Speckswinkel bereitet Tausenden Gästen Freude

800-Jahr-Feier erreichte mit dem Höfefest ihren großen Höhepunkt
Von Michael Rinde
Speckswinkel. „Hut ab vor diesem Dorf und seiner Leistung“, kommentierte ein Erksdorfer nach seinem Rundgang über das Höfefest am Samstagnachmittag das, was er gesehen hatte, gegenüber der OP. Das Statement steht stellvertretend für die vielen Rückmeldungen, die es während des Höfe- und Scheunenfestes im Jubiläumsdorf am Samstag gab. Tausende Besucher kamen während des Tages nacheinander in den Ort.

An diesem Fest – so war es überall zu sehen – hatte sich der ganze Ort beteiligt, mal mit kleinen Angeboten vor der Haustür, mit liebevoll gestalteten Beeten neben einer Eingangstür, mal mit einem aufwendig hergerichteten Weindorf, mal als kleine Bühne für eine Vorführung. Und auch so manche Wiese hinter dem Hof bot Fläche für eine kleine Attraktion. Beispielsweise gab es vierbeinige Gäste aus dem Nachbarkreis. Die Rettungshundestaffel des Technischen Hilfswerks Schwalm-Eder war in Speckswinkel mit mehreren Hundeführerinnen und Hundeführern zu sehen. Sie zeigten, was ihre Hunde bei der Suche nach Vermissten im Wald oder zwischen Trümmern leisten. „All das passiert spielerisch“, erzählte Gruppenführerin Carmen Naumann den staunenden Zuschauern.

Frauen überragen alle

Weitere Beispiele aus dem großen Angebot an Ständen und Aktionen in den Höfen: Auf einem Hofplatz zeigten sich die Feuerwehren aus Speckswinkel und Neustadt, unterstützt von der Stadtallendorfer Drehleiter. Hessen Forst zeigte gemeinsam mit der Hegegemeinschaft etwas vom Leben in und mit dem Wald bis hin zu Vorführungen mit der Motorsäge. Es war beeindruckend zu sehen, wie rasant schnell Profis Scheiben von einem gefällten Baum absägen können. Mittendrin überragten zwei Frauen dann mal alle und alles; die beiden Stelzenläuferinnen erlebten das Fest aus luftiger Höhe und unterhielten mit ihren so besonderen Kostümen vor allem viele kleine Besucher des Festes.

Räucherfisch und Weinbrand

Über allem schwebte immer wieder ein Hubschrauber, mancher holte sich eine Übersicht von oben bei den Rundflügen. Es waren nicht nur die Angebote auf den 36 Höfen oder in den Scheunen, es waren auch die gut verteilten Stände und das breite Angebot, vom Weinbrand bis zum Räucherfisch. „Es ist unglaublich schön, was wir während des ganzen Tages an Rückmeldungen bekommen haben“, freute sich Speckswinkels Ortsvorsteher Martin Naumann am Sonntag rückblickend.

Überhaupt sei Speckswinkel mit der gesamten Festwoche hochzufrieden, jeder Tag sei ein Erfolg gewesen, jeder Tag habe etwas besonders Schönes gehabt. Am Freitag hatte es zum Beispiel einen historischen Nachmittag gegeben. Im Beitrag darüber kam es zu einem Fehler: Der Zollexperte heißt Herbert Losekam, nicht, wie berichtet, Heinrich.

Feuer am Abend

Am Samstag waren es mehrere Tausend Besucher, die in den Ort kamen, manche von ihnen mehrfach. Der ein oder andere eilte am Nachmittag nach Hause, um am Abend wieder dabei sein zu können. Dann gab es eine beeindruckende Feuershow und danach den Rockabend. Bis zwei Uhr in der Nacht feierten Besucher und Speckswinkeler friedlich im Herzen des Ortes. „Das hatte alles Festivalcharakter“ freute sich Ortsvorsteher Naumann.