Groll: Ein schmerzlicher Einschnitt – MNZ

Panzerbrigade 14 verabschiedet sich mit feierlichem Appell und Serenade
Von Alfons Wieber (0 64 28) 44 88 40 redaktion.mnz@mittelhessen.de
Neustadt. Zum letzten Mal in ihrer über 50-jährigen Geschichte marschierten gestern am späten Nachmittag die letzten 50 Soldaten der Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“ von der Ernst Moritz Arndt Kaserne mit einem Trommler durch die Straßen Neustadts in die historische Altstadt. Nachdem sich die „Hessischen Löwen“ am 26. Oktober vorigen Jahres mit einer eindrucksvollen militärischen Zeremonie verabschiedet hatten, endete gestern auch die 48-jährige Patenschaft zwischen der Stabskompanie Panzerbrigade 14 und der Stadt Neustadt.
Nach dem Marsch begann auf dem Rathausplatz unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und Anwesenheit von Politikern und Militärs, darunter mit General a.D. Dr. Günther Kißling auch einer der ehemaligen Kommandeure des in Neustadt stationierten Panzergrenadierbataillons 62, ein Appell mit feierlicher Serenade.
Das Heeresmusikkorps 2 aus Kassel sorgte dabei für den feierlichen Rahmen. Die Historische Bürgerwehr und Fahnenabordnungen der Vereine aus Neustadt und den Stadtteilen zeigten durch ihre Teilnahme die Verbundenheit mit der Bundeswehr.
„Wir haben uns seit 1960 vom ersten Tag an in Ihrer Stadt wohlgefühlt und aus Ihrem Bereich stets die Unterstützung erfahren, die für unsere Vorhaben erforderlich war. So etwa in der Zeit des Kalten Krieges, als auch der Einsatzauftrag der Brigade ganz im Zeichen der Ost-West-Konfrontation stand“, lobte Oberstleutnant Willi Dechert, letzter Brigadeführer der Panzerbrigade, die stets gute Zusammenarbeit mit der Neustädter Kommune und ihren Ortsteilen. Für Bürgermeister Thomas Groll ist die Auflösung der Brigade am 30. Juni und die angekündigte Aufgabe der Neustädter Kaserne im Jahre 2012 ein schmerzlicher Einschnitt in der Geschichte der Stadt.
■ Gedenkstein am Rathaus soll an gutes Miteinander erinnern
„Der 30. Juni diesen Jahres wird für viele ein Tag der Wehmut sein. Jedoch müssen alle Betroffenen, und dazu gehören auch die Bürger der Stadt, die sich ergebende Herausforderung annehmen. Wir verlieren mit der Außerdienststellung auch ein Stück unserer Tradition“, sagte der Bürgermeister.
Am Ende der Zeremonie enthüllten Bürgermeister Thomas Groll und Oberstleutnant Willi Dechert gemeinsam einen von der Stadt als Abschiedsgeschenk an die Soldaten auf dem Rathausplatz aufgestellten Gedenkstein.
Der Gedenkstein soll die Neustädter immer daran erinnern, dass 48 Jahre lang Soldaten der Panzerbrigade 14 in gutem Miteinander mit den Bürgern in der Stadt stationiert und integriert waren.