Neustädter Mitteilungsblatt

Tag der offenen Tür in der Moschee Emir Sultan in Neustadt

Neustädter Bürger nutzen die Gelegenheit,
sich vor Ort über die Arbeit der türkisch- islamischen Gemeinde zu informieren
Am Tag der Deutschen Einheit hatten in ganz Deutschland bis zu 1.000 Moscheen wieder ihre Pforten geöffnet. Anlässlich dieses Tages lud auch die Türkisch Islamische Gemeinde Neustadt alle Bürger und Bürgerinnen in die Emir Sultan Moschee in der Eichsfelder Straße ein. In der Zeit von 11.00-18.00 Uhr wurden Führungen und Kurzvorträge angeboten und es bestand die Möglichkeit, an kleinen Diskussionen zu aktuellen Themen teilzunehmen.
Das Mittagsgebet, welches gegen 13.30 Uhr im Gebetsraum der Gemeinde abgehalten wurde, war für das Publikum zugänglich, ein Highlight für alle Interessierten.
Der Tag der offenen Moscheen fiel auch in diesem Jahr wieder in den Fastenmonat Ramadan, aus diesem Grund fand am Nachmittag eine einstündige Koranlesung statt. Der Tag der offenen Moschee bietet eine gute Gelegenheit zur Begegnung und zum Dialog. Leider wird immer noch häufiger Übereinander als Miteinander gesprochen. Für die Gäste war es eine gute Möglichkeit sich ein eigenes Bild vom Religiösen Leben eines Muslims zu machen.
Die Moschee in Neustadt wurde 1989 gegründet, aus einer kleinen Wohnung wurde seinerzeit ein Gebetsraum eingerichtet. Damals waren es 22 Mitglieder, so Oguz Yilmaz. 1992 wurden ein eigener Gebetsraum, ein Jugendraum und ein allgemeiner Aufenthaltsraum geschaffen, finanziert von den Mitgliedern. Jetzt sind es 179 Mitglieder in der Gemeinde.
„Den Tag der offenen Tür nutzen wir, um die Integration zwischen christlichen und moslemischen Bürgern zu fördern. Wir wollen mit den Bürgern der Stadt Neustadt ins Gespräch kommen, es gibt schließlich viele Ähnlichkeiten zwischen uns“, so Oguz Yilmaz. „Unser Vorbeter Nihat Kazel ruft fünfmal am Tag zum Gebet“, fuhr Oguz Yilmaz fort. „An den Wochenenden nehmen unsere Kinder an einer Koranschule teil. Für die Kinder bis zu 15 Jahren ist die Teilnahme freiwillig. Da wird nicht nur über den Koran gesprochen, sondern man spricht mit den Kindern auch über ihre Probleme. So über das Zusammenleben mit den Kindern im Schulalltag, sie sollen den Umgang mit anderen Kindern lernen, die nicht ihres Glaubens sind. Im Jugendraum gibt es auch Spielgeräte, so dass sich die Kinder auch entspannen können. In unseren Räumen haben wir Plakate mit der deutschen Übersetzung aufgehängt, daraus sollen unsere Gäste ersehen können, was unser Glaube für uns für eine Bedeutung hat. Wir sind ein staatlich anerkannter Verein im DITIB. Wir haben in unseren Vorständen jeweils sieben Personen, bei den Männern ist Ali Elma Vorsitzender, bei der Jugend Oguz Yilmaz und bei den Frauen Saliha Acipinar.“
Der Fastenmonat Ramadan dauert 30 Tage. In den 30 Tagen wird der Koran einmal komplett gelesen. Er besteht aus 114 Suren auf 610 Seiten. Jeden Tag liest Vorbeter Nihat Kazel etwa 25 Seiten. Der Fastenmonat wird am 12. Oktober 2007 mit einem Fest beendet. Da wird es zur Freude der Kinder ein Zuckerfest geben. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang wird gefastet und auch Gästen kann man keine Getränke anbieten, so Oguz Yilmaz. Deshalb gab es für alle Besucher eine Rose. Am Sonntagabend waren Bürgermeister Thomas Groll, Pfarrer Arnulf Hummel. Pfarrerin Kerstin Kandzora und weitere geladene deutsche Gäste zum so genannten „Fastenbrechen“ geladen. Sie wurden zu Speis und Trank eingeladen.
Im Laufe des Tages konnte die türkisch islamische Gemeinde etwa einhundert Gäste begrüßen.