Eberhard Diepgen sprach während Gedenkveranstaltung zum Mauerfall und zog Schlüsse aus Geschichte
Eberhard Diepgen, Regierender Bürgermeister von Berlin a. D., blickte zurück, brachte die Geschichte mit der Gegenwart in Verbindung und stellte Forderungen für die Zukunft auf.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Mit einer beeindruckenden Rede zog Eberhard Diepgen während der von der Stadt Neustadt organisierten Gedenkveranstaltung „25 Jahre friedliche Revolution in der DDR und Fall der Berliner Mauer“ die Zuhörer in seinen Bann. Er gab durch seine persönlichen Erinnerungen und Analysen quasi lebendigen Geschichtsunterricht – was fehlte, war allerdings das jüngere Publikum.
„Meine Sorge war, welchen Handlungsspielraum die Sowjetunion überhaupt hat“, erinnerte sich Berlins Regierender Bürgermeister a. D. an seine wohl aufregendste Zeit in der Politik. Es sei damals nicht damit zu rechnen gewesen, dass es zu einem Paradigmenwechsel kommen würde: Das Land habe immer einen Machtanspruch nach Westen eingefordert – und plötzlich sollte / wollte sich die Sowjetunion aus der Mitte Europas zurückziehen: „Ich glaube, Gorbatschow hat sich damals auf einen Weg begeben, von dem er nicht wusste, wohin er führt. Das war unser Glück.“ „Weniger Reglementierung, mehr Respekt“ weiterlesen