Neubau wird teurer

Stadt rechnet mit mehr als 80 000 Euro an zusätzlichen Kosten
Eine Untersuchung des Bodens am alten und neuen Standort des Kindergartens in der Allee endete mit einem schlechten Ergebnis für die Stadt: Der Untergrund ist so nicht tragfähig.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Wenige Dezimeter unter der Erdoberfläche stießen Experten bei Untersuchung des Bodens in der Icht auf Torf und Auelehm – also „mindertrag-fähigen Boden“, wie Bauamtsleiter Thomas Dickhaut sagt. Das heißt, die Stadt muss sich etwas einfallen lassen, damit das Fundament des neuen Kindergartens einen stabilen Unterbau hat.
Möglichkeit eins ist, Pfähle in den Boden zu treiben, die das
Fundament tragen – so wie bei der Gesamtschule. Dies wäre allerdings teurer als die Version, für die sich die Stadt entschieden hat: Sie lässt die Erde bis zu einem Meter Tiefe abtragen – also etwa 1 800 Kubikmeter, was rund 160 Lastwagenladungen entspricht. Dann werden mit Hilfe von schwerem Gerät massive Steine in den weichen Boden gedrückt, die ein sogenanntes Steinskelett bilden. Darauf kommt ein „Geotextü“, ein Art reißfestes aber wasserdurchlässiges Tuch, das die Lasten verteilt und die Aufbauschichten trennt. Die nächste Schicht, auf der das Fundament liegen soll, besteht aus Schotter und anderem Gestein.
Mindestens 80 000 Euro kostet die Stadt der zusätzliche Aufwand für den ohnehin schon 1,75 Millionen Euro verschlingenden Neubau von Kindergarten und integrierter Bücherei. Bürgermeister Thomas Groll sprach gestern von einer „unerfreulichen Botschaft in einem unerfreulichen Zusammenhang“. Eine Hoffnung auf weitere Fördermittel – bisher gibt es von Kreis, Land und aus EU-Mitteln 750 000 Euro – hat er nicht. Und dennoch findet er einen Grund, beruhigt durchzuatmen: Die Stadt hatte sich entschieden, nach dem Abriss nicht direkt neu zu bauen, da ihr bewusst war, dass die Bodenbeschaffenheit problematisch ist. Also ließ sie den Untergrund wie erwähnt untersuchen -auch wenn das Gutachten keine erfreulichen Ergebnisse brachte. „Hätten wir einfach gebaut, wären die Folgekosten weitaus höher gewesen“, betonte Groll. Ein anderer Standort komme nicht in Frage, ergänzte er: „Hier gibt es viele Vorteile wie die vorhandene Infrastruktur für Wasser, Abwasser und Strom, sowie das großzügige Außengelände samt Spielplatz.“