Ein schwungvolles Konzert begeisterte 300 Besucher
Bereits zum 15. Male lud die Stadt Neustadt (Hessen) zu einem Neujahrskonzert ein und rund 300 Besucher fanden am 19. Januar 2024 den Weg in das Kultur- und Bürgerzentrum. Rekordbesuch also und das trotz des winterlichen Wetters.
Zu Beginn hieß Bürgermeister Thomas Groll die Gäste, darunter Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels und Pfarrerin Kerstin Kandziora, herzlich willkommen. Er verglich das neue Jahr in seiner kurzen Ansprache mit einem unbeschriebenen Buch, dessen Seiten nach und nach gefüllt werden. Der Bürgermeister wünschte für das neue Jahr insbesondere Zuversicht und forderte alle zum Mitmachen und nicht zum Miesmachen auf. Thomas Groll sprach auch die Verkündung des Grundgesetzes vor bald 75 Jahren an und bat alle sich klarzumachen, dass Demokratie und Freiheit nicht dauerhaft geschenkt seien, sondern immer wieder verteidigt werden müssten.
Beim diesjährigen Neujahrskonzert wurde um Spenden für das Tierheim Marburg-Cappel und Help for Miro e.V. gebeten, der Verein errichtete in Kenia ein Waisenhaus, wo über 40 Kinder betreut werden. Initiatoren und Vereinsvorsitzende Nadine Weigel, Redakteurin bei der „Oberhessischen Presse“ stellte das Projekt in eindrucksvollen Worten näher vor.
Die Spendensammlung am Ende des Konzertes erbrachte 1.930 Euro. Davon wird das Tierheim mit 600 Euro unterstützt und Miro e.V. erhält 1.330 Euro. Allen Spendern herzlichen Dank.
Bürgermeister Thomas Groll hieß dann noch die „Flötentöne“ Neustadt und „Klangfarben“ Kirtorf mit Chorleiterin Christiane Krapp und das „Happy Sound Orchestra“ mit seinem musikalischen Leiter Harald Kraehe willkommen und übergab das Mikrofon an Tanja Czupalla, sie gehört zu den „Klangfarben“ und ist Ortsvorsteherin von Kirtorf.
Das schwungvolle und abwechslungsreiche Neujahrskonzert stand unter dem Motto „Circle of live“ und bot den Besuchern beste Unterhaltung mit bekannten Songs aus den letzten sechs Jahrzehnten.
Zum Auftakt spielte das „Happy Sound Orchestra“ „We will rockyou“ von Queen und ein Udo-Jürgens-Medley. Hierzu sang Dr. Wilhelm Bräutigam „Ich war noch niemals in New York“ aus der Feder des Österreichers und anschließend – quasi als Kontrapunkt – den Welthit „New York, New York“ von Frank Sinatra.
Nachdem die beiden Gesangsgruppen vereint „Sound of Silen- ce“ von Simon & Garfunkel und den Titelsong des James-Bond- Films „Skyfall“ gekonnt darboten, folgten Elke Ludwig und Dr. Wilhelm Bräutigam mit dem italienischen Popsong „Quando, Quando, Quando“.
Im weiteren . Verlauf des Konzertes erklangen „Paradise“ und „Three Times of a Lady“ durch die beiden Chöre und das „Happy Sound Orchestra“ begleitete Dr. Wilhelm Bräutigam bei den Sinatra Hits „I did it my way“ und „Strangers in the night“ sowie Elke Ludwig bei „Mama Mia“ von Abba.
Viel Applaus gab es für die „Flötentöne“ und „Klangfarben“ auch für „Thank you for the music“, ebenfalls ein Welthit der schwedischen Popgruppe, und den Titelsong aus dem Musical „König der Löwen“
mit dem Solisten Stefan Gellert.
Die Besucher dankten Orchester und Chören mit Standing Ova- tions für einen gelungenen Abend. Bürgermeister Thomas Groll fasste den Beifall in Worte und dankte für den Hörgenuss. Ein
Dankeschön galt auch Lukas Krapp & Team für Ton und Licht, Sonja Stark von der Stadtverwaltung und Hausmeister Oliver Gies für die Vorbereitung sowie den Damen und Herren der evangelischen Kirchengemeinde und den Damen der KfD St. Maria, die auch 2024 wieder den Ausschank der Getränke übernahmen.
An Christiane Krapp gerichtet und seine Eingangsworte aufgreifend sprach das Stadtoberhaupt davon, dass er zuversichtlich sei, dass die engagierte Chorleiterin „alsbald“ wieder einmal ein Musical auf die Bühne des KuBüZ bringe. Der Beifall des Publikums möge als weitere Ermutigung für die Otto-Ubbelohde-Preisträgerin gelten.
Als gemeinsame Zugabe vom „Happy Sound Orchestra“ und den „Flötentönen“ und „Klangfarben“ erklang dann noch „Hey Jude“ von den Beatles. Das Publikum war dabei herzlich zum Mitsingen eingeladen.
Sind wir gespannt, wie sich die Seiten unserer noch unbeschrieben Bücher im Jahre 2024 füllen und was es beim nächsten Neujahrskonzert alles Neues zu berichten gibt.
Fotos: Stadt Neustadt (Hessen) und Stefan Thiel
Am 23. Mai 1949, vor bald 75 Jahren, wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verkündet. Es gilt, die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung gegen alle Anfeindungen von rechts und links zu verteidigen. Daher unterstützt die Stadt Neustadt (Hessen) Aktionen, die als Bekenntnis zu diesem Staat und seiner Verfassung gedacht sind.
Kindergarten „Arche Noah“ Momberg-Mengs- berg.
Träger der Einrichtung ist die katholische Kirchengemeinde St. Johannes d. T., die Kommune ist für den Gebäudeunterhalt verantwortlich und trägt zukünftig 90 % der ungedeckten Kosten.
Bei der Vertragsunterzeichnung im Momberger Pfarrhaus betonte Bürgermeister Thomas Groll, der mit dem Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg und Andreas Groß vom Verwaltungsrat der Kirchengemeinde die Vereinbarung unterschrieb, das jahrzehntelange gute Miteinander. Besonders hob er das vertrauensvolle Miteinander mit den Verantwortlichen der Kirchengemeinde hervor und nannte hier namentlich das zuständige Verwaltungsratsmitglied Rafael Diele, Kuratorin Tanja Lepper und Rechner Michael Stark. Der neuen Leiterin Sabrina Dippel sagte er die Unterstützung der Kommune für ihre Tätigkeit zu. Seitens des Verwaltungsrates wurde ebenfalls die gute Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und Kommune betont.
Energiebeirat tagte
2024 investiert Kommune in LED- Straßenlampen und PV-Anlagen
Im Rahmen der „Energiewendepartnerschaft“ zwischen der Stadt Neustadt (Hessen) und dem kommunalen Netzbetreiber und Stromversorger EAM wurde 2021 ein Energiebeirat installiert. Dieser tagte kürzlich mit Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern aus den Fraktionen von CDU, SPD und FWG unter dem Vorsitz vön Bürgermeister Thomas Groll im Neustädter Rathaus. Burkhard Meth, Leiter der EAM-Netzregion Wetzlar/Mar- burg, führte gemeinsam mit Groll durch die Tagesordnung.
Zunächst wurde das Thema Elektromobilität in Neustadt aufgerufen. Gegenwärtig gibt es zwei öffentlich zugängliche, kostenpflichtige Ladepunkte in der Kommune und zwar am Kultur- und Bürgerzentrum und beim Rabenauparkplatz.
Beim KuBüZ wurde seit Ende April 2023 eine Gesamtmenge von rund 1.000 kWh geliefert. Die Ladezeit betrug 145 Stunden und es fanden 76 Ladungen statt. Beim Rabenauparkplatz betrug die gelieferte Gesamtmenge rund 900 kWh. Es wurden 291 Stunden geladen und die Zahl der Ladungen betrug 65. Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass bis September 2023 hier vorrangig kommunale Fahrzeuge geladen wurden. Mittlerweile existiert eine gesonderte Ladebox für den Fuhrpark der Stadtverwaltung.
Bei der Stadtverwaltung sind gegenwärtig ein Elektrofahrzeug sowie ein Hybridfahrzeug im Einsatz. Auf dem Bauhof gibt es ein Elektrofahrzeug. Für 2024 ist die Anschaffung eines weiteren Elektrofahrzeuges für die Hausmeister vorgesehen.
Im kommenden Jahr ist die Einrichtung von Ladepunkten in Momberg (alter Schulhof), Speckswinkel (Zollhof) und Mengs- berg (Freizeitzentrum) vorgesehen. Die Anwesenden waren sich darin einig, dass trotz privater Wallboxen ein flächendeckendes Ladenetz entstehen müsse.
Die vollständige Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED- Technik ist weiterhin in der „Pipeline“. Die Sanierung von 322 Leuchten ist geplant. Die erwartete Einsparung soll 100.000 kWh/
Jahr betragen. Hier rechnet die Kommune bei einem Preis von 25 Cent/kWh mit einer jährlichen Einsparung von etwa 25.000 Euro. Die Investition dürfte sich auf etwa 160.000 Euro belaufen. Der Austausch kann erst nach positiver Bescheidung durch den Bund geschehen, denn die Kommune hofft auf 25 % Förderung.
Weiterhin ist vorgesehen, 2024 PV-Anlagen auf die Dächer der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in der Eichsfelder Straße, des Kindergartengebäudes in Momberg, des DGH Momberg, des Zollhofs in Speckswinkel, des Feuerwehrhauses in Neustadt sowie des „Haus für alle“ in Mengsberg zu errichten. Die hierfür notwendigen Mittel wurden bereits im Haushaltsplan 2023 etatisiert. Es kam aber zu einer zeitlichen Verzögerung bei der Entscheidungsfindung wegen der sehr komplexen Fördermittellandschaft. Im Rahmen der Energiewendepartnerschaft soll dieses Projekt mit der EAM Naturenergie/Energiewendepartner GmbH nun 2024 umgesetzt werden.
Im Rahmen der Beiratssitzung ging man auch kurz auf den Sachstand bei der Erarbeitung der Quartierskonzepte für den Galgenberg und die Hochstruth zur zukünftigen Wärmeversorgung ein.
Hier gab es bereits zwei öffentliche Veranstaltungen An dem letzten Workshop war neben der EAM auch die Energiegenossenschaft Vogelsberg beteiligt. Voraussichtlich im I. Quartal 2024 sollen erste Ergebnisse/Planungen vorgestellt werden.
Burkhard Meth erläuterte abschließend die aktuellen Planungen der EAM für das Stromnetz der Zukunft. Hierbei würde deutlich, dass dies noch ein langer Prozess sein wird. Das Unternehmen rechnet bis 2040. Das Invest wird sich im Milliardenbereich bewegen müssen.
Bürgermeister spricht mit Staatsminister Poseck über EAE
Zukünftiger Innenminister will sich in Neustadt informieren
Unmittelbar nach einer Serie von Autoaufbrüchen, die mutmaßlich von zwei Bewohnern der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Geflüchtete am 7. Januar 2024 begangen wurde, hatte sich Neustadts Bürgermeister Thomas Groll per E-Mail u.a. an den hessischen Justizminister Prof. Dr. Roman Poseck gewandt und den Sachverhalt sowie die Sorgen der Anwohner des Wohngebietes „Struth“ vorgetragen.
Spontan bot der Minister daraufhin Groll einen Telefontermin an, der am 16. Januar stattfand. Fast eine halbe Stunde dauerte der Meinungsaustausch des Bürgermeisters mit dem zukünftigen hessischen Innenminister.
Prof. Dr. Poseck zeigte sich gut informiert über die Situation vor Ort und sprach davon, dass eine EAE immer mit besonderen Herausforderungen für die betreffende Kommune und insbesondere die direkten Anwohner der Einrichtung verbunden sei. Von der Staatsanwaltschaft Marburg hatte er sich über das Geschehen informieren lassen und zeigte sich überzeugt davon, dass die Behörde angemessen damit umgehen werde.
Minister und Bürgermeister waren sich darin einig, dass man auf Europa- und Bundesebene alles dafür tun müsse, um die Flüchtlingszahlen zu reduzieren.
Thomas Groll berichtete dem Minister auch über die Aktivitäten der Kommune in Sachen Sicherheit und das Angebot auf Förderung von privaten Sicherungsmaßnahmen.
Prof. Dr. Roman Poseck begrüßte, dass sich Neustadt (Hessen) an der Sicherheitsinitiative KOMPASS und auch als Modellkommune an KOMPASS Bahnhof beteilige und dafür eigene finanzielle Mittel aufbringe.
Hessens künftiger Innenminister nahm die Einladung des Bürgermeisters nach Neustadt an und versprach, die Kommune im ersten Halbjahr 2024 zu besuchen, um sich vor Ort über die aktuelle Situation zu informieren. Er kündigte zudem an, bei dieser Gelegenheit das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern zu suchen, um auch deren Sichtweise kennenzulernen.
„Ich bin Staatsminister Poseck sehr dankbar für das Gespräch. Es ist mir wichtig, die Anliegen und Sorgen vor Ort nach Wiesbaden zu transportieren. Noch besser, dass Hessens neuer Innenminister nach Neustadt kommen wird. Solche Termine sind ungeheuer wichtig. Sie geben uns die Möglichkeit, unsere Sicht der Dinge deutlich zu machen“, betont Thomas Groll.
In Bezug auf das Gewerbegebiet „Am Gelicht“ stellte er die Frage, ob hier auch eine Enteignung nicht verkaufsbereiter Landwirte in Betracht käme. Eine Möglichkeit, die Thomas Groll nicht sieht. Eine Baulandumlegung sei machbar, aber wohl keine Enteignung. Der Sozialdemokrat erkundigte sich auch noch einmal nach dem genauen Standort des geplanten Feuerwehrhauses auf dem Festplatz. „Das Gebäude soll auf den oberen Teil des Festplatzes. Nach Vorgabe von Generalpächter und Festwirt haben wir einen Plan erstellen lassen. Drei große Karussells, zwei Fahrgeschäfte für Kinder, einen Autoscooter, das Zelt und etwa 14 Imbissstände oder Ausspielungsgeschäfte bekämen wir unter. Der verkleinerte Platz wäre also weiterhin attraktiv“, so Groll.
Fachausschuss I
Erste Lesung des Haushalts 2024 mit Fragen und Antworten
Am 18. Januar 2024 kam der Fachausschuss I – Grundsatzangelegenheiten und Finanzen – unter dem Vorsitz von Joachim Rausch (CDU-Fraktion) zu seiner ersten Sitzung im neuen Jahr zusammen.
Einziger Tagesordnungspunkt war die erste Lesung des von Bürgermeister Thomas Groll im Dezember eingebrachten Haushaltsentwurfes 2024.
Die Ausschussmitglieder nutzten die Gelegenheit, Fragen zum umfangreichen Zahlenwerk an den Bürgermeister und an Gitta Kurz, Fachbereichsleiterin Finanzen, zu stellen. Die Antworten werden nun Eingang in die weiteren Fraktionsberatungen finden. Die Verabschiedung des Haushaltes durch die Stadtverordnetenversammlung soll am 5. Februar erfolgen.
Die Fragen zu den einzelnen Ansätzen hielten sich wie in den Vorjahren in Grenzen.
Karsten Gehmlich, der Fraktionsvorsitzende der FWG, interessierte sich insbesondere für die Entwicklung einzelner Ansätze in der mittelfristigen Finanzplanung. *
Fraktionsvorsitzender Hans- Gerhard Gatzweiler (SPD) regte diesbezüglich an, einige Ansätze, gerade bei Verbrauchskosten, noch genauer zu fassen. Bürgermeister Thomas Groll verwies darauf, dass man dies bei den „dicken Brocken“ – investive Vorhaben und Personalkosten – im Rahmen des Möglichen tue. Bei den Verbrauchskosten sei dies
ein wenig „Glaskugellesen“, denn es sei schwierig Prognosen über Verbrauche und Preise für 2026 oder 2027 zu treffen. Gleichwohl werde man schauen, wo man beim Haushalt 2025 noch optimieren könne. Gatzweiler hatte einige Fragen zur Haushaltsrede des Bürgermeisters.
Weitere Themen, die Hans-Gerhard Gatzweiler ansprach, waren das Förderprogramm für urbane Klimaanpassungsmaßnahmen, der angedachte Verkehrsversuch zur Beruhigung von Marktstraße und Wohnquartier Schalkert, die angedachte Renaturierung der Wiera und die Carsharing-Studie für die Region Marburger Land. Karsten Gehmlich erkundigte sich noch nach den Ansätzen für das Spiel- und Bastelmaterial der Kindergärten. Hier gibt es eine leichte Erhöhung und mehr Planungssicherheit für die jeweiligen Leitungen.
Kritische Anmerkungen zu den Ansätzen des Haushaltes gab es an diesem Abend nicht. Die vorgetragenen Punkte waren vielmehr als Hinweise zur weiteren Optimierung anzusehen.
Abschließend war das Thema Winterdienst ein Thema. Nach den starken Schneefällen war dies auch zu erwarten. Karsten Gehmlich sprach einige Punkte an, die er für verbesserungswürdig hielt. Bürgermeister Thomas Groll erläuterte den Ablauf und verwies darauf, dass man nach solchen Ereignissen immer schaue, was noch besser hätte laufen können.
Susanne Wilhelm (SPD) sprach die Umstufung von Straßen im Zusammenhang mit der Freigabe der A 49 und die Auswirkungen auf den Winterdienst an. „Nach Freigabe der A 49 erhalten wir 11 km zusätzlicher Straßen. In Kürze steht ein Gespräch mit Hessen Mobil über die Zukunft des Winterdienstes an. Wir wissen, dass wir mehr räumen müssen und schauen, wie wir das lösen. Eine Möglichkeit wäre vielleicht die Erbringung der Dienstleistung durch Hessen Mobil. Hier gilt es, über die Rahmenbedingungen zu sprechen“, betonte Thomas Groll.
Ortsbeirat Momberg
Am 16. Januar kam der Momberger Ortsbeirat im kleinen Saal des Dorfgemeinschaftshauses zum ersten Mal im neuen Jahr zusammen. Der stellvertretende Ortsvorsteher Timo Stark, der für Jörg Grasse die Sitzung leitete, konnte dazu neben Bürgermeister Thomas Groll auch den Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg und Magistratsmitglied Karl-Eugen Ramb begrüßen.
Stark teilte zu Beginn mit, dass nach Auskunft des Kreises der Bau des ersten Teilstückes des Radweges Momberg-Mengsberg bis zu Hardtmühle nun für den Zeitraum April-Juni 2024 vorgesehen sei. Seitens des Ortsbeirates wurde die lange Verfahrensdauer – den Förderbescheid übergab die damalige Landrätin Kirsten Fründt im Februar 2021 – moniert.
Im Untergeschoss des DGH muss noch die Decke geschlossen werden, die im Zuge der Arbeiten an der Heizung geöffnet wurde. Dies war ursprünglich für 2023 vorgesehen, wird aber nun erst im neuen Jahr erfolgen.
Bürgermeister Thomas Groll erläuterte dann ausführlich die Momberg betreffenden Ansätze des Haushaltsplanes 2024. Zunächst befasste sich das Stadtoberhaupt aber traditionsgemäß
_Den Haushalt 2024 habe ich unter das Motto -Finanzen klug verwalten – Zukunft gestalten“ gestellt. Dieser Satz sagt vieles aus. Geordnete Finanzen sind nun einmal die Grundlage für in die Zukunft gerichteten Projekte und investive Maßnahmen. Wir werden nie alles auf einmal umsetzen können, sondern müssen Prioritäten setzen. Das Notwendige genießt dabei immer Vorrang vor dem Wünschenswerten. Ein Weg, den wir bisher vor Ort in Einmütigkeit gegangen sind und auf dessen Fortsetzung ich setze. Der Haushalt 2024 zeigt auf, dass wir nicht nur in der Kernstadt, sondern eben auch in Momberg, Mengsberg und Speckswinkel investieren und Vorhaben planen. Im Jubiläumsjahr „50 Jahre Gebietsreform“ setzen wir damit ein Zeichen gegen Stadtteildenken und für Miteinander“, betonte Thomas Groll.
Für die Sanierung der Duschen im Keller des Dorfgemeinschaftshauses sind 5.000 Euro vorgesehen. Diese sind nach wie vor nötig, da das DGH als „Betreuungsplatz 50“ bei Krisen- und Notsituationen zur Unterbringung von bis zu 50 Personen vorgesehen ist.
Der Haushaltsplan enthält auch die Zahlungen der Kommune an die Kirchengemeinde „St. Johannes der Täufer“ für den Betrieb des Kindergartens. Hierfür sind für das laufende Jahr 420.000 Euro vorgesehen. Dies sind aufgrund von Lohnsteigerungen, der Umsetzung des „Gute KiTa“-Gesetzes und des neugefassten Betriebsvertrages rund 60.000 Euro mehr als in der Vergangenheit.
In der mittelfristigen Finanzplanung wird bereits das Dorfjubiläum „800 Jahre Momberg“ 2026 berücksichtigt. Wie auch in Mengsberg oder Speckswinkel sieht die Kommune hierfür eine Verdopplung der „Verschönerungsmittel“, für Momberg sind dies 5.000 Euro zusätzlich, vor.
Der Kindergarten „Arche Noah“ soll ein neues Außenspielgerät erhalten. Die Kommune, so der Bürgermeister, befindet sich hierüber im Gespräch mit der Einrichtungsleitung und dem Förderverein. Der Haushalt sieht einen Betrag von 10.000 Euro vor.
Im Zahlenwerk enthalten sind auch Mittel für die Anschaffung eines Verkaufsautomaten für regionale Erzeugnisse im Bereich des Multifunktionalen Hauses. Hier handelt es sich um eine „Gemeinschaftsmaßnahme“ aus Fördermitteln der Region Marburger Land, vom Arbeitskreis Multifunktionales Haus eingeworbenen Spenden, einem kommunalen Anteil sowie Mitteln des zukünftigen Betreibers Marius Ramb.
2025 ist eine grundhafte Sanierung der Neuen Straße und der Querstraße vorgesehen. Die Planungen hierfür sollen bereits in diesem Jahr anlaufen. Im Zuge der Straßenbaumaßnahme ist dann auch eine Erneuerung der Wasserversorgung vorgesehen. Über die Höhe der dann zu leistenden wiederkehrenden Straßenbeiträge, so Thomas Groll, könne man gegenwärtig noch keine seriösen Aussagen machen. Man wisse aktuell nicht, wie sich die Baupreise bis 2025 entwickeln werden und was dann letztlich die Ausschreibungsergebnisse brächten. Die Einführung der wiederkehrenden Straßenbeiträge war 2019 einstimmig von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden und wurde seinerzeit von allen drei Ortsbeiräten mitgetragen. „Ich persönlich hätte es gerne gesehen, wenn man auch in Hessen wie etwa in Bayern oder Nordrhein-Westfalen die Straßenbeiträge vollständig abgeschafft hätte. Aber der Koalitionsvertrag von CDU und SPD sieht hierzu nichts vor. Leider kann die Kommune auf den Anliegeranteil nicht verzichten oder müsste dann die Grundsteuer B deutlich erhöhen, um den Einnahmeausfall zu kompensieren und genehmigungsfähige Haushalte vorlegen zu können“, erläuterte Groll.
Der Bürgermeister verwies darauf, dass im Stadtteil Momberg zahlreiche Straßen von einer Beitragspflicht befreit seien, da die Anlieger hier vor etwa zehn Jahren erhebliche Beiträge zahlen mussten oder es sich auch um Erschließungssträßen handelt, die 2024 soll auch der Neubau einer Trauerhalle auf dem Friedhof beginnen. Hierfür sieht der Haushalt Mittel in Höhe von 450.000 Euro vor. Ein Architekturbüro soll in Kürze genaue Planungen erstellen, die dann Ortsbeirat und Kirchengemeinde vorgestellt werden. Es sei vorgesehen, sagte Thomas Groll, das Bestandsgebäude bis zur Fertigstellung der neuen Trauerhalle weiter zu nutzen.
Die umfangreichen Arbeiten im Bereich des Dorfgemeinschaftshauses/Multifunktionales Haus sollen nach Möglichkeit auch 2024 eine Fortsetzung finden. Es ist vorgesehen, den Außenbereich neu zu gestalten sowie einen barrierefreien Zugang zum großen Saal zu schaffen. Dies werde aber nur dann zeitnah gelingen, so der Bürgermeister, wenn man die erwarteten Fördermittel von Land auch gewährt bekäme. Hier müsse man unter Umständen mit Wartezeiten rechnen.
Wunsch des Ortsbeirates ist es, mittelfristig auch den großen Saal zu sanieren. Thomas Groll hatte hier in der Vergangenheit eine Gesamtbetrachtung für das Gebäude angeregt. Daher sieht der Haushalt auch eine Machbarkeitsstudie vor, bei der alle Punkte „abgeklopft“ werden können. Der Bürgermeister wies aber darauf hin, dass es andere Vorhaben von größerer Priorität gebe und man eine solide Finanzierung sicherstellen müsse, denn mit Fördermitten sei hier grundsätzlich nicht zu rechnen.
An allgemeinen Ansätzen enthält der Haushalt 2024 für alle drei Stadtteile natürlich auch wieder Mittel für die Straßenreparaturen. Bei der vorgesehenen Erstellung eines Radweges- und Fußverkehrskonzeptes werden natürlich auch die Interessen von Momberg, Mengsberg und Speckswinkel berücksichtigt. Den Momberg betreffenden Inhalten des Haushaltsentwurfs stimmten die Ortsbeiratsmitglieder einstimmig zu.
Außerdem ist vorgesehen, dass auf den Dächern des „Zollhofes“ in Speckswinkel, des „Hauses für alle“ in Mengsberg und dem DGH und dem Kindergartengebäude in Momberg PV-Anlagen installiert werden und alle drei Stadtteile eine öffentliche E-Ladesäule erhalten.
Timo Stark teilte mit, dass am 15. Februar 2024 eine weitere Vorbesprechung für das Dorfjubiläum „Momberg 800“ in 2026 stattfinden soll. Alle, die sich einbringen und helfen möchten, seien willkommen.
Die bisherige Planung sieht zum Beginn eine große Silvesterparty vor. Für den 1. Mai 2026 ist ein Grenzgang geplant. Vom 19.-21. Juni ist ein Festwochenende mit Zelt und Festzug vorgesehen. Dafür plant man eine „kleinere“ Kirmes, möglicherweise auf dem Kirchplatz. Mitte August steht das Teichfest an und als Ausklang ein Weihnachtsmarkt.