Neustädter Mitteilungsblatt

Bürgermeister des Ostkreises treffen sich mit Vertreterinnen des Vereins für Beratung und Therapie e.V. LOK

Bereits zum vierten Mal fand der „Runde Tisch“ im Beratungszentrum der LOK statt. Hier erfolgt ein regelmäßiger Austausch der Bürgermeister aus Kirchhain, Amöneburg, Stadtallendorf, Neustadt, Rauschenberg und Wohratal mit Vertreterinnen des Vereins. In diesem Rahmen werden soziale Themen und aktuelle Entwicklungen in den Gemeinden und in der psychosozialen Versorgung aufgegriffen.
In den kurzen Erfahrungsberichten der Teilnehmenden wurden unterschiedliche aktuelle Problemlagen beleuchtet. Die Beteiligten sahen einhellig besondere Bedarfe nach bezahlbarem Wohnraum, ausreichender Kinderbetreuung und Angeboten für Seniorinnen und Senioren. Die Beraterinnen der LOK benannten, dass hier besonders Frauen, Menschen mit Migrationsgeschichte und Menschen mit psychischen Erkrankungen in soziale Notlagen geraten. Die Bürgermeister stellten ihrerseits die Anstrengungen in den einzelnen Kommunen dar, um auf diese Bedarfe zu reagieren. Sie berichteten unter anderem über die Arbeit der Familienzentren, über Ehrenamtsprojekte, Beratungsangebote sowie über die kommunale Vereins- und Jugendarbeit.
Zum Abschluss besprachen die Teilnehmenden, die Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche gemeinsam in den Blick zu nehmen. In den örtlichen Vereinen und Organisationen soll für dieses Thema sensibilisiert werden, indem das bereits von der LOK in Kooperation mit pro familia Marburg entwickelte Präventionsprojekt „Schutz und Sicherheit in Vereinen. Hinsehen und Handeln bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ gemeinsam angestoßen wird.
Der Austausch wurde, so Bürgermeister Thomas Groll, von allen Seiten als konstruktiv erlebt und wird in regelmäßigem Abstand fortgesetzt.

WinterWandelBar-Cafe am 4. November im Bürgerpark

Leider hat die Reparatur der WandelBar länger gedauert als geplant. Jetzt ist sie aber wieder einsatzbereit für den Café-Betrieb und andere Aktionen in Neustadt und hat außerdem eine Winter- Ausstattung bekommen!
Der erste Termin für das WinterWandelBar-Cafe ist Donnerstag, der 4. November, 15 – 17 Uhr. Die WandelBar steht ab November im Bürgerpark beim Pavillon und soll auch bei den kühler werdenden Temperaturen als Treffpunkt für Neustadt bestehen bleiben. Es gibt wie immer kostenfreie Heißgetränke, Gebäck, Infos über aktuelle Veranstaltungen in Neustadt und natürlich nette Gespräche. Für die Zeit des Café-Betriebs stehen die sanitären Einrichtungen im nahe gelegenen Haus der Vereine zur Verfügung.
Kommt vorbei auf einen Schwatz, Tee, Kaffee oder Punsch!

„Handy-Sprechstunde“ an der WandelBar am 4. November

Handys und andere elektronische Geräte gehören für die meisten von uns mittlerweile zum Leben und erleichtern uns den Alltag. Doch was tun, wenn mal etwas nicht so funktioniert, wie es soll, oder erst kompliziert eingerichtet werden muss?
In der neuen „Handy-Sprechstunde“ können sich alle, die mit ihrem Handy oder einem anderen elektronischen Gerät ein Problem haben, etwas neu einrichten bzw. eine neue Funktion ausprobieren wollen oder einfach Fragen zu dem Thema haben, beraten lassen – in gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee oder Tee an der WandelBar – draußen aber überdacht.
Der erste Termin findet am Donnerstag, dem 4. November von 15 bis 17 Uhr parallel zum WinterWandelBar-Cafe am Pavillon im Bürgerpark statt. Bei kleineren Fragen oder Problemen könnt Ihr mit Euren Geräten einfach vorbeikommen. Für eine umfangreichere Beratung bitten wir um kurze Voranmeldung bei Annika Schlüter unter
E-Mail: schlueter@bsj-marburg.de
Tel.: 06692 9691157
Mobil: 0151 56965449
Die Handy-Sprechstunde ist kostenfrei, vertraulich und offen für alle!

Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht in Roth am 8. November 1938 und zur Zwangsumsiedlung der Neustädter Juden nach Roth und Fronhausen im Mai 1941

Am 8. November 1938 zerstörten fanatische Nationalsozialisten vollständig das Innere der Synagoge in Roth. Der Gedenktag zur Pogromnacht wird in diesem Jahr auch zum Anlass genommen, um an die Zwangsumsiedlung Neustädter Juden nach Roth und Fronhausen zu erinnern, die sich im Mai diesen Jahres zum 80. Mal gejährt hat. Neustadt sollte „judenfrei“ werden. Binnen weniger Tage mussten darum alle 31 noch in Neustadt verbliebenen Juden ihr Hab und Gut zurücklassen und nur mit einigen Sachen bepackt zu jüdischen Familien in Roth und Fronhausen umziehen. Im Dezember 1941, nur wenige Monate später, wurden die meisten von ihnen zusammen mit den Rother und Fronhäuser Juden in das Ghetto Riga in Lettland deportiert, die übrigen 1942 nach Theresienstadt. Nur wenige von ihnen überlebten den Holocaust.
Zusammen mit der Stadt Neustadt, der Gemeinde Weimar und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf wollen wir dieser Ereignisse besonders gedenken. An der Feier wirken außerdem Schülerinnen und Schüler der Martin-von-Tours-Schule in Neustadt und der Gesamtschule Niederwalgern sowie der stellvertretende Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Marburg, Thorsten Schmermund, mit.
Die Gedenkfeier findet am 8. November 2021 um 17:00 Uhr in der Nähe der Häuser der ehemaligen jüdischen Bewohner in der Lahntalstraße an der Bushaltestelle vor der evangelischen Kirche statt.
Interessierte sind herzlich zu einer Teilnahme eingeladen.

Neustädter Krammarkt soll 2021 stattfinden

In seiner letzten Sitzung hat sich der Magistrat der Stadt Neustadt (Hessen), so Bürgermeister Thomas Groll, dafür ausgesprochen, dass der Krammarkt „zwischen den Jahren“ am 27. Dezember 2021 stattfinden soll.
Dieser war im vergangenen Jahr Corona-bedingt ausgefallen.
Die Stadtverwaltung erarbeitet gerade ein Konzept, welches dann dem Gesundheitsamt des Landkreises zur Genehmigung vorgelegt werden soll. Die Kommune geht dabei davon aus, dass an den Engstellen beim Historischen Rathaus und hinter der katholischen Stadtpfarrkirche keine Marktstände platziert werden. Zudem sollen die Buden der Marktbeschicker „aufgelockert“ auf dem gesamten Gelände verteilt werden. Für die Getränkestände der Vereine sowie Imbiss-Angebote soll es gesonderte Regeln geben, die den Betroffenen in den nächsten Wochen mitgeteilt werden. Beispielsweise ist vorgesehen, dass auf Sitzmöglichkeiten verzichtet werden soll und es in diesem Jahr nur „Glühwein ohne Schuss“ geben darf.

Klimaschutz – Informationsveranstaltung für Stadtverordnete und Magistratsmitglieder

Zu Beginn der Legislaturperiode 2021 – 2026 hatte die FWG- Fraktion in der Neustädter Stadtverordnetenversammlung beantragt, die Amts- und Mandatsträger in einem Fachvortrag über den Klimawandel, dessen Entstehung und die damit verbundenen Auswirkungen zu informieren.
Ein Ansinnen, dem die anderen Fraktionen zustimmten, bestimmt das Thema doch auch die aktuelle Kommunalpolitik mit. Bürgermeister Thomas Groll hatte daraufhin Kontakt zur Landesenergieagentur Hessen hergestellt. Kürzlich referierte Andreas Schubert von der Fachstelle Klimaschutz / Klima- Kommunen aus Wiesbaden im Historischen Rathaus zu der Thematik.
Er verwies u.a. darauf, dass weltweit 2019 36 Milliarden Tonnen Treibhausgas-Emissionen entstanden seien, rund 10% davon in Europa. Auf Deutschland entfielen etwa 750 Millionen Tonnen und auf Hessen 34 Millionen Tonnen, das entspräche dann 0,01% des Weltanteiles. Nach den Worten Schuberts produziert ein 4-Personen-Haushalt rund 40 Tonnen Treibhausgas-Emissionen im Jahr. Ziel müsse es sein, diese Menge auf 2,5 Tonnen pro Personen zu begrenzen.
Der Referent verwies darauf, dass der Klimawandel eine globale Herausforderung für die Zukunft sei. 2015 sei das Klimaabkommen in Paris verabschiedet worden und im November diesen Jahres stehe ein weiteres Folgetreffen in Glasgow an. Auch das Land Hessen setze sich intensiv mit der Thematik auseinander.
Im Verlauf des Abends wurde deutlich, dass es sich um einen „menschenverursachten“ Klimawandel handelt, denn die Verstärkung des Ausstoßes von Treibhausgasen ist vom Menschen und dessen Verhaltensweisen verursacht. Die Folge ist, dass das Sonnenlicht nicht mehr ausreichend in das All abgestrahlt werden kann, was zu einer Aufheizung der Erde führe.
Schubert ging auch auf die Bedeutung der ökologischen Kipp- Punkte ein. Hierbei handelt es sich um abrupte Klimaänderungen, die langfristig seien und einen unumkehrbaren Prozess darstellten. Er nannte als Beispiele das Absterben von Wäldern, das Ergrünen der Sahara oder den Verlust von Permafrost-Be-reichen. Auch die Bildung des Ozonloches wurde angeführt. Im Pariser Klimaschutzabkommen ist die 1,5% Grad Celsius-Forderung festgeschrieben. Hierbei geht es darum, den menschengemachten globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und zwar ge-rechnet vom Beginn der Industrialisierung um 1850 bis zum Jahr 2100. Fast alle Staaten der Erde hätten sich auf der 21. UN-Klimakonferenz 2015 dazu verpflichtet. Noch seien allerdings keine Auswirkungen sichtbar.
Der Referent warf die Frage auf, ob der Klimawandel noch aufzuhalten sei. Dies gelänge nur dann, wenn die Weltbevölkerung den Ausschuss von Treibhausgasen gemeinschaftlich auf die Menge reduziere, die eine Stabilisierung und ggfs. sogar Optimierung des Weltklimas ermögliche. Dies setze eine weltweite
große Anstrengung voraus, die im Kleinen, also auch in den Kommunen, beginnen müsse.
Deutlich wurde auch, dass die Frage „Was ist klimaneutral?““ nicht einfach zu beantworten ist, denn es gibt hier unterschiedliche Definitionen. In Hessen geht man aufgrund der Charta der hessischen Klimakommunen davon aus, dass Klimaneutralität dann erreicht sei, wenn das Treibhausgasniveau im Vergleich zu den Werten von 1990 um 90% vermindert wurde. 2045 wird hier als Ziel angestrebt.
316 der 443 hessischen Landkreise, Städte und Gemeinden gehören inzwischen den Klimakommunen an. Das Bündnis hat sich zur Aufgabe gemacht, Klimaschutz und Klimaanpassung als wichtige Aufgabe vor Ort zu definieren. Hierbei sollen nicht nur Handlungsfelder besprochen, sondern auch Maßnahmen festgelegt und umgesetzt werden. Die Landesenergieagentur Hessen berät hierbei interessierte Kommunen.
In seinen eingehenden Worten hatte Bürgermeister Thomas Groll bereits deutlich gemacht, dass Neustadt seit 2010 zu den Klimakommunen gehöre. Man habe in den letzten Jahren auch immer wieder bei Neuinvestitionen auf Energieeffizienz geachtet. Zudem seien mit verschiedenen Förderprogrammen Gebäudesanierungen durchgeführt oder auch die Straßenlampen zu großen Teilen auf LED-Technik umgestellt worden. Der Bürgermeister verwies darauf, dass es dennoch viele weitere Ansatzpunkte gäbe und er dafür eintrete, das künftige Handeln der Kommune konzeptionell zu „unterfüttern“.
Zwar habe man einen Klimaaktionsplan 2017 – 2021 verabschiedet und die meisten der seinerzeit angedachten Maßnahmen auch umgesetzt, dennoch gelte es den Klimaschutz vor Ort auf breitere Füße zu stellen und hier auch professioneller zu agieren. Dies brauche aber seine Zeit, so Thomas Groll. Ein Weg dazu könne die Schaffung der Stelle eines Klimaschutzmanagers gemeinsam mit den Nachbarkommunen Kirchhain, Rauschenberg, Amöneburg und Wohratal sein. Hier wird gerade der Förderantrag vorbereitet und man geht davon aus, dass die Stelle zur Jahresmitte 2022 besetzt sein dürfte.
Die örtliche Klimabilanz für die Gesamtkommune Neustadt dürfte sicherlich der hohen Zahlen von Windrädern bei Speckswinkel, der Bioenergie-Genossenschaft in Mengsberg sowie der bevorstehenden großflächigen PV-Anlagen äußerst positiv sein. Neustadt ist sicherlich in der Lage, mehr Strom zu erzeugen als hier verbraucht wird. Dies darf aber nach Auffassung der anwesenden Kommunalpolitiker nicht der Grund sein, sich auszuruhen und nicht weiter bzw. verstärkt aktiv zu werden. Vielmehr müsse man schauen, welche Maßnahmen die Kommune Schritt für Schritt in ihren eigenen Bereichen umsetzen könne und wie es gelänge, Privatpersonen zu motivieren sich ebenfalls hier zu beteiligen.
An der Diskussion beteiligten sich zahlreiche der anwesenden Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, darunter die Fraktionsvorsitzenden Hans-Dieter Georgi (CDU), Hans- Gerhard Gatzweiler (SPD) und Karsten Gehmlich (FWG) sowie die Stadtverordneten Merve Hamel (FWG), Karl- Heinz Waschkowitz (SPD) und Joachim Rausch (CDU).

Ein bunter Strauß an Themen

Stadtverordnete sprachen über Internetanbindung, Nachrichten für Kinder und vieles mehr
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Eine Vielzahl unterschiedlichster Themen behandelten die Stadtverordneten während ihrer jüngsten Sitzung – unter anderem ging es um Nachrichten für Kinder, Blühflächen und Mähverhalten, aber auch um die Internetversorgung. So stellte ein Vertreter der „Deutschen Glasfaser“ ein Projekt vor, das gemeinsam mit der Stadt und mit Unterstützung der Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH umgesetzt werden soll. Ziel ist es, in der Kernstadt, Momberg und Speckswinkel Glasfaserkabel bis in die Haushalte zu verlegen – gesetzt den Fall, dass sich für mindesten 40 Prozent aller Anschlüsse im jeweiligen Ausbaugebiet bereits im Vorfeld Kundinnen und Kunden finden. Neustadt und Weimar sind im Landkreis dafür Modellkommunen. Ist das der Fall, kämen beim Ausbau auf Kunden und Kommunen keine Kosten zu.

Karl Heinz Waschkowitz, Stadtverordneter aus Mengsberg, bemängelte allerdings sofort, dass sein Heimatort außen vor wäre. Es sei wohl nicht wirtschaftlich, ein solches Netz auch bis ins Golddorf zu verlegen, warf Bürgermeister Thomas Groll ein und betonte, im Austausch mit der Breitband GmbH zu sein, um auch für Mengsberg eine Lösung zu finden. Die paar Kilometer von Momberg nach Mengsberg könnten ja so schlimm nicht sein, entgegnete Waschkowitz und hob hervor, dass es auch dort Unternehmen gebe, die dringend eine schnelle Internetverbindung benötigten.

Später in der Sitzung stand dann die Natur im Vordergrund: Zunächst regte die SPD um Fraktionsvorsitzenden Hans-Gerhard Gatzweiler an, Blühstreifen auf landwirtschaftlichen Flächen einzurichten, um die Biodiversität zu fördern. Groll berichtete, dass die Stadt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen an verschiedenen Stellen solche Streifen eingerichtet habe, die Aktion „Blühendes Neustadt“ in den Jahren 2019 und 2020 umgesetzt habe und weitere Blühflächen plane. Agrartechniker und Landwirt Volker Zinser (CDU) kommentierte, dass nach der Ernte oftmals auch Blühpflanzen ausgesät würden – aber auch Ackerbohnen beispielsweise wunderbar blühten und gut für Insekten seien. „Blühstreifen wären ein Freikaufen“, kommentierte er und rief die Bürger dazu auf, in ihren Gärten den Insekten eine Chance zu geben, weniger zu mähen und mehr Grün wachsen zu lassen. „Ein bunter Strauß an Themen“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Liter(N)ATUR 21! – wir lesen in der Natur. Wasserproben, Märchen & Eis an der Speckswinkler Grillhütte

Mit Liter(N)ATUR 21! möchte die Stadt Neustadt (Hessen) interessierten aller Altersklassen verschiedene Literaturformen nahebringen und dies immer wieder mit Naturerlebnissen verbinden. Gefördert wird die kulturelle Veranstaltungsreihe von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Am 18. September 2021 waren 30 Mädchen und Jungen mit Eltern und Großeltern der Einladung der Kommune an die Speckswinkler Grillhütte gefolgt.

Bürgermeister Thomas Groll konnte Dr. Astrid Wetzel aus Amöneburg und die Märchenerzählerin Monika Mosburger aus Marburg/L. begrüßen, die das Programm des Nachmittags gestalteten.

Die promovierte Biologin Astrid Wetzel nahm Wasserproben aus dem kleinen Teich, gab den Kindern und Erwachsenen fachkundige Erläuterungen und lud ein, die mitgebrachten Mikroskope zu nutzen. Neben Libellenlarven und jeder Menge Wasserkäfer war sogar ein Molchbaby zu entdecken.

Monika Mosburger, eine ehemalige Lehrerin, erzählt seit 40 Jahren Märchen. Für Speckswinkel hatte sie das weniger bekannte Märchen „Die Nixe am Teich“ der Brüder Grimm ausgewählt und trug es gekonnt an einem Spinnrad sitzend vor. Ortsvorsteher Martin Naumann hatte den Eiswagen organisiert und Bürgermeister Groll den kleinen Besuchern spontan eine Kugel spendiert.

Bei schönem Wetter und guter Stimmung war es ein gelungener Nachmittag, den Sonja Stark vorbereitet hatte. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Erst die Resolution, dann die Revolution?

Dreck und Lärm durch A-49-Baustellenverkehr nervt die Neustädter / Groll hat Ideen
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Die Autos sind dreckig, die Fassaden sind dreckig und es kommt immer wieder zu Staus.“ Bürgermeister Thomas Groll sprach während der Stadtverordnetenversammlung ein Thema an, das seit Beginn der Erdaushubarbeiten auf den A-49-Baustellen für Verärgerung sorgt bei den Anwohnern der betroffenen Straßen, aber auch bei allen Bürgern, die durch Neustadt und die Umgebung fahren (die OP berichtete Ende August). Täglich sind mehr als 200 Lastzüge unter anderem in Lehmkaute und Marburger Straße unterwegs. „Wir haben mit Deges und Strabag Gespräche geführt. Aber das ist nicht immer einfach. Der eine spielte dem anderen das Bällchen zu – und umgekehrt“, monierte der Bürgermeister. Immerhin habe die Stadt erreicht, dass die Straßen öfter gereinigt würden und einmal die Woche eine Kehrmaschine die Gehwege reinigt – doch das reiche noch lange nicht, wie sich zeige. Und da davon auszugehen sei, dass die Lastwagen rund um Neustadt noch bis März oder April unterwegs seien müssten, gelte es, den Verkehr im Stadtgebiet zu minimieren. Der Vorschlag aus Neustadt lautet, den Verkehr über Wirtschaftswege im Feld quasi an der Stadt vorbeizuführen.

Gegenwärtige Belastung „nicht hinnehmbar“

Aus diesem Grund haben die drei Fraktionen und der Magistrat eine Resolution entwickelt, die mehrere Punkte umfasst: Zunächst erinnern sie daran, dass sich Stadtverordnetenversammlung und Magistrat für den Weiterbau der Autobahn 49 ausgesprochen hatten und die Straße als wichtig für den Wirtschaftsstandort Ostkreis und als gute Entlastung für die Kernstadt und die Stadtteile ansehen. Aber: „Auch wenn Lehmkaute und Marburger Straße im Planfeststellungsbeschluss (…) für die Aufnahme des Baustellenverkehrs vorgesehen sind, halten wir die gegenwärtige Belastung von über 200 Lkw-Fahrten am Tag für nicht hinnehmbar. Dreck und Staub auf beiden Straßen und auf den Gehwegen sowie teilweise auf den Hausfassaden stellen eine große Belastung für die Anwohner dar. Hier bedarf es dringend der Abhilfe.“ „Erst die Resolution, dann die Revolution?“ weiterlesen

Vom Netzbetreiber zur Modellkommune

Neustädter stimmen nun doch dem Verkauf der Strom-Netzgesellschaft zu
Von Florian Lerchbacher
Die Stadt Neustadt hat ihre kommunalen Anteile an der Netzgesellschaft Herrenwald an die EAM verkauft.Symbolfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Neustadt. Begeisterung herrschte nicht gerade in den Reihen der Neustädter Kommunalpolitiker, dennoch entschieden sie sich am Montag, dem Weg der Stadtallendorfer zu folgen und dem Verkauf der kommunalen Anteile an der Netzgesellschaft Herrenwald an die EAM zuzustimmen. Allerdings erst, nachdem der Energiekonzern der Stadt in Aussicht gestellt hatte, sie als Modellkommune zu behandeln und bei der Energiewende zu begleiten.

Im Jahr 2011 hatten die beiden Städte vom Energiekonzern Eon einen Anteil von 49 Prozent am Stromnetz in beiden Kommunen erworben – 71 Prozent gehören Stadtallendorf, 29 Prozent Neustadt. 51 Prozent verblieben beim Versorger. Die Städte gründeten daraufhin die Netzgesellschaft Herrenwald, die das Netz unterhält und alle Entscheidungen trifft. Seitdem nutzten die Städte ihre Anteile am Netzentgelt, um Zins und Tilgung zu leisten und den kommunalen Anteil an den jährlichen Investitionen in das Stromnetz zu finanzieren.

Inzwischen jedoch hat die Regulierungsbehörde, unter anderem aufgrund von Änderungen am Kapitalmarkt, die zu erzielenden Erlöse nach unten geändert. Noch dazu endet mit Ablauf dieses Jahres die Zinsbindung. Die Folge: Das erwirtschaftete Geld reicht nicht wie geplant – beide Städte müssten für die Finanzierung oben genannter Punkte eigenes Geld in die Hand nehmen. Laut Prognosen wären das für das Jahr 2021 insgesamt 80 000 Euro – und bis 2042 insgesamt 1,7 Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund bot die EAM an, den Netzanteil der Kommunen zurückzukaufen und den Schuldendienst für 2021 zu übernehmen. „Vom Netzbetreiber zur Modellkommune“ weiterlesen

Pflegekonzept erstellen

Wie mäht der Bauhof unsere Grünflächen? Wie behandeln wir Feldraine, damit die Biodiversität gefördert wird? Diese Fragen sollen im Rahmen der Erstellung eines Pflegekonzeptes besprochen und geregelt werden.

Der SPD Antrag wurde mit leichten Veränderungen in einen gemeinsamen Antrag umgewandelt.

Die unendliche Geschichte

Seit 25 Jahren ist eine Park-and-Ride-Anlage für Neustadts Bahnhof im Gespräch
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. „Die Linien der Parkplätze auf dem Kopfsteinpflaster vor dem Bahnhof sind kaum erkennbar, auch die anderen Parkplätze werden ohne erkennbare Einzeichnungen genutzt. (…) Zu den Stoßzeiten werden die Autos von den Pendlern teilweise in der Willingshäuser und der Kasseler Straße abgestellt.“

Die Zustände am Neustädter Bahnhof sind der SPD-Stadtverordneten Anke Stark ein Dorn im Auge. Entsprechend hatte sie eine große Anfrage bei Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels eingereicht – und erhielt von Thomas Groll eine ausführliche Antwort. Der Bürgermeister widmet sich dabei auch einer Park-and-Ride-Anlage, für die er sich seit dem Jahr 1996 – als er noch Stadtverordneter war – einsetzt.

Schon 2015 hatte er auf Anfrage der SPD die offenbar unendliche Geschichte zusammengefasst. Seitdem habe sich nicht viel getan, bedauert er und berichtet, die neuerliche Nachfrage der Sozialdemokraten zum Anlass genommen zu haben, erneut sich bei der Bahn zu erkundigen – und wieder eine unbefriedigende Antwort erhalten zu haben. Der Bericht Grolls grob zusammengefasst: Die Stadt hatte sich bereits in den 90ern mit der Deutschen Bahn in Verbindung gesetzt, einen Entwurf für eine Anlage eingereicht, doch letztlich vor allem wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen keine Einigung über einen Erwerb der entsprechenden Flächen erzielen können.

Danach gab es ein Hin und Her bei den Überlegungen, was sich machen lässt – bis die Bahn 2008 erklärte, alle Mitteilungen zu möglichen verfügbaren Flächen seien nicht mehr nutzbar. 2009 folgte eine Machbarkeitsstudie, doch umsetzen ließ sich weiterhin nichts. Gründe seien zum einen die „in Teilen nicht nachvollziehbare Handlungsweise der DB“ aber auch die Haushaltskonsolidierung gewesen, teilte Groll im Jahr 2015 mit.

Kritik von Groll

Seitdem habe sich in Sachen Planung und Umsetzung nicht viel getan, berichtete er jüngst und erklärte, dass die Bahn derzeit ihre Flächen aufgrund von Bauprojekten bis zum Jahr 2023 selber benötige. „Es ist daher zu überlegen, ob im kommenden Jahr wieder Gespräche mit der Bahn im Hinblick auf eine Park-and-Ride-Anlage aufgenommen werden sollen“, heißt es in Grolls Antwort auf die jüngste Anfrage. Doch ruhen ließ er das Thema dann doch nicht, sondern schrieb erneut die Bahn an. Dabei erfuhr er, dass sich derzeit keine Aussage zu einem möglichen Flächenverkauf machen lasse und dass die alte Machbarkeitsstudie keine Gültigkeit mehr habe. Gespräche seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht zielführend – eine Antwort, die dem Rathauschef die Zornesröte ins Gesicht treibt: „Meine Idee war, jetzt zu reden, nach Möglichkeit Fördermittel einzuwerben und gegebenenfalls schon zu planen. Es war uns ja bekannt, dass vor 2023 nichts geht. Dass aber die Bahn augenscheinlich vor 2023 nicht einmal reden will, finde ich enttäuschend. Die Bahn müsste doch auch Interesse daran haben, gute Parkplätze für ihre Kunden zu haben.“ „Die unendliche Geschichte“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Hospiz bewegt: 1 Mann – 23 Hospize – 801 km – Gunter kommt!

Gunter Lutzi, ein ehrenamtlicher Mitarbeiter im Hospiz Bergstraße, ist am 27. Juni 2021 gestartet, um 23 der 24 stationären Hospize in Hessen möglichst zu Fuß zu besuchen. Er will dadurch auf den Hospizgedanken aufmerksam machen und natürlich auch darauf, dass alle Hospize auf Spenden angewiesen sind. Auf dem Weg nach Marburg kam er auch durch Neustadt und W wurde auf dem Marktplatz vom g Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg g empfangen. Begleitet wurde Lutzi B von den Motorradfreunden Marburger Land e.V.
Ellenberg unterrichte Lutzi darüber, dass die Stadt Neustadt (Hessen) seit drei Jahren alljährlich das I St. Elisabeth-Hospiz in Marburg P und das Hospiz-Kellerwald in Gilserberg mit einer Spende unterstützt.
Der Erste Stadtrat begrüßte die Aktivität des ehrenamtlichen Helfers und sagte ihm zu, dass die Kommune auch weiterhin die wichtige Hospizarbeit unterstützen wird.

Hessisches Landestheater und Stadt Neustadt setzen auf Zusammenarbeit

Bereits im Frühjahr 2021 sollte das Ensemble des Hessischen Landestheaters Marburg (HLTM) erstmals auf der Bühne des Neustädter Kultur- und Bürgerzentrums auftreten.
Corona-bedingt mussten die beiden Aufführungen leider ausfallen. Nun soll im IV. Quartal diesen Jahres ein neuer Anlauf unternommen werden.
Die beiden Intendantinnen Eva Lange und Carola Unser haben das Ziel, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler des HLTM nicht nur in der Universitätsstadt auftreten, sondern auch im Landkreis präsent sind. Ein Ansinnen, das Bürgermeister Thomas Groll gerne aufnimmt, ist es doch sein Plan, das Kultur- und Bürgerzentrum mit Leben zu füllen und der Kultur im ländlichen Raum einen Platz zu geben.
Ende Oktober präsentieren Theater und Kommune zunächst „Soundtrack deines Lebens“.
Ein Abend zum Mitsingen, ein Abend zum Zuhören, ein Abend mit ausgewählten musikalischen Perlen, populären Highlights und besonderen Raritäten. Alles kann dabei sein – ob Ostschlager-Klassiker, brandaktueller Pop-Song, Disney-Hit oder Rockballade, Broadway-Highlight oder Woodstock-Evergreen.
Die beiden Musiker Ben Knop und Michael Lohmann gehen gemeinsam auf eine musikalische Reise: Der Film in deinem Kopf bekommt einen Soundtrack – für jeden Moment das richtige Lied oder für den richtigen Moment den passenden Song. Auf der einen Seite der versierte Musicalsänger Ben Knop, der schon als Conferencier in CABARET überzeugte. Auf der anderen Seite Michael Lohmann, Theatermacher, Musiker und Kompositeur. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Große Anfrage Bahnhof

„Wie ist der aktuelle Stand beim Bahnhof, insbesondere bezogen auf die Parksituation?“ dies hat Anke Stark mit einer großen Anfrage abgefragt. Die Anfrage und Begründung finden sie hier.
Die Schilderung der Aktivitäten seit 1996 können Sie hier nachlesen, die aktuelle Antwort gibt es hier
Inzwischen hat die Bahn mitgeteilt, das nicht vor Ende 2023 in Überlegungen eingestiegen werden kann, weil die Bahn die Flächen bis dahin für die Sanierung der Bahnstrecke benötigt. Außerdem erarbeite man gerade eine neue Strategie wegen den Anforderungen des Klimawandels. Ernüchternd……