„Manfred Hoim hat sich um diese Stadt verdient gemacht“

Feierliche Verabschiedung von Neustadts langjährigem Bürgermeister
Neustadt. Unter großer öffentlicher Anteilnahme ist am Freitagabend Bürgermeister Manfred Hoim in den Ruhestand verabschiedet worden.

von Bodo Ganswindt
Die ein oder andere Träne floss schon, als gestern Abend die Ära von Manfred Hoim als Bürgermeister der Stadt Neustadt zu Ende ging. Zum Auftakt des feierlichen Abschieds spielte das Heeresmusikkorps II aus Kassel zur Abendserenade, zu der Abordnungen der Bundeswehr und der Neustädter Bürgerwehr sowie der städtischen | Vereinen angetreten waren.
Der Kommandeur der Panzerbrigade 14, General Achim Lidsba, bescheinigte Hoim, „beharrlich und leidenschaftlich“ für den Erhalt des Standortes gekämpft zu haben und stets verlässlicher Partner der Soldaten gewesen zu sein. Er überreichte ihm zum Abschied die Miniaturausgabe eines Panzers und ernannte ihn zum Kommandanten ehrenhalber.
Das Verabschiedungszeremoniell im Haus der Begegnung eröffneten das Trio Semplice und der Gemischte Chor Speckswinkel, die auch zwischen den Wortbeiträgen und zahlreichen Grußworten von Vertretern der Politik, Wirtschaft, Kirche und Vereinen weitere Titel spielten.
Der kurz zuvor ernannte neue Bürgermeister Thomas Groll hielt die Laudatio auf seinen Vorgänger. Er erinnerte daran, dass der 29. Juni der Festtag der Apostel Petrus und Paulus sei, die bekannt dafür gewesen seien, dass sie mit Überzeugungskraft, Hartnäckigkeit für die von ihnen als richtig erkannte Sache eingetreten seien. Nun wolle er Hoim nicht gleich
in die Schar der Heiligen aufnehmen, „aber Parallelen zwischen dem Wirken der beiden Apostelfürsten und der Arbeit eines Bürgermeisters erkenne ich doch einige“.
Groll bezeichnete den Christdemokraten Hoim als jemanden, der über den Tellerrand hinaus geschaut und sich als Bürgermeister für alle verstanden und stets das Wohl der Stadt und ihrer Einwohner im Blick gehabt habe.
Groll lobte Hoims an den Realitäten orientierte Haushaltsführung, die unter ihm vorangetriebene Rückführung der städtischen Schulden und das „stete Einwerben von Zuschüssen Dritter“.
„Bürgermeister Hoim errichtete sich keine Denkmäler, aber er hinterlässt deutliche Spuren in unserer Stadt; diese werden fortwirken“, sagte Groll. Er habe sich in den Belangen der Stadt ausgezeichnet als Motor und Ideengeber, der nicht nur klug rechnen könne, sondern auch soziale Verantwortung bewiesen habe.
Schließlich stellte Groll fest: „Manfred Hoim hat sich um diese Stadt verdient gemacht.“
Der scheidende Bürgermeister nahm die Gelegenheit wahr, seiner Frau und Familie, Freunden und Kollegen, Mitarbeitern und Weggefährten, Stadtverordneten und Ortsbeiräten, Vereinen‘ und Institutionen, Bundeswehr und Schulen sowie allen Neustädter Bürgern Dank zu sagen.
Er habe sich schon überlegt, was man an einem solchen Tag zum Ausdruck bringen möchte. „In schlechten Träumen denkt man sogar daran, dem ein oder anderen von hier aus nochmals die Meinung zu sagen. Alles Unsinn, am Ende siegt die Vernunft“, sagte Hoim.
Er blicke auf 18 schöne Jahre zurück, die er der Stadt habe dienen dürfen. Schließlich wies er darauf hin, dass die Familie Hoim in Neustadt wohnen bleibt.