Linden und Eschen in der Kasseler Straße sind stark beschädigt
Neustadt. Ein 28 Meter hoher Steiger ist in der Kasseler Straße im Einsatz, um Linden und Eschen abzuholzen, weil laut Amt für Straßen- und Verkehrswesen „Gefahr in Verzug“ ist.
von Silke Pfeifer-Sternke
Das Stadtbild von Neustadt Richtung Wiera wird sich in den kommenden Tagen verändern. Die restlichen Bäume einer Allee, die zum Teil schon seit 160 Jahren dort stehen,
werden bis zum Ende der Woche gefällt werden. Als Grund für die Fällarbeiten gab das Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) an, dass die Bäume stark beschädigt und in ihrer Vitalität eingeschränkt sind. Zum Teil seien die Bäume faul und von Pilzen befallen. Eine Linde hat der Sturm Kyrill umgerissen, und das Wurzelwerk eines Baumes drückt ein Bauwerk weg. Zudem werden die Fahrbahn durch die Wurzeln beschädigt. „Das haben wir seit Jahren in Kauf genommen“, sagt Karl-Friedrich Friauf, Sprecher des ASV. Visuell sei „Gefahr in Verzug“ gewesen, begründen die Verantwortlichen die Entscheidung.
Das Amt nutzt offenbar die Gunst der Stunde, denn die Straße Richtung Wiera ist noch bis Mai gesperrt, so dass die Sperrung der Kassseler Straße während der Fällaktion den Verkehr nicht zusätzlich belastet. Zudem müssen bis zum 15. März die Baumpflegearbeiten abgeschlossen sein.
Dass die Zeit gedrängt hat, glaubt auch Ursula Dippel, die als Anliegerin von den Fällarbeiten völlig überrascht wurde. Sie kritisiert, dass die Bewohner der Kasseler Straße nicht informiert worden sind. Sie habe erst auf Anfrage bei der Naturschutzbehörde erfahren, warum die Bäume vor ihrer Haustür gefällt werden. „Zunächst war mir das völlig unverständlich.“ Sie habe sich geärgert und überlegt, was zu tun sei. Doch nun ist es zu spät. Ihr Bruder habe sie gestern Morgen informiert, dass die Bäume vor ihrem Haus gefällt sind. „Es verändert ein Stück Heimat“, sagt Dippel. Dass nun einige Laubbäume nachgepflanzt werden, ist für sie nur ein schwacher Trost.