Soldaten und Mandatsträger trafen sich zum „Parlamentarischen Abend“
Neustadt. Soldaten des Standorts Neustadt und Mandatsträger trafen sich zum „Parlamentarischen Abend“ im historischen Rathaus, i
von Klaus Böttcher
„Wir hätten die Tradition des »Parlamentarischen Abends‘ gerne fortgesetzt, was leider bald nicht mehr möglich ist“,‘ sagte der Stadtverordnetenvorsteher Thomas Groll den 30 anwesenden Soldaten und 15 Mandatsträgern zur Begrüßung. Er konnte sich eine Rüge nicht verkneifen, dass von den Mandatsträgern der städtischen Gremien nur die Hälfte gekommen waren. Er erklärte den Soldaten, die mit den Neustädter Gegebenheiten nicht vertraut sind, wie sich die städtischen Gremien zusammensetzen.
Bürgermeister Manfred Hoim berichtete über die Arbeit der Kommunalpolitiker in den städtischen Gremien. Es gebe Aufgaben, die sollten erledigt werden, aber müssten erst warten oder könnten nicht verwirklicht werden, womit er die Finanzsituation der Gemeinden ansprach. Das Problem sei, immer alles zum richtigen Zeitpunkt zu erledigen, denn bei der Kommunalpolitik sei der Bürger meist unmittelbar betroffen. Als Beispiel nannte er die Anliegergebühren beim Straßenbau.
Auf die nächsten Vorhaben der Stadt eingehend, nannte Hoim die Umgestaltung der Marktstraße, die Kanalsanierung und die Sanierung des Bayerischen Hofes sowie die
Ungewisse Zukunft des Deutschen Hauses.
Der Kommandeur der Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“, Brigadegeneral Wolfgang Brüschke, gab einen Abriss darüber, wo die Brigade heute steht und welche Veränderungen es geben wird. „Die Brigade steht in der Phase zwischen den beiden Einsätzen“, verdeutlichte er. Nach der Rückkehr aus dem Balkan-Einsatz vor gut einem Jahr führt es die Brigade im November diesen Jahres zu einem viermonatigen Einsatz nach Afghanistan.
Der Brigadestab plane diesen Einsatz schon sehr intensiv, und in wenigen Wochen beginne auch die Ausbildung der Soldaten. Brüschke skizzierte die Veränderungen in der Bundeswehr mit nur noch fünf Divisionen im Heer. Er schilderte die momentane Gliederung der Brigade und was nach der Auflösung davon noch übrig bleibt. Er ging auch auf den zeitlichen Ablauf der Auflösungen beziehungsweise Umgliederungen ein. Als positiv stellte Brüschke die Frist zur Standort-Auflösung bis 2008 heraus, die Zeit für personelle Planungen einräume.
Als wichtig stellte der General heraus, sich nach der bevorstehenden Standortauflösung zurückzubesinnen, was auch Tradition genannt werde. Es komme auf die Kommandeure in Stadtallendorf an. „Wir haben einen Förderverein gegründet, der die Tradition pflegen wird“, betonte Brüschke. Vorsitzender wird Oberstleutnant Werner Gemmecker sein,
der in den nächsten Tagen in den Ruhestand geht. Brüschke erinnerte fast wehmütig an die öffentlichen Veranstaltungen, so beispielsweise an das Feierliche Gelöbnis im Bürgerpark in Neustadt während der 500. Trinitatis-Kirmes.
Die Wohltätigkeitskonzerte sollen erhalten bleiben, in diesem Jahr ist der 10. November schon terminiert. Am 3. September wird es einen Tag der offenen Tür in Stadtallendorf geben und am 30. September in Neustadt einen Appell zur Verabschiedung in den Einsatz mit anschließendem Brigadebiwak. Vor den Gesprächen in gemütlicher Runde stellte der Kasernenkommandant Oberstleutnant Henry Hölzner anhand von Plänen die Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne vor.