Minister: Freigabe der Marktstraße ist ein historischer Tag für Neustadt

Verkehr in der Innenstadt kann wieder rollen Letzte Arbeiten sollen spätestens im Frühjahr erfolgen
Neustadt. 200 Bürger klatschten begeistert, als der hessische Verkehrsminister Alois Rhiel bei der Einweihung der Marktstraße den Tag als „historischen Tag für Neustadt“ bezeichnete.
von Klaus Böttcher
Es war ein kühler, windiger Nachmittag, und doch war es für die Neustädter wie strahlender Sonnenschein: Nach 15 Monaten Bauzeit ist die Marktstraße wieder freigegeben. Aber nicht nur das, sondern sie ist ein reines Schmuckstück geworden.
Die Bedeutung des Umbaus und der Sanierung der Marktstraße sowie der Turmstraße und Ritterstraße wurde nicht zuletzt dadurch deutlich, dass neben dem hessischen Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel auch Kommunalpolitiker, Vertreter von „Kirche, Vereinen und Verbänden, Geschäftsleute, Anlieger und Bürger der Stadt gekommen waren.
Bürgermeister Thomas Groll bedankte sich bei den Anliegern und den Geschäftsleuten für die Geduld, die sie während der 15 Monate Bauzeit bewiesen hätten. „Die Marktstrasse muss in Zukunft ein Ort sein, wo man einkauft, wohnt und arbeitet“, sagte das Stadtoberhaupt und meinte, dass die Marktstraße mit Leben gefüllt werden soll. Das Gesamtprojekt „Marktstraße“ war eine Millioneninvestition. Insgesamt lagen die Baukosten bei mehr als 1,4 Millionen Euro.
Ein erster Schritt dazu ist der Nikolausmarkt, der am Samstag um 10.30 Uhr beginnt.
Die Einweihung der Marktstraße dürfe kein Endpunkt sein sondern solle als Initialzündung dienen, so Groll. Er versprach, sich Anfang 2008 mit den Gewerbetreibenden und Anwohnern zu Gesprächen treffen, um weitere Details zu besprechen, um die Attraktivität der Marktstraße noch weiter zu steigern.
Der Bürgermeister ging auch auf die allgemeine Verkehrsbelastung in der Junker-Hansen-Stadt ein. Entlastung der Marktstraße bedeute Belastung für die Hindenburgstraße und Querallee, deshalb sei es wichtig, dass die A 49 weiter gebaut werde, sagte der Bürgermeister an den Minister gerichtet. Die Neustädter applaudierten. Groll nutze auch die Gunst der Stunde um dem Minister öffentlich zu sagen: „Wir brauchen auch über 2009 hinaus Mittel der Altstadtsanierung.“
Der hessische Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel stellte heraus, was sich in Neustadt seit 1984 getan habe und erklärte, dass über acht Millionen Euro an öffentlicher Förderung nach Neustadt geflossen seien. Auf das Ergebnis der Sanierung eingehend meinte Rhiel: „Neustadt wird vielleicht mal ein Beispiel dafür sein, dass eine Stadt, die im Verkehr zu ersticken drohte, wieder aufblüht.“ Der Minister bezeichnete Neustadt als eine attraktive Fachwerkstadt und er freue sich, dass der Bürgermeister die Innenstadt zu einer zentralen Aufgabe gemacht habe. „Wir müssen Schluss machen damit, dass wir immer nur in die Fläche gehen“, betonte Rhiel.
Die Bauarbeiten, die Anfang September 2006 begonnen haben, sind wetterbedingt noch nicht ganz abgeschlossen. „Es fehlt noch ein Teil der letzten Deckschicht“, erklärte Groll. Möglicherweise werden diese Restarbeiten noch am Montag erledigt, wenn es das Wetter zulässt.