Mehr als ein Kindergarten

Neubau soll auch Veranstaltungsort sein Keine reine U3-Gruppe
Die Planungen für den Neubau der Kindertagesstätte „Regenbogen“ mit integrierter Bibliothek laufen auf Hochtouren. Die Neustädter müssen nur noch die Frage der Energieversorgung klären, von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der Grundriss für den Neubau des Kindergartens steht. Integriert ist auch ein „Snoozle“-Raum, den sich die Erzieherinnen gewünscht hatten – darin ist alles auf Ruhe ausgerichtet, damit sich die Kinder von der Reizüberflutung des Alltags erholen können.
Der Neubau wird im Vergleich zum alten „Regenbogen“ näher an der Straße stehen, um die räumlichen Möglichkeiten zu verbessern. Er lässt sich quasi in drei Abschnitte unterteilen: Direkt an das großzügig gestaltete Foyer schließen sich die neue Bücherei (80 Quadratmeter) mit der Abteilung für Neue Medien (30 Quadratmeter) sowie ein Mehrzweckraum an, der auch als Sporthalle genutzt werden kann. Der gesamte Eingangsbereich sei so groß genug für kulturelle Veranstaltungen, betont Bürgermeister Thomas Groll und ergänzt: „Dieser Teil lässt sich auch abschließen, sodass niemand durch den Rest des Kindergartens geistern kann.“
Teil zwei des Neubaus ist für die „technische Nutzung“ gedacht. Dazu gehören unter anderem Abstell- und Speisekammer sowie die Küche aber auch zwei Zimmer für „besondere pädagogische Nutzung“ – einer davon ist der „Snoozle-Raum“. Als „Zukunftsmusik“ bezeichnet Groll indes, diesen Bereich später auch als Familienzentrum zu nutzen und gegebenenfalls durch einen Anbau zu erweitern – genug Platz wäre da.
Der dritte Teil des Neubaus beinhaltet die vier Gruppenräume (jeweils 51 Quadratmeter groß) sowie einen Schlafraum und zwei Badezimmer. Bei der Aufteilung der Gruppen gab es noch eine Planänderung: Eine ist als integrative Gruppe mit bis zu 15 Kindern geplant, in den anderen Gruppen ist für jeweils 20 Kinder Platz, davon sind je sechs U3-Plätze. „Wir haben uns aus Gründen der Förderung gegen eine reine U 3-Gruppe entschieden“, erklärt Groll und fügt hinzu, dass nach Auswertung der Geburtenzahlen die Reduzierung von bisher 85 auf 75 Plätze problemlos sei.
Noch geprüft wird, wie die Energieversorgung aussehen wird. In der Diskussion sind unter anderem ein Blockheizkraftwerk und Sonnenkollektoren. Auch für die Außenanlage sind kleinere Änderungen vorgesehen: Die Stadt plant, einige Spielgeräte zu ersetzen.
Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf 1,63 Millionen Euro. Die Stadt rechnet mit 900 000 bis einer Million Euro an Kosten, die sie selbst tragen muss, der Rest soll aus Förderungen und dem Konjunkturprogramm II kommen. Baubeginn ist für das erste Viertel des kommenden Jahres, die Fertigstellung für Ende 2010 vorgesehen.
Mittlerweile sind alle Kinder des „Regenbogens“ im Haus der Vereine untergebracht – dies ermöglichten der Mänriergesangverein, der Frauenverein und das Jugend-Rot-Kreuz, die ihre angemieteten Räume zur Verfügung stellten. Eltern und Erzieherinnen hatten sich dies gewünscht, um das Zusammengehörigkeitsgefühl beizubehalten. Der Container am „Sonnenschein“, in dem zwei Gruppen Platz gefunden hatten, wird in der kommenden Woche entfernt.