Ein letztes Mal fand für die im Sommer zu schließende Ernst-Moritz-Arndt Kaserne in Neustadt ein Kommandowechsel statt
Oberst Theodor Herkel übergab den Staffelstab des Brigadeführers an Oberstleutnant Willi Dechert
Zum Kommandowechsel, der im Offizierskasino in Stadtallendorf stattfand, waren Bürgermeister Thomas Groll aus Neustadt, Bürgermeister Manfred Vollmer aus Stadtallendorf und viele andere Gäste aus Politik und Wirtschaft anwesend. Das Heeresmusikkorps 2 aus Kassel umrahmte das Ganze musikalisch. Der Appell ist einer in einer ganzen Serie von Appellen anlässlich von Übergaben, Unterstellungswechseln und Auflösungen, so Oberst Theodor Herkel in seiner Ansprache, denn das Gesicht der Panzerbrigade 14 hat sich in den letzten Monaten entscheidend gewandelt. „Inzwischen befinden wir uns geradewegs auf der Zielgeraden zur Auflösung. Heute bin ich an der Reihe mich von ihnen zu verabschieden. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich in den letzten zwei Jahren in Neustadt begleitet haben. Danken möchte ich hier besonders Altbürgermeister Manfred
Hoim für die jahrelange treue Begleitung unserer Soldaten. Den Soldaten, die Neustadt verlassen werden, wünsche ich Glück und Erfolg in ihrer neuen Verwendung. Für mich persönlich war die Zeit in der Panzerbrigade 14, bei den „Hessischen Löwen“ die Erfüllung in einer langen militärischen Karriere. Last but not least noch einen Gruß an meinen Nachfolger Oberstleutnant Willi Dechert, der das letzte Stück Weg mit der Brigade gehen darf.“ Der Kommandeur der Division Luftbewegliche Operationen Generalmajor Carl-Hubertus von Butler erklärte, dass der Appell unter dem großen Vorzeichen der Auflösung der Brigade stehe. Nach 50 Jahren gilt es, die Soldaten in Folgeverwendungen zu führen und dabei möglichst deren Wünsche zu berücksichtigen. Der Tag wird kommen, an dem wir jeden verabschieden müssen, heute ist es Oberst Herkel, der mit seinen Erfahrungen im Streitkräfteamt der Bundeswehr in Bonn gebraucht wird. Seine Aufgaben in Neustadt hat er vorbildlich erfüllt und auch als Standortältester zum Wohle aller gewirkt. „Sie haben mir als gestandener Offizier stets zur Seite gestanden, und ich möchte Ihnen vor allen Kameraden und Gästen herzlich für Ihre geleistete Arbeit danken. Ich möchte Ihnen die Ehrennadel der Division Luftbeweglicher Operationen verleihen. In wenigen Tagen werden sie den Dienst als Gruppenleiter der Abteilung Ausbildung in Bonn antreten, und zuständig sein für Sport und Kraftfahrausbildung.“
„Sie, Herr Oberstleutnant Dechert, der sie ja eigentlich schon im Ruhestand sind, werden als Reservist die Aufgaben von Oberst Herkel übernehmen, und werden die Panzerbrigade 14 zur Auflösung führen“, fuhr Butler fort. „Mit Ihnen haben wir einen hochbewährten Mann, und ich bin davon überzeugt, dass sie diese, ihnen anvertraute Aufgabe, bewältigen werden.“ „Ich brauche nichts mehr zu sagen“, so Herkel beim Umtrunk, „aber ich habe noch Reserven. Ich bin ja noch Standortältester, das wird mir jetzt auch noch abgenommen und dann kann ich’s, wie man so schön sagt „Krachen lassen“.
„Ich bedanke mich für Ihre Arbeit und entbinde Sie von diesem Amt“, so Oberst Wilhelm F. Hundsdörfer vom Landeskommando Hessen, und übergebe das Amt des Standortältesten an Oberstleutnant Achim Fahl.