Stadt Neustadt und Kreis gehen mit neuem Konzept gegen leerstehende Gebäude in Momberg vor
Momberg. Anlässlich der Dorferneuerung initiieren Stadt und Kreis ein modellhaftes Vorhaben zur Grunddatenerhebung von 20 leerstehenden Gebäuden in Neustadts Stadtteil Momberg.
von Karin Waldhüter
„Das modellhafte Vorhaben, das so erstmalig im Rahmen der Dorferneuerung im Landkreis durchgeführt wird, hat einen Förderbescheid von 10 000 Euro bekommen“, sagte Bürgermeister Thomas Groll während des Ortstermins in der Straße „Arenecke“.
Diese sei neben dem Bereich um das Backhaus und den Kirchberg mit am stärksten von Leerständen betroffen, erklärte Groll. Architekt Hans-Jürgen Laukel aus Fronhausen wurde beauftragt, die Daten von rund 20 leerstehenden Gebäuden im Stadtteil Momberg aufzunehmen und eine Intensivberatung auszuarbeiten.
„Ziel ist es, gemeinsam mit den Eigentümern zukünftige Nutzungsmöglichkeiten zu finden, um so dem Verfall im Ort entgegenzuwirken“, sagte Laukel. Im Ergebnis gehe es darum, die Innenentwicklung des Ortes vor der Außenentwicklung zu stärken und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels verstärkt gegen Leerstände vorzugehen, sagte der Bürgermeister. Manchmal sei es durchaus sinnvoll, den Bagger anzusetzen.
Auf eine Untersuchung, die bereits im Jahre 2005 stattgefunden hat, wies Margot Schneider, Fachdienstleitung Dorferneuerung des Landkreises, hin. Damals seien 25 leerstehende Scheunen und elf leerstehende Wohnhäuser in Momberg gezählt worden. „Aufgrund der Zielsetzung des Dorferneuerungsprogramms, soll der Ortskern gestärkt und die Gebäude saniert werden, um ein angenehmes Lebensumfeld zu schaffen“, so Schneider.
In Momberg, das seit 2004 im Dorferneuerungsprogramm sei, gehe man nun neue Wege, weil die einzelnen Bewohner die Unterstützung der Gemeinschaft und Kommune brauchen. Es gibt mehrere Entwicklungsschwerpunkte: Als erstes solle geklärt werden, ob jemand die Gebäude nutzen will.
Dies sei jedoch nur mit den Eigentümern möglich, so Schneider. Als zweiter Schritt werde entschieden, ob Projekte weiter verfolgt werden. Pläne, auch in der Kernstadt ein Leerstandsmanagement aufzubauen, bestehen bereits. „Wir denken über ein Programm nach, Leute zu unterstützen, die diese Gebäude aufkaufen“, ergänzte Groll.
„Den Leuten fehlt das Geld, und die Denkmalschutzbehörde macht es mit ihren Auflagen auch nicht leichter, die Gebäude instand zu setzen“, gab Zimmermann Herbert Roth zu bedenken, ein Freund der Familie Papsch, in deren Besitz sich die Scheune in der „Arenecke“ befindet. „Die Denkmalpflege muss flexibler werden“, sagte Groll.
Innerhalb der nächsten drei Monate will Architekt Laukel die Daten der Gebäude aufnehmen und abklären, ob eine Bereitschaft zum Kaufen oder Bauen vorhanden ist. „Wir wünschen uns aufgeschlossene Momberger, die das Angebot annehmen und gemeinsam mit Herrn Laukel und uns etwas bewirken“, sagte Margot Schneider.