Gemeinsamer Sport baut Schranken zwischen den Nationalitäten ab

Sportnacht und Projekt an der Neustädter Gesamtschule verliefen erfolgreich
Neustadt. Knapp 100 Jugendliche kamen zur 6. Sportnacht in die Sporthalle der Neustädter Gesamtschule, um ein an Sport orientiertes Abendprogramm mit Musik zu genießen.
von Simone Schwalm
„Berührungsängste und Vorurteile werden durch Sport abgebaut“, sagte Diplom-Sozialarbeiter und Stadtjugendpfleger Erik Hoffmann, der seit zehn Jahren mit Neustädter Jugendlichen zusammenarbeitet. Durch die offene Gestaltung der Sportnacht werden auch solche Jugendliche angesprochen, die sonst eher selten Angebote zur Freizeitgestaltung annehmen.
Die Stadtjugendpflege organisierte die Sportnacht mit der Gesamtschule sowie zwei Vertretern des Vereins zur Förderung Bewegungs- und Sport orientierter Jugendsozialarbeit (BSJ). Zwischen 20 und 24 Uhr spielten die Besucher überwiegend Fußball, Basketball und Volleyball. Als besondere Höhepunkte präsentierten Yalcin Yedler und Ugur Tezgider als Discjockeys abwechslungsreiche und schwungvolle Musik. Die 17-jährigen Ali Tanweerbajwah und Dominik Runge, genannt „Dome“, bewiesen sich als talentierte Rapper: „Die Texte und Beats haben wir selbst geschrieben.“
Fast alle der Jugendlichen besuchen oder besuchten die Neustädter Gesamtschule, wo der BSJ ein auf drei Jahre angelegtes Integrationsprojekt anbietet, das im kommenden Jahr ausläuft. „Wir haben die Lehrer miteinbezogen, damit viele unserer Aktionen weiterlaufen“, sagte Diplom-Pädagoge Karl-Heinz Nickel vom BSJ. Unter anderem ist dies die gut besuchte Sport-AG, an der im Durchschnitt 40 Jugendliche teilnehmen. „Sie spielen alle gleichzeitig und parallel Fußball und Basketball, in den Ecken stehen darüber hinaus Geräte“, beschrieb der Mitarbeiter des BSJ die Besonderheit der AG.
Speziell für Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren organisierte Diplom-Pädagogin Silvia Jochem vom BSJ einen Saunagang, Floßbau, Kochen und eine Wellness-AG, zudem sind Schwitzhüttenbau und Beauty-Fotografie geplant. Auch Freizeiten, unter anderem nach Rügen oder Gladenbach, boten die Mitarbeiter des BSJ und der Stadtjugendpfleger an.
In der vergangenen Woche fanden für die siebten Klassen drei „Klassenfindungstage“ statt. „Dadurch soll das soziale Miteinander verbessert werden“, erklärte Nickel. Sportliche Aktivitäten seien besonders hilfreich, damit Jugendliche verschiedener Nationalitäten in Kontakt kommen. „Das ist bei der Freizeitgestaltung normalerweise nicht der Fall“, sagte Erik Hoffmann. Während der Sportnacht hatten Jungendliche verschiedener Nationalitäten gemeinsam Spaß.