Neustädter kicken mit Weltmeisterin – MNZ

Waldschule erhält erstes Mini-Spielfeld/Kreis und Stadt übernehmen Kosten
Von Alfons Wieber (06428) 448840 redaktion.mnz@mittelhessen.de
Neustadt. Große Begeisterung herrschte gestern bei den Schülern der Neustädter Waldschule, als das neue Mini-Spielfeld auf dem Schulhof seiner Bestimmung übergeben wurde. Zum Übergabe-Anstoß mit Bürgermeister Thomas Groll (CDU) und den jüngsten Fußballerinnen aus der Waldschule und dem VfL Neustadt war Renate Lingor, Weltmeisterin und Weltfußballerin aus Frankfurt gekommen, die in ihrer Karriere 149 Länderspiele bestritten hat.
Renate Lingor wurde zweimal Weltmeisterin, zweimal Europameisterin, sieben mal Deutsche Meisterin. Daneben hat sie zwei Olympische Medaillen gewonnen und in 2006 bei der Wahl zur Weltfußballerin des Jahres den dritten Platz belegt.
„Wir sind stolz darauf, dass eine Frau mit einer solchen Erfolgsgeschichte hier sein kann, um das Spielfeld den Schülerinnen und Schülern zu übergeben“, freute sich Hartmut Boss, Schulleiter der Gesamtschule Neustadt.
Bürgermeister Thomas Groll, der selbst einmal die Waldschule als Schüler besucht und dort nach eigener Angabe mit Cola-Dosen Fußball gespielt hatte, bezeichnete die Übergabe als einen schönen Tag für die Schule und für Neustadt.
Das 13 mal 20 Meter große Kleinspielfeld, das eine elastischen Tragschicht enthält, die mit einem mit Gummigranulat gefüllten Kunststoffrasen der neuesten Generation beschichtet ist, wurde außerdem zwecks Reduzierung der Lärmwerte und zum Schutz vor Vandalismus von einem Bandensystem umzäunt.
Mit dem Bau von 1000 Mini-Spielfeldern in ganz Deutschland bei einem Gesamt-Finanzierungsaufwand von rund 25 Millionen Euro wollte der Deutsche Fußball Bund (DFB) allen Menschen in Deutschland ein Dankeschön sagen, die dazu beigetragen hatten, dass die Fußballweltmeisterschaft 2006 ein so großer Erfolg geworden war.
■ Sport für die Integration
Mehr als 5000 Bewerbungen waren bis November 2007 beim DFB eingegangen. Wolfram Ellenberg und Volker Schmidt vom VfL Neustadt hatten sofort nach bekannt werden dieser Möglichkeit die Initiative ergriffen und einen entsprechenden Antrag beim DFB gestellt. Die Kooperation zwischen den Neustädter Fußball vereinen und der Gesamtschule wird auch zukünftig die Aktivitäten auf dem neuen Mini Spielfeld begeleiten. Damit kann nicht nur der Profi-Sport, sondern auch die Allgemeinheit von der Weltmeisterschaft 2006 profitieren.
Neben der Schaffung von weiteren Bewegungsmöglichkeiten und der Unterstützung der Fußballvereine verfolgt der DFB mit dem Bau der Kleinspielfelder auch zwei weitere Ziele: Die Förderung der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und die Förderung des Mädchenfußballs. Sämtliche Kosten für die Anlage waren vom DFB übernommen worden.
Die Kosten für den Unterbau in Höhe von rund 25 000 Euro teilen sich der Landkreis mit 85 Prozent und die Stadt Neustadt mit einem Anteil von 15 Prozent.