Neustädter Mitteilungsblatt

Frieden braucht Mut

Gedenkveranstaltung „80 Jahre Beginn des II. Weltkrieges“
Eine beeindruckende Rede hielt die Generalsekretärin des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge Daniela Schily am 19. September im Historischen Rathaus bei der Gedenkveranstaltung der Stadt Neustadt (Hessen) anlässlich des Beginns des II. Weltkrieges am 1. September 1939 mit dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen. Sie spannte dabei den Bogen ihrer Ausführungen vom Ende des I. Weltkrieges über das Scheitern der Weimarer Republik, den II. Weltkrieg und den Wiederaufbau bis in die Gegenwart.
Bürgermeister Thomas Groll hatte zuvor die rund 90 Gäste, darunter zwei zehnte Klassen der Martin-von-Tours-Schule und eine Abordnung der Patenkompanie der Kommune, begrüßt und kurz in das Thema eingeführt.
Der von 1939-1945 währende II. Weltkrieg war der größte militärische Konflikt in der Geschichte der Menschheit. Über 65 Millionen Menschen fanden seinerzeit den Tod. Die Auswirkungen des Krieges reichen durchaus bis in die Gegenwart hinein. Groll erinnerte an den Infanteriesoldaten Franz Feußner, der am 27. Mai 1940 als erster Neustädter bei Amiere in Frankreich fiel. Bis zum Ende des Krieges waren es fast 100 Neustädter, aber natürlich auch zahlreiche Männer aus Mengsberg, Momberg und Speckswinkel, die auf den Schlachtfeldern Europas und Nordafrikas umkamen. Der Bürgermeister vermutete, dass wohl im Familienkreis eines jeden der Anwesenden Opfer des Krieges oder der anschließenden Vertreibungen zu verzeichnen gewesen sein dürften. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Der Turm bekommt ein neues Dach

Zementfaserplatten haben Risse
Das Wahrzeichen der Stadt Neustadt trägt derzeit ein Baugerüst: Bis Mitte 2020 erneuert das Land Hessen für 660000 Euro die Dacheindeckung des Junker-Hansen-Turms.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der Junker Hans von Dörnberg soll einst an der Fassade hochgeritten sein. Derzeit hätte er leichtes Spiel, denn der Junker-Hansen-Turm wird von einem Baugerüst eingehüllt. Es stehen am Wahrzeichen der Stadt Neustadt also Veränderungen an, doch es gilt: Neues Dach, alter Look: „Die Instandsetzung wird sein gewohntes Erscheinungsbild nicht beeinträchtigen“, teilen der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) und die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten (VSG) mit. Die beiden Behörden haben eine umfangreiche Sanierung des Daches des Junker-Hansen-Turms eingeleitet. „Der Turm bekommt ein neues Dach“ weiterlesen

Das Chillen muss noch etwas warten

Spatenstich für ersten Bauabschnitt bei der Umgestaltung des Pausenhofs der Martin-von-Tours-Schule
Neustadt. Schüler durften sich in die Planungen für die Umgestaltung ihres Pausenhofs einbringen – und taten dies auch. Der
Landkreis will dies künftig immer so machen.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Auf dem Pausenhof der Martin-von-Tours-Schule geht es künftig sportlich zu: Zum Basketballkorb, den bereits aufgemalten Olli-Feldern und der Tischtennisplatte kommen noch ein Skatepark mit verschiedenen Elementen wie der „Double Wave“, vier in den Boden eingelassene Trampoline und eine Boulder-Wand (Kletterwand) sowie – wie bei einer „Schachschule“ zu erwarten – ein überdimensionales Schachspiel dazu. Außerdem werden während des ersten Bauabschnitts eine Holzhütte für Spielgeräte auf dem Pausenhof errichtet und der Fahrradständer erneuert. Dieser bekommt einen neuen Standort, der – zur Verbesserung der Sicherheit – vom Verwaltungsgebäude einsehbar ist. Außerdem grenzt er den Teil des Pausenhofs, auf dem es um Aktivitäten geht, von der „Chili Area“ ab, wo die Entspannung im Vordergrund steht. Dorthin kommen Sitzgelegenheiten beziehungsweise Außenmöbel – in deren Bau sich auch die Schulfirmen einbringen sollen. „Das Chillen muss noch etwas warten“ weiterlesen

Vielen Demokraten fehlt der Mut

Daniela Schily zog in Neustadt Parallelen zwischen der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg
Die Menschen müssen sich mit der Geschichte befassen. Sie auszublenden oder den Zweiten Weltkrieg gar als Vogelschiss zu bezeichnen, sei falsch und feige, sagte Daniela Schily während einer Gedenkveranstaltung.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. 80 Jahre ist es her, dass deutsche Soldaten eine militärisch unbedeutende Kleinstadt in Polen überfielen und der Zweite Weltkrieg mit einer großen Lüge begann. Es werde zurückgeschossen, hatte Adolf Hitler damals gesagt. „Zurückgeschossen?“, fragt Daniela Schily noch heute mit Verärgerung und betont: „Die Einwohner wurden im Schlaf von dem Angriff der Deutschen überrascht.“ Auf Aktion folgte Reaktion – der Beginn einer Eskalationsspirale. „Vielen Demokraten fehlt der Mut“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Irina Wiens übernimmt Leitung der KiTa „Sonnenschein“

Kinder, Kommune, Kollegen und Eltern sagten Yvonne Stamm „Dankeschön“
Seit 1992 ist Yvonne Stamm bereits als Erzieherin in der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in der Eichsfelder Straße tätig. 1999 wurde ihr die Leitung der Einrichtung übertragen. Auf eigenen Wunsch gab sie diese nun ab und wird zukünftig ausschließlich als Erzieherin in der „Entengruppe“ arbeiten. Eine Tätigkeit, die sie in der Vergangenheit neben der Leitungsfunktion schon wahrnahm und auf die sie sich sehr freut. Schließlich ist es die Arbeit mit und für die Kinder, die sie vor fast 30 Jahren den Beruf der Erzieherin ergreifen ließ.
Anfang September sagte Bürgermeister Thomas Groll Yvonne Stamm gemeinsam mit Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg, den „Sonnenschein“-Kindern, den Kolleginnen, Carolin Zier, Jenny Erden und Christine Mai vom Elternbeirat und Björn Ellenberg vom Förderverein „Dankeschön“ für ihre Arbeit als Leiterin der KiTa.
„Sie haben sich mit Engagement für die Einrichtung eingesetzt und dabei das Wohl der Kinder immer im Auge gehabt. In den letzten 20 Jahren hat sich viel verändert. Darauf mussten Sie sich mit ihrem Team immer wieder einstellen und dies bei der konzeptionellen Entwicklung berücksichtigen. Die KiTa ist in dieser Zeit um zwei Gruppen gewachsen, Mittagessen wird regelm „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Energiegenossen gewinnen Solarpreis

Verein „Eurosolar“ zeichnete am Wochenende neben den Mengsbergern noch sieben Projekte aus
Die jahrelangen Mühen der Mengsberger haben sich gelohnt: Ihr Solarthermieprojekt ist zukunftweisend – was die Auszeichnung mit dem Deutschen Solarpreis noch einmal untermauert.
von Florian Lerchbacher
Mengsberg. „Wir sind sehr stolz. Das ist eine Auszeichnung für den ganzen Ort, für den Mut und die Arbeit, die wir über Jahre geleistet haben“, freut sich Michael Rudewig vom Vorstand der Bioenergiegenossenschaft Mengsberg. Gemeinsam mit Vorstandskollege Klaus Schwalm sowie den Aufsichtsräten Harald Trümner und Erwin Schorbach hat er den Deutschen Solarpreis am Wochenende in Gelsenkirchen entgegengenommen und den rund 100 Gästen der Veranstaltung im Wissenschaftspark das solare Nahwärmeprojekt vorgestellt – mit Querverweis auf den Windpark (samt Bürger-Windrad) und die zahlreichen Solaranlagen, die Mengsbergs Dächer schmücken. Er betonte, dass das Engagement der Bürger zukunftweisend sei – und die Auszeichnung mit einem der renommiertesten Preise im Bereich der Erneuerbaren Energien durchaus verdient. „Energiegenossen gewinnen Solarpreis“ weiterlesen

Lindenstraßen-Star kommt zum „Biber“

Rebecca Siemoneit-Barum gastiert bei zweiter Auflage des Artistenfestivals in der Stadt Neustadt
Berühmt wurde sie als „Iffi Zenker“ in der Kult-Serie „Lindenstraße“, doch Rebecca Siemoneit-Barum ist eigentlich ein „echtes Zirkuskind“, wie Zirkus- Fan und Bürgermeister Thomas Groll betont.
Neustadt. Neben der Arbeit und der Familie ist der Zirkus die große Liebe von Bürgermeister Thomas Groll. Umso größer ist seine Freude, nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr nun die zweite Auflage des Neustädter Artistenfestivals „Goldener Biber“ anzukündigen. Sie findet am Sonntag, 13. Oktober, ab 14 Uhr in einem Zelt am Junker-Hansen-Turm statt. Voraussichtlich zehn Darbietungen werden an diesem Nachmittag um die Gunst von Jury und Publikum wetteifern. Auf die Sieger warten wieder der Goldene, Silberne und Bronzene Biber sowie der Publikumspreis. Neben den Künstlern hat auch noch eine Prominente angekündigt, in die Stadt kommen zu wollen: Rebecca Siemoneit-Barum, die durch die Serie „Lindenstraße“ Berühmtheit erlangte. Sie ist die Tochter des ehemaligen Zirkus-Direktors und Tierlehrers Gerd Siemoneit-Barum und stand selbst viele Jahre in der Manege.
Zirkuswelt lobt Kommune
Wie Groll berichtet, bereiten Anni Bichelmaier (die das Festival moderieren werde) vom Familien- und Mitmach-Circus „Manegen-Traum“ und Thomas Zimmermann, Direktor der Berliner Schule für bildende und darstellende Künste „Die Eta
ge“, derzeit das Programm vor. Doch auch lokale Gruppen bindet die Stadt ein: Neben Artisten aus Familien-Zirkussen und Zirkus-Schulen werden auch Kinder und Jugendliche der vielfach ausgezeichneten „Traumfänger“ der Grundschule II aus Stadtallendorf auftreten. Für Festival-Stimmung sorgt die Saxofon-Gruppe des Happy Sound Orchesters, und wer will, kann sich als Artist erproben.
Stolz ist Groll, dass die „Deutsche Circus-Zeitung“ über das Neustädter Artistenfestival berichtete. Umso mehr strebt er an, gemeinsam mit Bichelmaier und Zimmermann das Festival im Veranstaltungskalender zu etablieren und auch zu einem jährlichen Treffpunkt von Familien-Zirkussen und -Schulen zu machen. Im Vorfeld der diesjährigen Veranstaltung werde es dazu eine Infoveranstaltung geben, kündigt er an.
Thomas Zimmermann trat vor drei Jahrzehnten selbst im Staatszirkus der ehemaligen DDR auf und hat noch heute zahlreiche Kontakte zu den damaligen Unternehmen Berolina, Aeros und Busch. So hat er auch dem letzten Generaldirektor des Staatszirkus‘, Gerhard Klauß, von der Veranstaltung in Neustadt erzählt. Dieser ist heute noch als Künstleragent in Berlin tätig und war Jury-Mitglied bei zahlreichen internationalen Zirkus-Festivals, unter anderem in Monte Carlo und Paris. Er hätte gerne in der Jury mitgewirkt, berichtet Groll, könne aber nicht kommen. Aber er habe der Kommune großes Lob für ihr Engagement ausgesprochen und gesagt: „Der Zirkus braucht Freunde, und der Einsatz in Neustadt ist eine willkommene Hilfe. Wir müssen aktiv werden, um den Zirkus auch in Deutschland zu erhalten.“

Archäologie, Leitungen und Altlasten

An den Vorarbeiten für den Bau der beiden südlichen A49-Abschnitte wird bereits gearbeitet
An den Bautrassen der beiden A 49-Abschnitte VKE 30 Schwalmstadt- Stadtallendorf und VKE 40 Stadtallendorf-Gemünden/Felda wurde schon eifrig gebaut, ohne dass dies aufgefallen wäre.
von Matthias Mayer
Ostkreis. Beide Autobahnabschnitte werden nach dem ÖPP-Verfahren an einen privaten Investor vergeben. Das bedingt, dass die dem Bund und 12 Ländern gehörende DEGES für die Bauvorbereitung verantwortlich ist. Ein Ziel: Der Investor soll reinen Baugrund vorfinden. Das schließt jegliche Altlasten zum Baubeginn aus.
Bernhard Blümel ist für die Bauvorbereitung am südlichen Teil der A49 verantwortlich. Beim Gespräch mit dieser Zeitung nannte er die Entfernung von Kampfmitteln, die Verlegung von Leitungen, archäologische Untersuchungen sowie die Sanierung des Wasag- Geländes als seine Hauptaufgaben. „Archäologie, Leitungen und Altlasten“ weiterlesen

Stadt bekommt prominenten Besuch

Neustädter gewinnen Daniela Schily, Eberhard Gienger und weitere Festredner für Gedenkveranstaltungen
Die Reihe der Gedenkveranstaltungen mit prominenten Rednern geht weiter: Themen sind unter anderem 30 Jahre Mauerfall, 80 Jahre Beginn des Zweiten Weltkrieges und das Ehrenamt.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die „zeitgeschichtliche Veranstaltungsreihe“ ist Bürgermeister Thomas Grolls liebstes Kind. Entsprechend groß ist seine Vorfreude auf bevorstehende Termine – für die es ihm wieder gelungen ist, zahlreiche prominente Redner zu gewinnen.
Los geht es in der kommenden Woche, am Donnerstag, 19. September, um 11 Uhr im historischen Rathaus, wenn es um den 80 Jahre zurückliegenden Beginn des Zweiten Weltkrieges geht. Referentin ist Daniela Schily, die Generalsekretärin des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge – als „Ersatz“ für Kurt Beck, Ministerpräsident a.D., der den Termin absagen musste. Die Journalistin, eine Nichte des ehemaligen Bundesinnenministers Otto Schily, bekleidet das Amt seit 2015. Der Volksbund betreut im Auftrag der Regierung deutsche Soldatengräber im Ausland oder berät Angehörige, die noch immer nach Kriegstoten suchen. Passend dazu kommen am Donnerstag, 17. Oktober, um 19 Uhr die Eheleute Gömbel aus Schwalmstadt ins historische Rathaus, um ihre Gäste auf eine „Fotoreise ins Sudetenland: Böhmen, Mären, Österreich-Schlesien“ mitzunehmen – nach dem Zweiten Weltkrieg waren rund drei Millionen Menschen aus dem „Sudetenland“ vertrieben worden. Außerdem bereichert Margarete Ziegler- Raschdorf, die Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler die Veranstaltung. „Stadt bekommt prominenten Besuch“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

BürgerBus gestartet Neues Mobilitätsangebot Dienstag und Donnerstag

Am 3. September 2019 startete der Neustädter Bürgerbus zu seinen ersten planmäßigen Touren. Für die Organisation und Durchführung ist „WIR für UNS!“ – Bürgerverein Neustadt (Hessen) verantwortlich.
Im Mitteilungsblatt vom 29. August 2019 waren bereits der Fahrplan dieses neuen Mobilitätsangebotes abgedruckt sowie Kontaktadressen für Rückfragen genannt.
Fahrpläne liegen im Rathaus und an zahlreichen Stellen in der Kommune aus.
Vereinsvorsitzender Dieter Trümpert und Bürgermeister Thomas Groll begrüßten den Bürgerbus mit Fahrgast Annegret Gatzweiler und Fahrer Walter Schmitt gegen 13.30 Uhr auf dem Rathausplatz und freuten sich darüber, dass endlich der Startschuss gefallen war. Morgens fuhr Gerald Schenk den Bus und transportierte zwei Fahrgäste.
Gerd Leißner, der mit Wolfram Ellenberg, Reinhold Mann und Dieter Trümpert die organisatorische Vorarbeit geleistet hatte, berichtete, dass es aktuell 16 Fahrer gebe und weitere Interessenbekundungen vorlägen.
Der Bürgermeister hob hervor, dass sich „WIR für UNS!“ in den vergangenen fünf Monaten sehr gut entwickelt habe und man von dem Bürgerverein sicher noch viel erwarten dürfe.
Gemeinsam mit Dieter Trümpert zeigte er sich hoffnungsfroh, dass der Bürgerbus nach einer Anlaufphase rege genutzt werde. „Das Angebot muss bekannt werden. Dabei hilft am besten die Mund- zu-Mund-Propaganda von Fahrern und Fahrgästen“, so Thomas Groll. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen