Hohe Investition schreckt Politiker ab

Mengsberger Hallenbad gerät erneut in die Diskussion Technik muss erneuert werden
Mengsberg. Im Sommer soll feststehen, wie viel Geld die Stadt Neustadt in die Schwimmbadtechnik im Mengsberger Bad investieren muss.
von Michael Rinde
Während der Haushaltsdebatte im Parlament geriet das Mengsberger Hallenbad am Montagabend in den Blickwinkel der Fraktionen (die OP berichtete). Im Investitionsprogramm der Stadt sind für das nächste Jahr 300000 Euro für die Sanierung der Schwimmbadtechnik vorgesehen. Doch das vom Parlament beschlossene Investitionsprogramm ist keineswegs verbindlich.
Angesichts der Aussagen von Neustädter Stadtverordneten scheint die Zukunft des Mengsberger Hallenbades gänzlich offen. Die CDU-Fraktion hat bereits deutlich gemacht, dass sie zunächst die exakten Kosten für die geplanten Arbeiten ermittelt sehen will. Freie Wählergemeinschaft (FWG) und Republikaner haben sich bereits klar für eine Aufgabe des Bades ausgesprochen.
Neu sind derartige Absichten nicht. Im Jahr 2000 prüfte die Stadtverwaltung im Auftrag des Parlamentes bereits Möglichkeiten, das Bad zu privatisieren.
Die Technik des mehr als 30 Jahre alten Hallenbades, am Ortsrand von Mengsberg gelegen, gilt als überaltert. Im Neustädter Freibad hat die Stadt bereits die Filteranlage erneuert und insgesamt 200000 Euro investiert. In Mengsberg rechnet Bürgermeister Manfred Hoim mit deutlich höheren Kosten.
Die Verwaltung lässt nun prüfen, wie viel Geld tatsächlich in das Bad gesteckt werden muss. Bis zum Sommer soll eine genaue Kalkulation stehen. Investieren muss die Stadt in das Filtersystem, die Heizung und die Wärmedämmung des Gebäudes.
In der Vergangenheit hat Hoim eine Schließung des Bades nicht in Betracht ziehen wollen. Angesichts der auch in Neustadt schlechter gewordenen finanziellen Lage will aber auch Hoim Kosten und Nutzen vor einer Sanierung genau abwägen. „Dafür müssen wir mit realistischen Zahlen handeln“, sagt er auf OP-Anfrage. Sollte sich das Parlament für eine Sanierung und einen weiteren Betrieb des Bades aussprechen, musste die Stadt diese Ausgabe über Kredite finanzieren. „Die Rücklage gibt das nicht mehr her“, betont Hoim.
Auch im laufenden Betrieb verursacht das Mengsberger Hallenbad jährlich ein hohes Defizit: Derzeit kostet das nur halbjährlich geöffnete Bad die Stadt etwa 123000 Euro. Dem stehen Einnahmen von 25000 Euro gegenüber. Etwa 4000 Euro davon bringen Besucher in die Stadtkasse. Der größte Teil der Einnahmen kommt durch das Schulschwimmen zustande, das der Kreis finanziert.