Neustadt feiert – mit Bedacht

Stadt sammelte während Auftaktveranstaltung Spenden für Ukraine-Netzwerk
Von Florian Lerchbacher
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Neustadt. Darf man in diesen Zeiten angesichts der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine feiern? Diese Frage beantwortete Bürgermeister Thomas Groll zum Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich der 750 Jahre zurückliegenden Ersterwähnung Neustadts mit einem Ja – und dem Zusatz, dass die Menschen zum einen in schweren Zeiten auch etwas Abwechslung für ihr Seelenheil brauchen, aber dabei eben auch Verantwortungsbewusstsein an den Tag legen müssen. Und so hatte die Stadt im Kultur- und Bürgerzentrum mit 190 Gästen nur weniger als die Hälfte der maximal möglichen Gäste zugelassen und Maskenpflicht verhängt. Zudem bat sie um Geldspenden, mit denen sie das in Neustadt entstehende Hilfsnetzwerk für ukrainische Flüchtlinge unterstützen wird.

Eigentlich hätten die Jubiläumsfeierlichkeiten bereits im Januar mit einem Neujahrskonzert beginnen sollen. Die Stadt verschob sie jedoch aufgrund der Pandemie. Und so richteten sie eben nun ein Aprilkonzert aus, stellten die Sängerinnen und Sänger der Flötentöne Neustadt und der Klangfarben Kirtorf heraus – und verwiesen darauf, dass immerhin das Wetter (ganz Neustadt war in frisches Weiß gehüllt) noch an Neujahr erinnere. „Zwischen Himmel und Erde“ lautete der Titel des Konzertes, an dem auch noch das Saxophon-Ensemble des Happy-Sound-Orchestras beteiligt war. „Zwischen Himmel und Erde – da befindet sich die Bühne“, hatte Groll die Auftritte eingeleitet und zuvor herausgestellt, dass die Stadt zwar die 750 Jahre zurückliegende urkundliche Ersterwähnung von „Nova Civitate“ feiere, aber vor Ort eigentlich schon viel länger Menschen lebten. Beweis dafür sei der Kirchturm der Stadtkirche, der weit vor dem Jahr 1272 errichtet worden war. Vor Groll war Pfarrer Andreas Rhiel an der Reihe, dem dieses Mal während des ökumenischen Gottesdienstes nicht Kerstin Kandziora zur Seite stand. Die Pfarrerin war erkrankt. Für sie sprang Silke Schmid ein. Immer wieder gingen die beiden auf das Thema „Stadt“ ein. So sangen sie mit den Gläubigen das Lied „Eine große Stadt entsteht“. Zudem freute sich der Pfarrer über eine „reich beschenkte Stadt“, in der viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und Glaubensrichtungen lebten. Die Bürgerinnen und Bürger weiteten dadurch ihren Blick und lebten Toleranz, stellte er heraus und wünschte sich ein „gedeihliches Miteinander“.

Weiter gehen die Jubiläumsfeierlichkeiten in der ersten Osterferienwoche: Zwischen dem 11. und dem 14. April gibt es im Bürgerpark verschiedene Aktionen für Kinder (die OP berichtete).