Vorbereitung auf den Flüchtlingsstrom

Noch ist laut Regierungspräsidium unklar, ob Menschen aus der Ukraine in Erstaufnahmeeinrichtung Neustadt kommen
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Immer mehr Menschen fliehen aus der Ukraine vor dem Krieg. Viele von ihnen kommen derzeit bei Freunden und Verwandten oder bei anderen hilfsbereiten Menschen unter – aber noch lange nicht alle. Entsprechend laufen auch beim Regierungspräsidium (RP) in Gießen die Vorbereitungen, um den Geflüchteten Schutz bieten zu können.

„Da die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen auch aufgrund der coronabedingten Vorsichtsmaßnahmen über eine begrenzte Anzahl von freien Unterbringungsplätzen verfügt, werden zur möglichen kurzfristigen Unterbringung größerer Gruppen an den bereits bestehenden Erstaufnahmeeinrichtungs-Standorten Leichtbauhallen errichtet, in denen die ukrainischen Geflüchteten für einige Tage untergebracht werden können“, teilt Thorsten Haas, der stellvertretende Pressesprecher des Regierungspräsidiums, auf Anfrage dieser Zeitung mit.

Und so laufen auch in Neustadt die Vorbereitungen, Geflüchtete aus der Ukraine in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAEH) willkommen zu heißen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger sammeln bereits Spenden, die teilweise an die ukrainische Grenze gebracht werden – der Rest bleibt aber in der Stadt, um sie den Geflüchteten bei ihrer Ankunft in der Anlage übergeben zu können. „Vorbereitung auf den Flüchtlingsstrom“ weiterlesen

Extra-Schutz für prägende Baudenkmäler

Warum ist der Junker-Hansen-Turm nicht im Regionalplan aufgelistet?
Von Stefan Dietrich
Marburg. 176 Seiten stark ist der Text zum Entwurf des neuen Regionalplans Mittelhessen. Es geht um Vorranggebiete für Siedlungen, Gewerbe und Industrie, um mögliche Abbauflächen und Verkehrswege, aber es geht auch darum, wo solche Planungen nicht ohne Weiteres möglich sind. Unter anderem sind deshalb „zu schützende Baudenkmäler und Gesamtanlagen“ aufgeführt.

Die Tabelle mit den Baudenkmälern im Landkreis liest sich fast wie eine Hitliste der Sehenswürdigkeiten in den einzelnen Gemeinden – aber nur fast. Die alten Stadtkerne von Marburg, Biedenkopf, Amöneburg und Rauschenberg sind beispielsweise dabei, auch einige Burgen – aber was ist eigentlich mit dem Junker-Hansen-Turm? Das Wahrzeichen von Neustadt gilt als größter erhaltener Fachwerkrundbau der Welt. Bürgermeister Thomas Groll bezeichnet den Turm als „Baukulturdenkmal von nationaler Bedeutung“ und kritisiert, dass er nicht in der Liste der besonders zu schützenden Denkmäler steht (die OP berichtete). Andererseits enthält die Liste auch ein Gebäude-Ensemble, das viele Menschen nicht als besondere Sehenswürdigkeit betrachten: die Institute und das Fernheizwerk auf den Marburger Lahnbergen. In den vergangenen Jahren gab es in Marburg sogar Debatten über einen Abriss dieser Gebäude. „Extra-Schutz für prägende Baudenkmäler“ weiterlesen

Jubiläumsfeiern beginnen mit Verzögerung

Neustadt wurde vor 750 Jahren erstmals erwähnt / Mit Gottesdienst und Konzert geht’s los
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Neustädterinnen und Neustädter mussten sich aufgrund der Corona-Pandemie etwas gedulden, doch am 1. April ist es so weit: Die Feierlichkeiten anlässlich der 750 Jahre zurückliegenden Ersterwähnung von „Nova Civitate“ sollen dann beginnen. „Endlich geht es los“, freut sich Bürgermeister Thomas Groll.

Den Auftakt bildet – wie bei der Kirmes – eine ökumenische Andacht mit Pfarrerin Kerstin Kandziorra und Pfarrer Andreas Rhiel. Für die musikalische Begleitung des etwa halbstündigen Gottesdienstes im Kultur- und Bürgerzentrum (Kubüz) sorgen die Trinitatis-Bläser. Im Anschluss gibt es einen kleinen Sektempfang und dann ein Konzert mit dem Motto „Zwischen Himmel und Erde“. Die „Flötentöne Neustadt“, die „Klangfarben Kirtorf“ (beide unter der Leitung von Christiane Krapp) und die Saxophongruppe des Happy-Sound-Orchestras tragen deutsch- und englischsprachige Lieder vor.

Für die ersten beiden Programmpunkte der Jubiläumsfeierlichkeiten lässt die Stadt im Kubüz 175 (geimpfte, genesene oder tagesaktuell getestete) Gäste zu. Theoretisch seien mehr möglich, sagt Groll, aber es sei sinnvoller, weniger zuzulassen – schließlich müssten die Besucherinnen und Besucher ja weiterhin Abstand zueinander halten können. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist nur mit Platzkarten möglich, die es ab Donnerstag kostenlos im Rathaus-Nebengebäude, im „Neustadtladen“ oder bei Hills in der Marktstraße zu den jeweiligen Öffnungszeiten gibt. Für die zweite Aprilwoche (11. bis 14. April) sind dann Aktionen für Kinder geplant: Das Familienzentrum lädt dann zu „Bewegung im Park“ ein, zudem ist ein kommunales Kino für das Kubüz vorgesehen, ehe dann die Kindergärten in den Bürgerpark einladen und beispielsweise Minigolf anbieten (ausführliche Ankündigung folgt). „Jubiläumsfeiern beginnen mit Verzögerung“ weiterlesen

Ein Laden für Neustädter und ihre Gäste

Stadt schafft neues Angebot in der Marktstraße und beseitigt Leerstand
Von Michael Rinde
Neustadt. Luftballons zieren den Eingang und das Schaufenster. Im Inneren gibt es ein Gläschen Sekt, viele Besucher schauen spontan herein in den „NeuStadtladen“ in der Marktstraße. Seit Rosenmontag ist er geöffnet. Er ist das erste sichtbare Ergebnis der Fördermittel aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“. Geld kam dabei auch vom Landkreis Marburg-Biedenkopf (die OP berichtete).

Besucherin Lydia Beyer schaut um die Ecke und ist spontan begeistert. „Das gefällt mir sehr gut hier“, sagt sie als Antwort auf die Frage nach ihrem ersten Eindruck. Im Inneren gibt es an einer Wand in Vitrinen ausgestellte Produkte heimischer Künstler. Auf der anderen Seite steht ein kleiner Tresen bereit. Dort gibt es die Möglichkeit, sich über Angebote und Veranstaltungen der Stadt und der Region zu informieren. Sonja Stark wird gemeinsam mit Simone Michel regelmäßig im „NeuStadtladen“ anzutreffen sein. Sie hat auch schon Ideen dafür, was dort noch alles möglich ist. Es gebe zahlreiche Autoren in Neustadt. Die seien eingeladen, im „NeuStadtladen“ ihre Bücher vorzustellen. Das gilt im Übrigen auch für Künstler, die gerne ihre Arbeiten zeigen und verkaufen möchten. Wichtig ist Bürgermeister Thomas Groll (CDU) zu betonen, dass der neue kleine Laden keine Konkurrenz zu anderen Angeboten in der Stadt sein wird. „Ein Laden für Neustädter und ihre Gäste“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Ordnungsbehörden im Ostkreis arbeiten enger zusammen –
Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) erfolgreich vereinbart

Drei Städte und eine Gemeinde im Ostkreis bestreiten gemeinsam einen neuen Weg im Rahmen der Interkommunalen Zusammen­arbeit (IKZ).
Von Kirchhain aus werden künftig verschiedene Ordnungsaufga­ben zentral geregelt. Neben Kirchhain sind auch die Städte Neu­stadt (Hessen), Rauschenberg sowie die Gemeinde Wohratal mit im Boot.
Die Städte Kirchhain, Rauschenberg und die Gemeinde Wohratal bilden aktuell einen gemeinsamen Ordnungsbehördenbezirk. Die Zusammenarbeit wurde nach einer mehrjährigen Pause Anfang 2012 wieder aufgenommen. Aufgrund fehlenden Personals konnte die Aufgabenbewältigung im Rahmen der Verkehrsüberwachung jedoch nicht mehr konsequent und flächendeckend sichergestellt werden.
„Das wird jetzt wieder anders“, verspricht Kirchhains Bürger­meister Olaf Hausmann. Olaf Hausmann und seine Amtskollegen Thomas Groll (Neustadt), Michael Emmerich (Rauschenberg) und Heiko Dawedeit (Wohratal) stehen in regelmäßigem Dialog, um die gemeinsamen Aufgabenwahrnehmungen im Ostkreis zu schultern und dadurch die „Schlagkraft zu erhöhen“, erklärt Bür­germeister Thomas Groll bei dem Termin. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Frischer Wind in altem Gemäuer

Morgen: Workshop „Coworking-Space im Historischen Rathaus“ in Neustadt

Neustadt. Das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ gibt der Stadt Neustadt die Möglichkeit, neue Dinge auszuprobieren, um Leerstände zumindest temporär zu beseitigen oder Räumlichkeiten anderweitig zu nutzen. Das berichtet Bürgermeister Thomas Groll. Nach dem „Neu-Stadtladen“ wolle man nun ein weiteres Projekt angehen und im Historischen Rathaus am Marktplatz einen „Coworking-Space“ eröffnen.

Ein Coworking-Space stellt Arbeitsplätze und Infrastruktur wie Bürotechnik und Besprechungsräume zeitlich befristet zur Verfügung.

„Diese neue Art des Arbeitens bietet zahlreiche neue Möglichkeiten der Vernetzung und der Interaktion mit Vordenkerinnen und -denkern und Innovatoren. Zugleich haben wir als Kommune die Chance, unseren Bürgerinnen und Bürgern einen wohnortnahen Arbeitsplatz zu bieten und somit neue Potenziale für Firmen und Institutionen zu schaffen, den Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, erläutert der Bürgermeister.

Für dieses Projekt findet ein Auftaktworkshop im Historischen Rathaussaal am Mittwoch, 2. März, ab 16 Uhr unter 3G-Bedingungen statt. Dieses Treffen wird von den Projektumsetzern der „Neuen Denkerei“ und Drebes & Oertel moderiert, die „Coworking-Spaces“ bereits umgesetzt haben. „Frischer Wind in altem Gemäuer“ weiterlesen