Fest kostet mehr als erwartet

Stadtverordnete sollen zusätzliche Ausgaben in Höhe von 25 000 Euro für das Neustadt-Treffen genehmigen
Etwas über einen Monat ist es her, dass Neustädter aus ganz Europa ein tolles Fest in Hessen feierten -das hatte allerdings auch seinen Preis.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Kosten für das Neustadt-Treffen stehen .fest: Bei Ausgaben von 109 000 Euro kommt die Stadt Neustadt auf Einnahmen in Höhe von 50 000 bis 55 000 Euro, wie Bürgermeister Thomas Groll erläutert. Für das Neustadtreffen 2011 musste sie also etwas über 50 000 Euro berappen.
Die Stadt hatte im Haushaltsplan „nur“ mit Gesamtausgaben von 84 000 Euro gerechnet. Nun müssen die Stadtverordneten entsprechend eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 25 000 Euro genehmigen.
„Als wir den Plan im Herbst 2010 erstellten, waren noch nicht sämtliche Ausgabepositionen absehbar“, erklärt Groll und ergänzt, es sei auch nicht absehbar gewesen, wie viele Neustadts tatsächlich zum Fest anreisen würden.
Aber auch die Einnahmen gestalteten sich positiver als erwartet: Mit 25 000 Euro hatte die Stadt gerechnet, aufgrund eines „erhöhten Sponsorenaufkommens“ kamen jedoch 45 000 Euro zusammen. Des Weiteren rechnete die Stadt mit einer (Teil-) Rückerstattung der Mehrwertsteuer und freut sich über Gastgeschenke der Neustadts, die insgesamt rund 2 500 Euro nach Hessen mitbrachten.
„Als klar war, dass mehr Sponsorengelder fließen, entschlossen wir uns, auch mehr auszugeben und das Fest noch attraktiver, zu machen“, erinnert sich Groll, kehrt aber sogleich in die Gegenwart zurück: „Dass sich dies lohnte, lässt sich sowohl an den hervorragenden Rückmeldungen unserer Gäste ablesen, auch an den Berichten in Fernsehen, Radio und Zeitung.“ Mehrkosten seien insbesondere im Bereich „Sicherheit“ – für Feuerwehren, Deutsches Rotes Kreuz und einen privaten Sicherheitsdienst – angefallen. „Auf Anraten der Polizei und nach Rücksprache mit den Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr und des DRK-Kreisverbandes wurde die ursprünglich nach den Erfahrungen vorangegangener Großveranstaltungen angesetzte Zahl von Einsatzkräften deutlich erhöht. Darüber hinaus mussten für den YouFM-Discoalarm Sicherheitszäune geordert werden“, schreibt der Bürgermeister in der Begründung des Antrags auf Genehmigung der überplanmäßigen Kosten.
Zudem sei nicht absehbar gewesen, „dass sich dankenswerterweise so viele Kapellen und Tanz- und Trachtengruppen aus den anderen Neustadts am Festgeschehen beteiligen“, sagt Groll und erklärt, die Stadt habe im Gegenzug für die Verpflegung aufkommen müssen. Noch dazu sei die Einrichtung einer weiteren Bühne mit entsprechender technischer Ausstattung notwendig geworden.
Ähnliches gilt für die Neustadt-Meile: Die gute Resonanz habe es erforderlich gemacht,, zusätzliche Hütten anzumieten. Des Weiteren habe die Stadt, „um Unannehmlichkeiten bei der Witterung aus dem Weg zu gehen“, beispielsweise Rindenmulch in größerer Menge für Wege im Park geordert und ausgelegt.
Weniger gut als erwartet war , derweil die Resonanz auf die mit dem Kulturhistorischen Verein aufgelegte Medaille aus Meißener Porzellan. „Der Absatz blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück“, sagt Groll und gibt zu, dass der Anschaffungspreis nicht erwirtschaftet wurde. Nun teilen sich Stadt und Verein die restlichen Medaillen. Die Stadt will ihren Teil unter anderem „für repräsentative Zwecke“ nutzen. ■ Per Antrag ist am Montag um 19 Uhr Thema der Stadtverordnetenversammlung im Historischen Rathaus – das Votum der Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses war einstimmig positiv. Dann kommt zum Beispiel auch der Antrag auf Genehmigung von überplanmäßigen Ausgaben für eine Studie zum Hochwasserschutz zur Sprache (die OP berichtete).