SPD verärgert: „Das hatten wir anders beschlossen“

Neustädter Genossen wollen weiterhin eine direkte Verbindung von Neustadt nach Momberg, nicht über Wiera

AK.

Neustadt (aws). Seit 2001 gibt es Pläne für einen Radweg zwi­schen Neustadt und Momberg. Jetzt soll er auch gebaut werden. Aber völlig anders als damals von der SPD beantragt und vom Ausschuss beschlossen.

Das Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) plant derzeit eine Radwegverbindung, die sich am Deutschland­radweg orientiert und zum Teil von Wiera parallel zur Bundes­straße B 454 Richtung Wasser­scheide geführt werden soll.

Diese neue Variante, bei der der Radweg von Momberg Richtung Wiera unterhalb der Riedmühle an den Deutsch­landradweg angebunden wird, sei nie ernsthaft besprochen worden und mache als direkte Radwegeverbindung zwischen Momberg und Neustadt keinen Sinn, bemängelt SPD-Frakti­onssprecher Jörg Grasse. „Hier wird eine Variante aus dem Hut gezaubert, bei der eine re­ge Benutzung dieser Strecke aufgrund der Entfernung nach Neustadt und ihrer Abgelegen­heit mehr als zweifelhaft er­scheint“, sagte Grasse.

In seiner Antwort auf die An­frage der SPD-Fraktion bestätigte Bürgermeister Manfred Hoim (CDU) entsprechende Planungen des ASV. Der Rad­weg soll auf den vorhandenen Wegen verlaufen, nach Über­querung der Kreisstraße zwi­schen Momberg und Wiera zu­nächst im Schatten der geplan­ten A 49, von dort parallel der Bahnlinie bis zum Abzweig an der B 454 zwischen Hainmühle und Bahnunterführung. Von dort aus ist ein neuer Radweg‘ geplant, parallel zur B 454 über die Zufahrt zur Kläranlage in das Stadtgebiet bis zur Ring­straße.

Im Anschluss führt der Weg von der Industriestraße an der B 454 entlang in Richtung Stadtallendorf über den Rast­platz bei der Imbissbude bis zur Wasserscheide und von dort zur Abzweigung „Nieder-rheinische Straße“.

SPD will direkten Weg

Die Planungen dazu sollen im Laufe des Jahres soweit vor­angetrieben werde, dass 2008 Baurecht geschaffen werden kann. „Wir sind zutiefst verär­gert und enttäuscht über die geplante Variante, die letztlich nur einen Schluss zulässt-. ,Egal wie sinnvoll, Hauptsache billig“, erklärte Grasse. Die SPD-Fraktion fordert, über Radweg­varianten nachzudenken, die direkt von den Ortsteilen zur Kernstadt führen. „Eine ge­meinsame planerische Gestal­tung des Deutschlandradwe­ges als Maßnahme des Bundes und der Anbindung der beiden Stadtteile als Maßnahme der Stadt ist nicht möglich. Kon­krete Planungen zur Anbin­dung der Stadtteile an den Deutschlandradweg können al­lerdings erst erfolgen, wenn dessen genauer Trassenverlauf festgelegt ist“, sagte Hoim zu Grasses Vorwürfen.