Neues Konzept bringt mehr Besucher

Sport- und Spielefest findet nicht mehr in der Erstaufnahmeeinrichtung, sondern im Waldstadion statt
Rund 500 Gäste – alteingesessene Neustädter wie auch Flüchtlinge – nahmen an dem Sport- und Spielefest teil, das Stadt und Gemeinwesenarbeit im Waldstadion organisiert hatten.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Einst war es ein Fest in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, an dem auch Neustädter teilnehmen sollten. Dieses Jahr hatten erstmals die Stadt und die Gemeinwesenarbeit die Federführung inne. Sie verlegten die Veranstaltung ins Waldstadion, um mehr Einheimische dafür zu begeistern – und hatten mit diesem Ansatz Erfolg, wie sich Matthias Bunzel von dem für die Gemeinwesenarbeit zuständigen Verein bsj Marburg freut: „Es wurde gut angenommen.“ Sowohl Geflüchtete aus der EAE, dem Flüchtlingshaus, und jene, die in Neustadt leben, als auch Alteingesessene hätten teilgenommen und das Fest genossen.
Besonders gut kamen bei den Gästen das Kinderschminken von Stefanie Pieper und ihrer Junker-Hänschen-Malerei sowie ein „Hau den Lukas“ an, auf den ständig Gäste eindroschen. „Es hat mich überrascht, dass dort ständig etwas los war“, kommentierte Bunzel. Ein junger Syrer hatte im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt, dass er noch nie eine Hau- den-Lukas-Maschine gesehen habe, die Idee dahinter aber sehr unterhaltsam finde. Noch dazu animiere sie dazu, mit anderen friedlich die Kräfte zu messen.
Ein Höhepunkt für die Kinder war, als die freiwillige Feuerwehr am Nachmittag die Wasserspritze aktivierte und für Abkühlung sorgte. „Als die Kinder gemeinsam durch das Wasser tanzten war ganz deutlich zu sehen, dass es nicht darauf ankommt, wer wo herkommt“, sagte Bunzel und betonte: „Sie haben das quasi vorgelebt. So soll es ja auch sein.“
Lob sprach er den ehrenamtlichen Helfern aus, die sich seit Jahren in der EAE engagieren und sich auch bei dem Sport- und Spielefest einbrachten. Selbiges galt auch für die Mitglieder des Tennis- und des Frauenvereins sowie des VfL und von Intertürk, die sich um die verschiedenen Stationen kümmerten. „Ich hoffe, dass sich im kommenden Jahr noch mehr Vereine einbringen und das Fest noch weiter wächst“, resümierte Bunzel.