Nach der Kirmes kommt die Umfrage

Stadt will von den Bürgern erfahren, wie sie die 507. Auflage des Kirchweihfestes fanden
Ein Versuch ist gescheitert, ein anderer war ein Erfolg. Stadt und Festkommission probieren es aus diesem Grund bei der Kirmes mit Bewährtem und einer Neuerung.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der Fassanstich auf dem Marktplatz mit Neubürgertrunk und Vorstellung des neuen Junker Hans und seiner Burgfräulein kam im vergangenen Jahr bei seiner Premiere gut bei den Neustädtern an – entsprechend geht die Trinitatiskirmes auch diesmal wieder in der Innenstadt los. Die 507. Auflage des Festes beginnt am Freitag, 17. Juni, um 48.30 Uhr – nach der hessentagsbedingten Verschiebung diesmal wieder traditionell am Wochenende nach Pfingsten.
Neu im Programm ist der Kindernachmittag am Samstag ab 15 Uhr. Nachdem der Seniorennachmittag in den vergangenen zwei Jahren nicht der Heilsbringer für die samstagnachmittägliche Flaute war, setzen die Neustädter diesmal auf den Nachwuchs, um auch am zweiten Festtag Menschen und mit ihnen Stimmung ins Zelt zu bringen. Abends treten die „Pfundskerle“ aus Tirol auf, eine „echte Starkapelle“, wie Norbert Krapp, der Vorsitzende der Festkommission betont: Schon vor zwei Jahren habe er die Combo, die volkstümliche Musik spielt, buchen müssen.
Höhepunkt des Kirchweihfestes wird aber natürlich der Festzug, an dem 40 Gruppen teilnehmen. Abwechslungsreichtum ist ob der verschiedenen Motivwagen und der bunten Kostümierungen garantiert. Um 16 Uhr geben die am Umzug teilnehmenden Kapellen dann noch Kostproben ihres Könnens im Festzelt.,
Am Kirmesmontag steht das traditionelle Programm mit unter anderem Gottesdienst, Totenehrung, Frühschoppen (Firmen und Vereine können im Vorfeld bei der Stadt verbilligte Getränkemarken bestellen) und Feuerwerk an. In
Ritter- und Turmstraße bauen fliegende Händler einen Krammarkt auf. Der Vergnügungspark in der Lehmkaute bietet an allen vier Tagen Abwechslung und Spaß. Zudem gibt es im Historischen Rathaus eine Kunstausstellung der gebürtigen Neustädterin Christel Prösdorf, die über die Kirmestage zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet ist. Die Vernissage findet am Donnerstag, 16. Juni, um 18.30 Uhr statt.
Im Gespräch mit dieser Zeitung hob Bürgermeister Thomas Groll hervor, das die Festkommission in diesem Jahr ausscheidet – entsprechend stehen Veränderungen im Gremium an, aber die Stadt ist auch offen für Anregungen und Kritik – allerdings nur von Bürgern, die sich während des Festes selbst ein Bild vom Programm machten. „Die Kirmes muss Veränderungen erfahren, sonst ist sie bald vielleicht nicht mehr da“, sagte Groll. Aus diesem Grund will er im Nachgang des Festes im Amtsblatt in einer Bürgerbefragung die Stimmungslage bei den Neustädtern abklopfen und ihnen 25 bis 30 Fragen stellen, zum Beispiel: „Was für Vorschläge gibt es für den Samstagnachmittag?“ oder „Wie viel Geld geben wir aus?“ – eine Bestrebung sei, dass sich Ausgaben und Einnahmen die Waage halten, Kritik sei willkommen: „Daraus kann durchaus etwas Positives erwachsen.“