicherheit und Unterhaltung verantwort­lich sei. Auch Thomas Groll sah dies kritisch und bat den Ortsbei­rat zum Sachverhalt eine Meinung zu bilden.
Im Feuerwehrhaus wurden die Spinde aufgrund der vom techni­schen Prüfdienst monierten fehlenden „schwarz-weiß“ Trennung umgestellt. Dafür musste der Opel Astra der Wehr im Außenbe­reich abgestellt werden. Im Winter soll noch eine Mauer in das Gebäude eingezogen werden. Für das Fahrzeug ist dann eine Fer­tiggarage angedacht.
Der Antrag nach dem Mobilitätsförderungsgesetz für die Straße „Zum Engelhain“ ist bei Hessen Mobil Kassel gestellt. Nach dem im Spätsommer/Herbst zu erwartenden Bescheid kann die Aus­schreibung beginnen.
Dr. Manfred Stern merkte in diesem Zusammenhang an, dass die Bürgerinitiative sich bei der Planung der innerörtlichen Durch­gangsstraßen gern einbringen wolle. Der Bürgermeister sagte einen Auftakttermin mit Behörden und Bürgerinitiative zu.
In Neustadt wird 2024 eine kommunale Wärmeplanung für die Kernstadt und die drei Stadtteile erstellt. Mengsberg ist hier in einer herausgehobenen Rolle, gibt es hier doch bereits das von der Bioenergiegenossenschaft betriebene Nahwärmenetz.
Momentan möchten hier zumindest weitere zehn Gebäudeeigen­tümer anschließen. Im Zusammenhang mit der Studie, werde si­cher auch ein Augenmerk auf die Leistungsfähigkeit des Netzes gelegt, erklärte der Bürgermeister.
Das Thema „Teiche einzäunen“ stellt sich in Mengsberg aufgrund des mit einem Holzzaun versehenen Feuerlöschteiches nicht. Ortsvorsteher Kurz will den Teich im Pfarrgarten noch einer Be­trachtung unterziehen.
Beim anstehenden Radverkehrskonzept für die Kommune wer­den natürlich auch Verbindungen nach und von Mengsberg aus betrachtet werden. Der Weg Hardtmühle Momberg – Mengsberg soll nach derzeitigem Stand 2025 ausgebaut werden.
Der Bau des neuen Mengsberger Dorfgemeinschaftshauses, das „Haus für alle“-, begann Anfang Juni und verläuft bisher planmäßig.
Der Polier, der den Rohbau ausführenden Firma ist gebürtig aus Wiera und sehr engagiert. Der Bürgermeister verwies darauf, dass aufgrund der Förderbescheide – die Kommune erhält 1,3 Millio­nen Euro Förderung – das Bauwerk im Herbst 2024 wohl fertig sein müsse. Sorgen macht momentan die Preisentwicklung. Ge­plant waren Ausgaben in Höhe von 2,2 Millionen. Euro. Nach der Vergabe der Gewerke Rohbau, Dach, Gerüst und Metallbauarbei­ten liegt die Schätzung nun etwa 200.000 Euro über der Planung. „Der Markt hat sich leider noch nicht beruhigt. Mehrkosten von 20 Prozent auf die Gesamtmaßnahme erscheinen leider nicht unrea­listisch. Wir werden schauen, wo es Einsparpotentiale gibt, dürfen hier aber keine Wunderdinge erwarten“, so Groll.
Auf Vorschlag des Ortsvorstehers wird mit einer Sanierung/ einem Umbau der Trauerhalle – anders als geplant – zunächst nicht begonnen. Anders als in Momberg weise das Gebäude keine
gravierenden Mängel auf. Karlheinz Kurz sprach sich stattdessen dafür aus, zunächst ein neues Gräberfeld für Erdbestattungen herzurichten, da hier Handlungsbedarf bestehe. Anfang August findet dazu ein Ortstermin mit Pfarrer, Bürgermeister und Orts­vorsteher statt. Alle drei sprachen schon während der Sitzung da­von, gemeinsam zu überlegen, wie eine zukünftige Friedhofshalle ausgestaltet sein soll und welche Aufgaben sie übernehmen muss.