Konjunkturprogramm und Begleiterscheinungen

Kosten sind gestiegen Weitere Arbeiten bieten sich an
In Neustadt läuft die Umsetzung der aus dem Konjunkturprogramm II finanzierten Bauprojekte auf Hochtouren. Nummer eins wurde bereits abgeschlossen.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Auf der Rückseite des Feuerwehrhauses Neustadt klafft ein tiefes Loch. Bauarbeiter sind derzeit damit beschäftigt, dort ein Lager für Holzpellets zu schaffen, mit denen die neue Heizungsanlage betrieben wird.
Als erstes hatte die Stadt die Tore der Fahrzeughalle austauschen lassen. Nun sind der Einbau der neuen Heizungsanlage (es gibt eine Umstellung von Gas auf Pellets) sowie die energetische Sanierung generell an der Reihe – was bei dem Bau von 1983 laut Bürgermeister Thomas Groll dringend notwendig ist. Das Dach wird neu gedämmt, zudem werden noch die Fenster und die Türen ausgetauscht. Von den ursprünglich veranschlagten 167 000 Euro muss die Stadt rund 25 000 Euro tragen. Außerdem kommen auf sie weitere rund 23 000 Euro hinzu, da die Kosten rund 20 Prozent höher sind, als erwartet.
Als Gründe nennt Groll einen Anstieg bei den Preisen für Dämmmaterial. Zudem seien die Auftragsbücher „der qualifizierten Firmen voll“ – auf andere werde die Stadt aber nicht setzen, „denn die wir früher nicht wollten, wollen wir jetzt auch nicht“. Des Weiteren „mussten die Kostenschätzungen – nicht nur in Neustadt – unter großem Zeitdruck erstellt werden und konnten zwangsläufig nicht alle Details berücksichtigen“, ergänzt er.
Schon abgeschlossen ist die Erneuerung der Heizungsanlage in Rathaus und dem Nebengebäude für 55000 Euro. Die Verwaltungsgebäude heizen die Neustädter weiterhin mit Gas. Die Entscheidung habe man einstimmig nach Analyse einer Berechnung getroffen, die ergeben hatte, dass der Einsatz regenerativer Energien „im Verhältnis unwirtschaftlich wäre“, erklärt der Bürgermeister.
Zurzeit am Laufen ist die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses in Momberg, wo das Dach neu eingedeckt wird. Geplant ist außerdem der Austausch der Fenster und die Verbesserung des Wärmedämmverbundsystems. Aus Mitteln der Dorferneuerung finanziert die Stadt im kommenden Jahr zudem die „funktionale Aufwertung“ durch den Einbau eines Aufzuges und die Erneuerung der Toiletten im Obergeschoss.
Für die Arbeiten am Außenaufgang des Zollhofes Speckswinkel läuft die Ausschreibung. Vergeben hat die Stadt die Aufträge für die energetische Sanierung des Kindergartens „Sterntaler“ in Mengsberg sowie des Hallenbades – dort sind die Kosten von ursprünglich 125 000 noch um 20 000 Euro gestiegen. Als letztes investiert die Stadt 200 000 Euro aus dem Konjunkturprogramm in den Neubau des Kindergartens „Regenbogen“.
Groll betonte im Gespräch mit der OP, dass die Gelder aus dem Konjunkturprogramm gut angelegt seien. „Auch unter Berücksichtigung der Beteiligung der Kommune an der Tilgung – rund 130 000 Euro -und den zu erwartenden Mehrkosten rechnen sich die Maßnahmen. Wir verwenden die Gelder für die dringend notwendige Unterhaltung kommunaler Gebäude. Dort gibt es Handlungsbedarf. Energetische Sanierungen führen mittelfristig zu Einsparungen – dies kommt dem städtischen Haushalt zugute.“
Es zeige sich während der Arbeiten, dass es sinnvoll sei, zusätzliche Arbeiten gleich zu erledigen. „Im Kindergarten Mengsberg wird durch die verbesserte Dämmung nicht mehr so viel Heizlast benötigt – deswegen wollen wir einen kleineren Kessel einbauen“, erklärt Betriebsamtsleiter Heiko Steuernagel.
Über die überplanmäßigen Ausgaben muss die Stadtverordnetenversammlung am kommenden Montag beraten.