Neustädter Mitteilungsblatt

„Wohnen in der Marktstraße“ in Neustadt,

mit diesem Thema beschäftigte sich der Ausschuss für Stadtentwicklung; Bauwesen usw.
In der nächsten Stadtverordnetenversammlung haben die Fraktionen über eine Änderung der Bebauungspläne Nr. 2 und Nr. 3a (Marktstraße) zu befinden.
Zum Thema „Wohnen in der Marktstraße“ machte Dipl. Ing. Architekt Holger Möller aus Kassel im Ausschuss umfangreiche Aussagen. Wohnen in der Marktstraße, das war laut der bestehenden Bebauungspläne bis dato ausgeschlossen. Die Erdgeschosszonen sollten ausschließlich der gewerblichen Nutzung vorbehalten bleiben. Inzwischen sind viele Geschäfte geschlossen worden und diesem Umstand muss man mit der Änderung der B-Pläne Rechnung tragen. Festgelegt wurde, dass diese Festschreibung ersatzlos entfällt. Jetzt muss man sich über die Nutzung als Wohnraum Gedanken machen. Natürlich kann jeder entscheiden, ob er seine Räumlichkeiten eher geschäftlich oder besser als Wohnraum nutzen will, beides ist jetzt möglich. Der VV wurde einstimmig die Empfehlung zur Annahme der Änderung empfohlen.
Holger Möller stellte dann die planerische Umgestaltung der Marktstraße im Vorentwurf vor. Es erfolgte eine Abstimmung mit dem Amt für Straßen- und Verkehrswesen in Marburg zur Sanierung der Straße im Rahmen der Städtebauförderung. Die Planung der Neu- und Umgestaltung muss im Jahr 2006 vorliegen, damit man auch noch Fördermittel beantragen kann. Einer der Schwerpunkte bei der Neugestaltung sind die Kreuzungen Bahnhofstrasse/Hindenburgstraße und Marburger Straße/Lehmkaute. Hier sollen die Einfahrten in die Marktstraße durch verschiedene Materialien deutlich sichtbar gemacht werden: Die Kernstraße wird in mehrere Abschnitte gegliedert, Anbindungen an die Mühlen- und Ringstraße sind vorgesehen. Die Marktstraße ist zum größten Teil Einbahnstraße, dort kann man die Gehwege, so Möller, einer ordentlichen Nutzbarkeit zuführen. Sie werden zwischen 1,50-2,00 m Breite ausgelegt, die Fahrbahnbreite auf vier Meter festgesetzt. 29 Parkplätze sollen entstehen, die man wiederum mit entsprechenden Materialien kennzeichnet. Bäume werden an verschiedenen Stellen einen Platz finden. Großkronige Bäume werden an den Kreuzungen gepflanzt, damit werden die Einmündungen optisch aufgewertet. Am Historischen Rathaus sind. Baumpflanzungen nicht möglich.
Betonsteine mit Natursteinvorsatz an den Gehwegen, Basaltrinnen beidseitig an der Asphaltstraße. Das historische Granitpflaster vom Marktplatz will man bis zur gegenüberliegenden Straßenseite der Markstraße weiterführen. Der Asphaltbelag auf der Straße soll nicht eintönig grau in grau sein, sondern farblich aufgewertet werden. Die Straßenlampen (Pilzleuchten) sollen eng gestellt werden. Man wird auch Sitzgruppen schaffen. Querungshilfen sollen an der Marburger Straße und an der Hindenburgstraße entstehen.
GVFG Mittel sind für 2006 in Aussicht gestellt,, das Ganze wird rund 1,2 Millionen Euro kosten.
Hans-Werner Gatzweiler stellte die Befürchtung in den Raum, dass Autofahrer, die aus der Schwalm in Richtung Marburg wollen andersfarbigen Asphalt so interpretieren, dass man durch die Marktstraße nicht mehr fahren kann und deshalb ist ein höheres Verkehrsaufkommen durch die Hindenburgstraße und die Querallee an der Schule vorbei vorprogrammiert. SVVst. Thomas Groll ist überzeugt, dass es dem Autofahrer von der Schwalm egal sein wird, ob es andersfarbiger Asphalt oder Bäume in der Marktstraße gibt, sie werden sich dadurch nicht von der Durchfahrt abhalten lassen. Bürgermeister Manfred Hoim erklärte dazu, dass man bei der Gestaltung der Marktstraße von der Berücksichtigung des Verkehrs ausgegangen ist. Der Hauptverkehr ist weit vor Schulbeginn so wieso durch. Im Übrigen sei die Marktstraße jetzt Gemeindestrasse, die den Verkehr von der Bundesstraße B 454 aufnimmt. Der Kostenfaktor hat vielleicht viele erschreckt, wenn wir Glück haben, bekommen wir eine günstige Förderung, es ist auf jeden Fall ein Jahrhundertwerk.
Alles in allem soll die Marktstraße alles andere als eine Rennstrecke werden, versicherte Holger Möller.