Für Festzug fehlen noch zwei Nummern

Am Donnerstag beginnt die 515. Auflage der Trinitatis-Kirmes • Stadt sucht einen St. Martin und eine Kapelle
Nach mehreren Jahren, in denen die Stadt Programmpunkte hin und her schob und Versuchsballons startete, gibt es inzwischen ein funktionierendes Konzept für die Trinitatis-Kirmes.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Wir haben einen festen Rhythmus gefunden“, betonte Bürgermeister Thomas Groll, während er mit seinem Mitarbeiter Repe Spatzier das Programm für die 515. Trinitatis-Kirmes vorstellte. „Heute wird Kirmes anders gefeiert, als früher“, lautet seine Analyse. Noch vor 15 Jahren habe es alle drei Stunden einen Programmpunkt gegeben: „Aber das wollen die Menschen heute so nicht mehr. Die Leute wollen auf den Festplatz gehen, sich treffen, beisammensein und vielleicht auch tanzen – aber sie brauchen keine Bühnenauftritte mehr, bei denen sie sitzen und zuhören müssen.“ Einzig zum Auftakt am kommenden Donnerstag setzen
die Organisatoren auf ein eher klassisches Konzept: „Dieser Tag hat seine feste Fangemeinde. Wenn das Wetter passt, erwarte I ich 200 bis 250 Zuschauer“, sagt Groll.
Das Kirchweihfest beginnt am I 13. Juni um 18.30 Uhr am Wallgraben-Pavillon im Bürgerpark mit einem ökumenischen Gottesdienst, den Pfarrerin Kerstin Kandziora und Pfarrer Andreas Rhiel zelebrieren. Für den musikalischen Rahmen sorgen der evangelische Kirchenchor und die Trinitatis-Bläser. Danach steht der Fassanstich an, den Albert-Frederick Freiherr von Dörnberg übernimmt. Er ist seit Herbst 2018 Burghauptmann der Stiftung Herzberg und somit Repräsentant der Familie, in deren Ahnenlinie sich der Junker Hans von Dörnberg findet, der einst für ein Aufblühen der Stadt Neustadt sorgte und noch heute verehrt wird.
Bester Beweis: Alljährlich kürt die Stadt zur Kirmes einen jungen Mann und zwei Frauen zu den Repräsentanten der Stadt – verkleidet als Junker Hans und seine Burgfräulein. Doch bevor es kommende Woche so weit ist, stellt Thomas Schmid seinen Mitmenschen während des Neubürgertrunks noch die Neu- Neustädter vor. Zumindest jene, die bereit sind, an der Veranstaltung teilzunehmen. Diese dürfen dann einen symbolischen Schluck aus dem Weidenbrunnen nehmen. Erst danach wird enthüllt, wer Nachfolger von Daniel Stumpf, Sophie Reiche und Theresa Schmid als Repräsentanten der Stadt wird. Die Auftaktveranstaltung untermalen Konni Will und „Die Coronas“.
Am Freitag geht es dann abends am typischen Veranstaltungsort der Kirmes weiter: um 21 Uhr mit einem Discoabend im Festzelt in der wieder von einem Sicherheitsdienst überwachten Lehmkaute. DJ „Chris only“ will bis um 3 Uhr nachts mit Musik für gute Stimmung sorgen – die musikalischen Acts hat die Stadt wie schon in den vergangenen Jahren wieder über volks- ton.de vermittelt bekommen. „Die Rückmeldungen waren in der Vergangenheit immer gut“, betont Spatzier. Die Bands seien vielseitig und wurden sich stets gut auf ihr Publikum einstellen.
Am Samstag, 15. Juni, öffnet der – so Groll – gut bestückte Festplatz gegen 14 Uhr. Gleichzeitig beginnt der Neustädter Altstadtlauf. Höhepunkte seien der um 16 Uhr startende Hauptlauf (Streckenlänge beträgt zehn Kilometer) sowie der Staffellauf örtlicher Vereine und Firmen (17.30 Uhr). Die Siegerehrung findet abends im Festzelt statt, wo ab 21 Uhr die „Hessentaler“ auftreten. Gegen 22.30 Uhr zündet Christoph Jarkow das beliebte Feuerwerk.
Am Sonntag findet ab 10 Uhr auf dem Marktplatz ein Festgottesdienst statt. Optischer Höhepunkt der Kirmes ist dann der Umzug durch die Innenstadt, der um 14 Uhr beginnt. 45 Gruppen haben ihre Teilnahme zugesagt. Derzeit finden sich darunter nur vier Kapellen statt der üblichen sechs. „Ich weiß nicht, warum es dieses Jahr so schwer ist, Kapellen zu finden“, sagt Groll und bedauert, dass jüngst der bereits eingeplante Spielmannszug Homberg / Efze noch abgesagt habe. „Fünf hätten wir schon gerne. Falls also noch eine Kapelle spontan Lust hat, mitzumachen, kann sie sich gerne an uns wenden“, erklärt Neustadts Bürgermeister.
Die Stadt sucht zudem noch einen Freiwilligen, der den zu Pferde reitenden St. Martin an der Spitze des Festumzuges gibt. Als Notlösung ist derzeit ein Wagen mit einem Wappen als erste Nummer vorgesehen.
Um 15.45 Uhr treten die Kapellen dann noch im Festzelt während der Musikschau auf. Von 18 bis etwa 23 Uhr unterhält später die „Bayernmafia“ die Besucher des Festzeltes.
Der Kirmesmontag, 17. Juni, beginnt um 9.30 Uhr in der Laurentiuskapelle mit einem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Neustädter. Um 10.30 Uhr folgt die vom VfL organisierte Totenehrung auf dem Friedhof. Um 11 Uhr heißt es dann Tassen hoch beim Frühschoppen im Festzelt, den die „Rhön Rebellen“ musikalisch untermalen. In der Lehmkaute gibt es dann zudem auf einem Krammarkt Dinge, die das Herz begehrt – oder eben nicht.
Gegen 13 Uhr tritt „Sepp, der Partyrocker“ auf. Den Abschluss um 19 Uhr bildet dann der Auftritt der Partyband „Frankenbengel“. Außerdem gelten am Kirmesmontag zum Abschluss des Volksfestes auf dem Festplatz vergünstigte Preise.