Neustädter Mitteilungsblatt

Festakt des CDU-Kreisverbandes zum „Tag der Deutschen Einheit“ Eberhard Diepgen sprach in Neustadt

Der Festakt des CDU-Kreisverbandes Marburg-Biedenkopf aus Anlass des „Tages der Deutschen Einheit“ fand in diesem Jahr im Neustädter „Haus der Begegnung“ statt.
Vorsitzender Frank Gotthardt MdL konnte hierzu rund 200 Gäste, darunter den ehemaligen Bundesminister Friedrich Bohl und die Landtagsabgeordneten Dr. Christean Wagner und Anne Oppermann, begrüßen. Sein besonderer Willkommensgruß galt dem ehemaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen.
In seinen einleitenden Worten warf Gotthardt die Frage auf, welches Selbstverständnis die Deutschen heute von ihrem Land hätten. Er bedauerte, dass der 3. Oktober bei vielen nur ein Schattendasein friste, während andere Länder ihren Nationalfeiertag mit Stolz und Fröhlichkeit begingen.
Für die hiesige CDU begrüßte Bürgermeisterkandidat Thomas Groll die Gäste. Er erinnerte daran, dass die Geschichte Berlins nach dem II. Weltkrieg zugleich auch immer deutsche Geschichte gewesen sei. Als Beispiele führte er etwa die Berlinblockade 1948/ 1949, den Aufstand des 17. Juni 1953, den Mauerbau 1961 oder den 9. November 1989, den Tag als die Mauer fiel, an. Groll ging auch auf die Rede des amerikanischen Präsidenten Reagan 1987 vor dem Brandenburger Tor ein, als dieser Gorbatschow aufforderte, das Tor zu öffnen und die Berliner Mauer niederzureißen. In seiner Festansprache schilderte Eberhard Diepgen zunächst seine persönlichen Erinnerungen hieran, schließlich stand er damals gemeinsam mit Bundeskanzler Kohl neben dem US-Präsidenten auf dem Podium. Diepgen forderte dazu auf, einen gesunden Patriotismus in Deutschland zu leben. „Wir wollen die Schattenseiten unserer Geschichte nicht ausblenden, aber es gibt so viele Frauen und Männer, so viele Geschehnisse im Laufe der Jahrhunderte auf die wir Deutsche zurecht stolz sein können“, so der ehemalige „Regierende“. Er freue sich auf den Tag, an dem es am 3. Oktober einmal annähernd so viele schwarz-rot-goldene Fahnen zu sehen gebe, wie während der Fußball-WM 2006. Im Rückblick auf 16 Jahre Einheit hob er die vielen positiven Dinge hervor, die leider allzu leicht in Vergessenheit gerieten. „Lassen wir uns nicht durch einige vorhandene Probleme den Blick für das gemeinsam Erreichte verdunkeln“, so Diepgen. Er nutzte seine Rede auch für einige tagespolitische Ausführungen. Im Hinblick auf die Integration ausländischer Mitbürger forderte Eberhard Diepgen, dass diese sich mit den kulturellen Werten unseres Landes auseinandersetzen und diese tolerieren müssten.
Für seine Ausführungen erhielt er lang anhalten Beifall und Frank Gotthardt stellte fest: „Sie haben uns aus dem Herzen gesprochen.“
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Lichtbildervortrag von Dr. Hans-Peter Hafner, dem Vorstandsvorsitzenden des Grenzmuseums „Point Alpha“, der über die Geschichte der deutsch-deutschen Grenze in der Rhön sprach. Für die musikalische Umrahmung sorgte Dr. Sonja Dierks die Opernarien vortrug und von Anja Lagerwerft am Klavier begleitet wurde.