Zerstörungswut ärgert Bürgermeister

Unbekannte zogen erneut eine Spur der Verwüstung durch den Neustädter Bürgerpark
Neustadt. Unbekannte haben am vergangenen Wochenende im Neustädter Bürgerpark randaliert und dabei erhebliche Schäden angerichtet.
von Stephan Schienbein
Eine Spur der Verwüstung zog sich gestern durch den Bürgerpark in Neustadt: Unbekannte Täter zerstörten am Wochenende – die Stadt vermutet, in der Nacht zu Sonntag – eine Bank, warfen Einkaufswagen eines benachbarten Supermarktes in einen Bach, beschädigten eine hölzerne Pergola am Kinderspielplatz erheblich und rissen Papierkörbe aus ihrer Verankerung, so dass sich ihr Inhalt auf dem Boden verteilte. Leere Wodka-Flaschen im Gebüsch markierten den Weg der Täter. Die Pergola ist so stark beschädigt, dass die Stadt jetzt deren Standsicherheit überprüfen lassen muss. Rathauschef Groll bezeichnet die Zerstörungswut als unverantwortlich – vor allem dort, wo andere gefährdet werden. Wie am Kinderspielplatz.
Es war nicht das erste Mal, dass die Parkanlage Ziel von Randalierern wurde. „Diese Zerstörungen unterstreichen eindrucksvoll, dass wir mit unserem Streben nach dem freiwilligen Polizeidienst und dem Projekt „Aufsuchende Jugendarbeit“ richtig liegen“, sagte Bürgermeister Thomas Groll gestern auf OP-Anfrage.
Eines der Ziele des Streetworker-Projektes ist es, Jugendliche auf der Straße anzusprechen und sich um sie kümmern, bevor sie Probleme bekommen (die OP berichtete). Gemeinsam mit dem Land und dem Kreis hat die Stadt vor wenigen Tagen ein entsprechendes Projekt auf den Weg gebracht.
Auch vom freiwilligen Polizeidienst, der demnächst für mehr Sicherheit in Neustadt sorgen soll, verspricht sich Groll Abhilfe. Die Polizeihelfer sollen Präsenz zeigen und Ansprechpartner für die Bürger sein. Sie werden auch als „Nachbarn in Uniform“ bezeichnet. Dies könne, glaubt Groll, die Hemmschwelle herabsetzen, sie anzusprechen und Hinweise zu geben.
Der Rathauschef rechnete vor, dass durch diese und ähnliche Taten in der Vergangenheit mittlerweile ein Sachschaden in Höhe von mehreren 1000 Euro entstanden sei.
Die Stadt hat mittlerweile Anzeige gegen Unbekannt erstattet und ermittelt auch selbst. Gestern waren Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Park unterwegs und nahmen die Schäden auf.
Hinweise auf die Täter hat Groll indes noch nicht. Gleichwohl vermutet die Stadt, dass Jugendliche hinter den Zerstörungen stecken. „Die sollen ins Fitness-Studio gehen und ihre überschüssigen Kräfte dort abbauen“, sagte Groll.
Der Rathauschef appelliert an die Bürger, verdächtige Wahrnehmungen sofort der Polizei oder der Stadt zu melden.
Wer zudem Hinweise auf die Täter geben könne, solle sich bei der Stadt melden. „Entsprechende Tipps behandeln wir vertraulich“, sicherte Groll
gestern zu.
„Wenn die Täter ermittelt und sie dann zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt werden, könnten sie die Arbeitsstunden hier bei uns im Bürgerpark ableisten. Das wäre eine sinnvolle Sanktion“, sagte der Bürgermeister.