Neustadt. Neustadts Bürgermeister Thomas Groll wollte gestern OP-

Informationen nicht dementieren, dass es ernsthafte Überlegungen für eine längere Nutzung der Kaserne gibt. Bisher plant das Verteidigungsministerium, den Standort Neustadt bis Jahresende aufzugeben. Offensichtlich braucht die Bundeswehr aber zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten für Soldaten. In der Neustädter Kaserne sind zurzeit noch eine Feldjägereinheit und Soldaten der Panzerbrigade 14 untergebracht. Die Panzerbrigade wird Ende Juni endgültig aufgelöst.
Für Neustädter Kaserne gibt es neue Perspektive
Verteidigungsministerium denkt über längere Nutzung nach
Neustadt. Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung muss entscheiden, ob Neustadts Kaserne länger benötigt wird.
von Michael Rinde
Nach OP-Informationen gibt es im Bundesverteidigungsministerium Überlegungen, die Neustädter Kaserne deutlich länger zu nutzen als bisher vorgesehen. Eigentlich sollte die Bundeswehr die Garnisonsstadt am Jahresende endgültig verlassen. Neustadts Bürgermeister Thomas Groll (CDU) wollte gestern OP-Recherchen nicht dementieren, dass es aus dem Ministerium Signale für eine weitere Nutzung der Kaserne gibt. „Eine offizielle Entscheidung steht in Kürze an“, sagte Groll auf Anfrage.
Nach Informationen der OP sucht die Bundeswehr zurzeit übergangsweise nach Platz für Ausbildungseinheiten, die eigentlich in der Kaserne in Rotenburg untergebracht werden sollten. Die aufwendige Sanierung des Standorts Rotenburg dauert aber deutlich länger als ursprünglich geplant. Über eine längere Nutzung von Standorten, die eigentlich auf der Streichliste stehen, entscheidet am Ende allein der Verteidigungsminister. Von der Bundeswehr gab es gestern keinen Kommentar zur Zukunft der Neustädter Kaserne.
Groll hatte sich Anfang Januar direkt an Verteidigungsminister Franz-Josef Jung gewandt und für eine „Gnadenfrist“ für die Neustädter Kaserne geworben. „Ich habe das in Abstimmung mit der G.e.b.b getan, um einen Leerstand so lange wie möglich zu verhindern. Klar ist hierbei aber, dass etwaige Ansiedlungsvorhaben nicht behindert werden dürfen“, sagte Groll gestern. Die G.e.b.b ist ein Serviceunternehmen der Bundeswehr.
Sollte es tatsächlich zu einer längeren Stationierungszeit für die Bundeswehr kommen, gewänne die Stadt vor allem Zeit. Die benötigt sie für die Entwicklung von Nutzungskonzepten. Gestern fand im Neustädter Rathaus eine weitere Arbeitssitzung für die Planung der Zeit nach dem Bundeswehrabzug statt. Unter anderem berieten Versorgungsunternehmen wie der Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke und Energieversorger Eo.n mit der G.e.b.b, dem beauftragten Planungsbüro gku und der Stadt Neustadt. Außerdem tagte der Arbeitskreis Konversion. „Wir haben inzwischen weitere Informationen über den Zustand der Kaserne“, sagte Groll.
Das Areal der Ernst-Moritz-Kaserne ist rund 316000 Quadratmeter groß. Bisher hat die Stadt nur Interesse an einem Kauf der Sportanlagen angemeldet.‘