Neustädter Mitteilungsblatt

SPD-Ortsverein Momberg informiert

Manfred Schmitz 40 Jahre SPD-Mitglied
Ein nicht alltägliches Jubiläum gab es im SPD-Ortsverein Momberg zu feiern. Manfred Schmitz ist seit 1969 im Besitz des roten Parteibuchs und kann somit auf 40 Jahre Mitgliedschaft in der SPD zurückblicken. Die Jahreshauptversammlung 2009 des Ortsvereins nahm der 1. Vorsitzende Jörg Grasse zum Anlass, Manfred Schmitz zu diesem Jubiläum zu gratulieren und überreichte ihm die entsprechende Urkunde inklusive eines kleinen Buchpräsents. Jörg Grasse bedankte sich bei dem „Altvorderen“ für die Arbeit, die er in den verschiedensten Gremien, sei es für die Partei oder auf kommunaler Ebene, geleistet hat. Jahrelanges Wirken in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt, Mitarbeit in vielen Ausschüssen und dienstältestes Mitglied des Ortsbeirats Momberg, zeichnen den politischen Weg des 71 jährigen Bundeswehrpensionärs.
Manfred Schmitz bedankte sich für die Ehrung und versprach, solange es seine Gesundheit (und seine Frau) zulassen, dem Ortsverein mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. Diesem Versprechen konnte er im Verlauf der Sitzung Genüge tun, da er als Kassierer des Vereins seinen Kassenbericht 2008 vorzutragen hatte. Diese Aufgabe war schnell erfüllt, da er über eine schmale, aber genau geführte Kasse, mit wenig Bewegung in 2008, zu berichten hatte.
Da in diesem Jahr keine Vorstandswahlen stattfanden, beschränkte sich Jörg Grasse auf eine Zusammenfassung der Ereignisse im letzten Jahr, welche natürlich hauptsächlich durch die Landtagswahl 2008 und seine Folgen, beeinflusst wurden. Erfreulich war der Wiedereinzug des Altkreiskandidaten Dr. Thomas Spies in den Hessischen Landtag.
Überraschend waren die relativ geringen Verluste in Momberg bei der Neuwahl 2009, sowohl für die Partei als auch für den Kandidaten. Wahlen werden auch in 2009 Hauptthema sein, da im Sommer die Europawahl und dann Ende September die Bundestagswahl anstehen.
Die letzte Ortsbeiratssitzung hatte überwiegend den Haushalt der Stadt Neustadt zum Thema.
Bürgermeister Groll beschränkte sich bei der Vorstellung auf die Nennung der vielen Vorhaben, die den Stadtteil Momberg in 2009 betreffen. Im Vordergrund stehen hier die Sanierung des Kindergartens und des alten Teils des Dorfgemeinschaftshauses. Natürlich werden auch wieder Straßen gebaut. Die Zimmererstraße wird in diesem Jahr grundhaft saniert. Die Anlieger sind schon über die zu erwartenden Kosten informiert. Etwas überrascht zeigte sich Bürgermeister Groll, dass sich die SPD-Mitglieder des Ortsbeirates, bei der Abstimmung zum Haushalt 2009, der Stimme enthielten. Bedingt durch die Umstellung des Haushalts, von der Kameralistik zur Doppik und die Erfahrung mit dem Haushalt des letzten Jahres, ergab sich ein erhöhter Beratungsbedarf, der in der Kürze der Zeit nicht geleistet werden konnte. Durch eben diese Umstellung auf die doppische Haushaltsführung gerät das städtische Finanzwerk nicht unerheblich in die roten Zahlen (ca. 750.000.00 €). Verstärkt wird diese unerfreuliche Entwicklung auch durch die Erhöhung der Kreisumlage, der Bürgermeister Groll, wenn auch nur mit viel Bauchweh, zugestimmt hat. Positiven Anklang fand die Entsendung zweier Ortsbeiratsmitglieder in den Kindergartenausschuss. Timo Stark (CDU) und Jörg Grasse (SPD) wurden als Vertreter der Kommune einstimmig gewählt. Erste Ergebnisse dieser Zusammenarbeit konnten schon vermeldet werden. Jörg Grasse konnte Herrn Bürgermeister Groll eine erste Liste, mit kleinen aber nicht unwichtigen Wünschen seitens der Kindergartenleitung, zur Bearbeitung übergeben. Neben den Wahlen, wird wohl die Dorferneuerung die Arbeit im Ortsverein bestimmen. Nach der Umbaumaßnahme Kirmesplatz gilt es für die Vereinsmitglieder die nächsten Baustellen im Dorferneuerungsbeirat mitzugestalten. Umbau Dorfgemeinschaftshaus, Gestaltung Dorfteich und nicht zu vergessen, das liebe alte Backhaus. Jörg Grasse verwies am Ende der Jahreshauptversammlung auf eben diese Baustellen und hofft schon bei dem nächsten Treffen des Ortsvereins, über Neuigkeiten bezüglich der Auswirkungen des Konjunkturpakets II, berichten zu können.
Ein Workshop zum Stadtentwicklungskonzept kürzlich statt Interessierten wurden dabei die Ergebnisse der Fragebogenaktion vorgestellt
Seit dem Sommer 2008 arbeiten Anja Ceulaers von der Hessen-Agentur Stadtentwicklungsgesellschaft mbH Wiesbaden und Holger Möller vom Büro für Architektur und Stadtentwicklung Kassel im Auftrag des Magistrates an einem Stadtentwicklungskonzept für Neustadt und der Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel. In den vergangenen Wochen wurden Pläne gesichtet, Daten ausgewertet und „Expertengespräche“ mit dem Bürgermeister, den Ortsvorstehern, dem Vorstand des Gewerbevereins und Personen, die sich in der Jugendarbeit engagieren, geführt. Darüber hinaus nahmen Anja Ceulaers und Holger Möller regen Anteil an der Arbeit der Arbeitskreise „Mehr grün für die Stadt“, „Stadtentwicklung“ und „Neue Formen der Seniorenarbeit“, in denen sich Amts- und Mandatsträger gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern Gedanken um die Zukunft ihrer Heimatstadt machen.
Bürgermeister Thomas Groll, Anja Ceulaers von der Hessen-Agentur Stadtentwicklungsgesellschaft mbH Wiesbaden und Holger Möller vom Büro für Architektur und Stadtentwicklung Kassel standen den Interessierten des Workshops Rede und Antwort. Gekommen waren aktive Kommunalpolitiker, Magistratsmitglieder, die Ortsvorsteher Kurz und Groß aus Mengsberg und Momberg und viele Bürger, die ihr Interesse bekundeten. 2009 läuft in Neustadt die Städtebauförderung aus, da aber noch viel zu tun ist, muss man sich nun um andere Fördertöpfe bemühen, so Bürgermeister Thomas Groll. Mit dem Konzept wurden Zukunftspläne geschmiedet und Utopien aufgestellt, einiges davon konnte man bis dato auch schon realisieren, wie Bayrischer Hof, Deutsches Haus, und nun gilt es nach dem Spruch von Präsident Obama „Yes we can!“ weiter zu machen. Man kann etwas bewirken, man muss es aber auch wollen, so Groll. Die neuen Ideen gelten sowohl für die Kernstadt als auch für die Stadtteile. Dazu brauchen wir keine geschönte Bestandsaufnahme, müssen den Demographischen Wandel in die Überlegungen einbeziehen und das Konzept als Richtschnur für zukünftiges Handeln ansehen. Nur dann kann das „Projekt Zukunft Neustadt“ auch eine Zukunft haben. Dazu gehören eine Bestandsaufnahme, das Aufzeigen der Entwicklungstendenzen, Öffentlichkeit und die Beteiligung der Bürger an der Festsetzung der Ziele und der Handlungsfähigkeit aller. In den Arbeitskreisen Stadtentwicklung, Mehr Grün für die Stadt, Senioren und Jugend wird schon erfolgreich gearbeitet. Es ist erstaunlich, wie viele Bürger sich hier einbringen. Das Gutachten, so wurde angemerkt, muss ein Stück Politik sein und aufzeigen, wie sich Neustadt und die Stadtteile in der Zukunft weiter positiv entwickeln lassen. Hauptziele, gemeinsames Handeln, Mitarbeit der Bürger, Land überzeugen, dass man förderwürdig ist. In der anschließenden Diskussion merkte Michael Dippel aus Momberg an, dass man im Konzept die Wege, sprich Radweg, nicht in das Konzept eingebunden habe.
Ein Anschluss an den Deutschlandradweg, so Groll, sei mit Finanzen verbunden, dazu müsste man sich um Förderung bemühen. Außerdem müsse man dringend Schwerpunkte setzen, alles könne man einfach nicht umsetzen.
Hans-Gerhard Gatzweiler fand die Entwicklung, die man mit dem Konzept auf den Weg gebracht habe gut, nun müsse man eine entsprechende Strategie zur Umsetzung entwickeln. Wenn wie hier etwas Vernünftiges vorliege, spiele das Jahr der Umsetzung nicht die vordergründige Rolle, sondern man müsse für gute Vorschläge um Fördermittel bemüht sein.
Gunhild Kappen schlug vor, am Bahnhof ein altes Lager abzureißen und den Platz in den Park & Ride Bereich zu integrieren. Angefragt wurde nach dem möglichen Abriss alte Schule. Das ähnele einem Staffellauf, ein Stab für, ein Stab dagegen. Von der Denkmalpflege werde das Objekt immer noch als Einzelkulturdenkmal gehandelt und daher sei ein Abriss nicht möglich, so Groll. Das gleiche gelte für das Backhaus in Momberg, das Jörg Grasse und Franz-Karl Pfeiffer ansprachen. Man werde es mit aufnehmen, versprach Anja Ceulaers.
Neustadt werde irgendwann nur eine Wohnstadt für Senioren sein, bemerkte Franz Michels, denn wenn nichts für die Jugend getan wird, wandert sie ab.
„Wir sind eine Wohnstadt“, so Bürgermeister Groll, „das können wir auch nicht ändern. Aber wir müssen eine attraktive Wohnstadt werden und sie für die Ansiedlung von jungen Familien interessant machen.“
Michael Dippel wollte wissen, ob das Konzept so konkret werde, dass man sagen kann, was aus den Häusern wird, die leerstehen, abreißen oder sanieren? Ihm gehe das Konzept da einfach nicht weit genug. Seine Vision sehe so aus, junge Wohnstadt Momberg, alte Gebäude weg, denn es gehe ihm gegen den Strich jedes alte Gebäude unbedingt erhalten zu wollen.
Abriss oder Sanierung, das könne nur von Fall zu Fall mit dem Eigentümer entschieden werden. Fest steht Innen- vor Außenentwicklung, die Bestandsaufnahme von Architekt Laukel in Momberg wird Erkenntnisse bringen, die man dann in das Konzept einfließen lassen kann, so Groll. Man solle aber nicht denken, dass nun alles die Kommune übernimmt, den Part könne sie nicht leisten. „Machen Sie Vorschläge, entwickeln Sie Ideen. Wir können uns hier die Köpfe heiß reden, ob wir weitere Mittel bekommen, ich werde mich mit den übergeordneten Stellen auf jeden Fall ins Benehmen setzten. Wir alle sollten gemeinsam planen, planen und umsetzen was geht, und wenn es 20 Jahre dauert.“

Karl-Heinz Mai aus Momberg bemalt Eier in allen Größen Auch den Junker-Hansen-Turm und das Neustädter Stadtwappen hat er schon verewigt

Irgendwann vor 15-18 Jahren habe er mit der Eierbemalung angefangen, so Karl-Heinz Mai, und daran viel Spaß gefunden.
Schon sein Vater hat sich damit beschäftigt und dafür Filzstifte benutzt, die Eier waren seinerzeit aus Holz und oft wurden die Muster auch aufgebrannt. Er nimmt Eier aller Größen, von Wachteleiern über Hühner-, Enten- und Gänseeier bis hin zum Straußenei. Sogar vor Eiern vom Wellensittich, Tauben oder Zwerghühnern macht er nicht halt.
Die Eier müssen vorsichtig ausgeblasen werden, da geht das eine oder andere schon mal im Vorfeld kaputt. Dann verziert er die winzigen Teile mit Sprüchen, je nach Anlass, dekoriert sie zu Ostern oder anderen Festtagen, auch Oldtimer werden auf ihnen verewigt und nicht zuletzt die Sehenswürdigkeiten der Stadt Neustadt, wie das Stadtwappen oder der Junker-Hansen-Turm.
An seinem Arbeitsplatz, der Sparkasse Neustadt, hat er immer die Gelegenheit, die Fensterbänke damit zu dekorieren. Auch zur 525-Jahrfeier des Junker-Hansen-Turmes wird es eine Ausstellung geben.
Daneben ist er leidenschaftlicher Flügelhornbläser, ist Vorsitzender der Momberger Musikanten und spielt auch beim Karneval in Momberg seit Jahren auf dem Keyboard auf.