Stadt will Demografie-Dialog fortführen

Neustädter diskutieren über einen Seniorenspielplatz im Kauterbachgässchen und einen Busparkplatz in der Rabenaustraße
Der Kreis und das Land wollen den Demografie-Dialog in Neustadt auch im kommenden Jahr fördern. Nun gelte es, dem Projekt Nachhaltigkeit zu verleihen, sagt Bürgermeister Thomas Groll.
von Florian Lerchbacher
Im Juli startete in Neustadt der Demografie-Dialog mit finanzieller Unterstützung des Landes, des Kreises und des Landesamtes für Denkmalpflege. Die Stadt initiierte daraufhin den Wettbewerb „Gestaltung der Dorfmitte Speckswinkel“ für Planungsbüros. Schüler der Grundschulen Neustadt und Mengsberg-Momberg machten sich Gedanken über ihre Heimat im Jahr 2020. Zudem gründeten sich die Arbeitsgruppen „Stadtentwicklung“, „Zukunft der kommunalen Seniorenarbeit“ und „Neustadt wird grün“ (die OP berichtete).
Bezüglich Speckswinkels habe es mit der hessischen Landesgesellschaft erste Gespräche über die drei von den Planungsbüros vorgebrachten Konzepte gegeben. Das Urteil sei gut ausgefallen, „man sagte, wir würden mit dem Projekt eine Vorreiterrolle einnehmen“, freute sich Groll und hob hervor, die Stadt werde keine Veränderungen vornehmen, die nicht im Einklang mit den Eigentümern der Gehöfte in der Ortsmitte stehen.
Der Arbeitskreis zur Seniorenarbeit trifft sich heute und berät über die Einführung eines regelmäßigen Spielenachmittags für Senioren. Im Dezember soll unter anderem das Altern thematisiert werden.
„Wir brauchen für den Dialog eine Stetigkeit“, fordert Groll, der sich über die Senioren
ebenfalls viele Gedanken macht. Zum Beispiel gelte es darüber zu beraten, ob ein Seniorenrat für Neustadt sinnvoll sei – und welche Funktion dieser haben würde. „Der Erfahrungsschatz der Senioren ist eminent wichtig“, betont er.
Ein weiteres Thema ist die Einrichtung eines Seniorenspielplatzes – eine Möglichkeit
wäre eine Fläche im Kauterbachgässchen, eine andere der Bürgerpark. Am wahrscheinlichsten ist ein „Versuchsballon“ mit zwei Spielgeräten, um die Resonanz abzuwarten.
Ein zentraler Punkt der Stadtentwicklung ist die Entwicklung des Tagestourismus. In der Ringstraße könnte laut Groll am ehemaligen Standort der Altglascontainer ein Parkplatz für Busse eingerichtet werden. Zudem wollen die Neustädter mit Unterstützung der Region Herrenwald die historischen Gebäude neu ausschildern, um einen Rundgang ohne einen Stadtführer zu ermöglichen. Ausgangspunkt könnte der Parkplatz in der Rabenaustraße werden – über dessen Gestaltung derzeit ebenfalls diskutiert wird.
Die Stadt hat gemäß den Auflagen eine Dokumentation über den Demografie-Dialog erstellt. Nach Auswertung der Arbeitsergebnisse beraten die Verantwortlichen über das weitere Vorgehen. Eines ist unumgänglich: Die Beteiligung der Bürger an den Vorhaben.