Über 20 Jahre Stadtsanierung in Neustadt, jetzt wurde Bilanz gezogen
Bürgermeister Thomas Groll hatte aus diesem Anlass die Presse geladen
An dem Gespräch rund um Stadtentwicklung und Vorstellung von Workshops nahmen Bürgermeister Thomas Groll, Friedhelm Flug, Geschäftsführer der Hessen-Agentur Stadtentwicklung aus Wiesbaden sowie Anja Ceulaers und Holger Möller als örtliche Vertreter des Sanierungsträgers, teil.
„1984 wurde Neustadt in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen“, so Bürgermeister Thomas Groll. In mehr als zwei Jahrzehnten wurde dadurch in Neustadt viel bewegt. Zahlreiche kommunale und private Maßnahmen wurden in diesen Jahren auf den Weg gebracht. Das Historische Rathaus, das Haus der Vereine oder die Umgestaltung von Marktstraße, Turmstraße und der erste Teil der Ritterstraße. Es gibt weiteren Handlungsbedarf, ich denke hier an das Deutsche Haus, den Bayerischen Hof oder die Neugestaltung von der Ritterstraße, Teil II, den Rathausund den Rabenauplatz oder das Haus Kreuzgasse 7. Nach heutigem Stand wird die Städtebauförderung im Jahr 2009 auslaufen. Auf Grund der noch vielfältigen Aufgaben bedürfen wir noch weiterer Förderung über 2009 hinaus. Aus diesem Grund habe ich im Hessischen Wirtschaftministerium schon Gespräche geführt. Neustadt will gerne den Anteil zur Fortführung beitragen, ist aber unweigerlich auf Hilfe angewiesen.“ „Die Stärkung und Aufwertung der Innenstädte dient der Stabilisierung oder Wiederherstellung einer ausgewogenen Mischung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Dazu ist es notwendig Leerstände bei Wohngebäuden oder Gewerbeflächen zu verringern. Das kann die Kommune keinesfalls alleine erreichen. Hier müssen Eigentümer, Mieter/Pächter und potentielle Interessenten einbezogen werden.
Nur gemeinsam kann man etwas erreichen, deshalb werden wir in den Monaten Februar und März Workshops durchführen. Am 14. Februar 2008,19.30 Uhr, im Historischen Rathaus mit dem Thema „Zu Hause in der Stadt – die Zukunft der Innenstadt“ und am 15. März 2008 zum Thema „Mehr Grün in der Stadt, neue Gartenkultur für Neustadt beschäftigen“, so Groll.
„Die Bevölkerung nimmt es nach mehr als 20 Jahren gar nicht mehr wahr, was alles gemacht wurde. Allein über 30 private Maßnahmen wurden gefördert. Links und rechts der Straße haben wir aber noch unschöne Objekte, wenn im Jahr 2011 hier Neustädte aus sechs europäischen Ländern eintreffen, dann wollen wir denen zeigen, wie schön Neustadt ist. Wir müssen dem Land klar machen, dass wir nicht nur Geld wollen, sondern auch Ideen haben, was wir noch verwirklichen wollen. Als Stadt müssen wir sowohl dem Land als auch dem Sanierungsträger dankbar sein, Motto: „Dankbar rückwärts, mutig vorwärts“.
„Ich bin seit 1978 mit der Altstadtsanierung beschäftigt“, so Friedhelm Flug, Geschäftsführer der Hessen-Agentur Stadtentwicklung aus Wiesbaden. „Wir hatten eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit und alles wurde in der Vorbereitung auf eine solide Grundlage gestellt. Der Sanierungserfolg ist überall spürbar. Wir haben nicht nur Häuser saniert, sondern auch Strukturen verändert. Das alles geht aber nur mit der Stadt und den Bürgern. Es ist noch nicht abgeschlossen, es muss nach 2009 weitergemacht werden. Neustadt hat große Aktivität entwickelt, und das Feuer, das durch die Aktivitäten entfacht wurde, muss weiter lodern. 2008 können wir insgesamt ein positives Fazit ziehen. Zehn Millionen sind vom Land investiert worden und das hat sich gelohnt.“ Holger Möller ist der Dienstälteste im Sanierungsgeschehen in Neustadt. Ihn kennen die Bürger, sie kommen in seine Sprechstunden. „Im Jahr 2009 werden wir rund 40 private und sechs öffentliche, sowie zehn Straßenbaumaßnahmen und Platzgestaltungen durchgeführt haben. Es gab Abriss von Gebäuden, Verlegung von Grundstücken, Abänderung von Grenzen. Was gemacht wurde, konnte sinnvoll gestaltet werden, die Altstadt wurde im Kern erhalten. Wir sind als Sanierungsträger so eine Art „Kummerkasten“, das machen wir aber gerne, denn Beratung ist uns wichtig. Durch den Bürgermeisterwechsel wurden neue Ziele angestrebt, und der Fördermittelbedarf soll nicht im Jahr 2009 versiegen. Die Historische Stadt als hochwertiger Wohnkomplex, bei dem man das Thema demographischer Wandel einbeziehen muss und altersgerechtes und barrierefreies Wohnen, sprich Aufzüge, mit einplanen. Auch Freizeit und Tourismus dürfen nicht zu kurz kommen, das Neustadttreffen 2011 muss der Multiplikator für die Stadt sein.“ „Man merkt, dass sich Holger Möller 20 Jahre in der Altstadtsanierung eingebracht hat. Ich hoffe, dass wir das „Wir-Gefühl“ in der Stadt stärken können, und sowohl Kommune als Bürger hinter der Sache stehen. Dabei müssen wir die Bürger mit auf den Weg nehmen, damit sie sehen, es bewegt sich etwas. Ich kann jetzt die Früchte ernten, die meine beiden Amtvorgänger Fritz Mütze und Manfred Hoim gepflanzt haben“, so Bürgermeister Thomas Groll abschließend. EMU