Neustädter Mitteilungsblatt

Leserbrief zum Artikel vom 10. Mai 2007 „Aus der Stadtverordnetenversammlung…“

Langsam habe ich das Gefühl unser Neustadt ist das bekannte „Schilda“
Da streiten sich die Herren in der Stadtverordnetenversammlung, wer, wann, wie und ob überhaupt Jemand das Thema Radwege schon einmal angedacht hat.
Von fünf Jahren Tief schlaf ist da die Rede. Von wegen fünf. Bereits 1999 im Mitteilungsblatt und am 28. Juli 2000 in der Oberhessischen Presse habe ich Leserbriefe zum Thema Radwegebau geschrieben, die auch veröffentlicht wurden.
Bereits da hätte es bei unseren Verantwortlichen in der Stadt im Ohr klingeln müssen, dass den Bürgern etwas an vernünftigen Radwegen liegt.
Gut, der „R2″ fällt in die Zuständigkeit des Landes. Aber mit etwas mehr Einsatz und gutem Willen hätte man den sicher schon in einen besseren Zustand gebracht. Was nicht ist, wird schon noch werden?
Im Leserbrief 1999 im Mitteilungsblatt habe ich daraufhin gewiesen, dass ein Ausbau eines Radwegenetzes in und um Neustadt dringend erforderlich sei. Nicht viel ist geschehen. Doch, ein Weg vom Gewerbegebiet Richtung „Rössler-Teich“ ist mit einer Teerdecke versehen worden. Den nutzen jetzt immer mehr Autofahrer, verbotenerweise!
Eine Studie zu Neustadt hat vor Jahren einmal vorgeschlagen, die Wege im Bürgerpark auch für Radfahrer frei zu geben. Nichts ist passiert, aber es fahren immer mehr mit dem Rad durch den Park, ohne dass es erlaubt ist. Oft auch ohne Licht. Nur die fahren nicht, die sich an Vorschriften halten. Aber die werden wahrscheinlich erwischt und erhalten eine Ordnungsstrafe, falls sie es doch einmal tun.
Es freut, aber wundert mich fast, dass die Einbahnstraße „Eichsfelderstraße“ für Radfahrer in beide Richtungen freigegeben ist. Weiter so, da gäbe es noch mehr Straßen, die in Frage kämen. Zum Beispiel die Mühlenstraße, von der Marburgerstraße aus zum Bürgerpark.
Aus Neustadt führt der einzig vernünftige Radweg durch das Heidental nach Speckswinkel. Fast überall geteert, nur im Waldstück, was zu verstehen ist, geschottert. Ein wenig kleiner Splitt, oder absanden würde diesen noch besser befahrbar machen. Einzig das Stück nach dem Wald, zum Krückeberg hin wäre wegen der Steilheit mit Teerauflage zu verbessern. Schon hätte man einen Teil der Arbeit getan.
Die Verbindungen nach Momberg und Mengsberg hätten, bei etwas mehr Engagement und Einsatz ebenfalls längst gelöst sein können. Es gibt doch schon genug geteerte Teilstücke, die man nur verbinden brauchte. Und komme man nicht mit dem Hinweis auf die Zuständigkeit des Ortslandwirtes oder ähnlichen Ausreden. Der hätte sicher nichts dagegen, wenn alle Wege geteert wären. Was mir auffällt ist, dass rund um Neustadt – ab Stadtallendorf Richtung Marburg, oder im Vogelsbergkreis und Schwalm-Eder-Kreis – bestens ausgebaute und vor allem hervorragend beschilderte Radwege mit Entfernungsangaben vorhanden sind. Nur wir schwimmen auf einer Insel. Hier fehlen selbst am „R2″ meistens die Richtungs- und Entfernungsangaben. Ich fahre zur Arbeit nach Stadtallendorf mit dem Rad. Auf dem holprigen „R2″, durch den Wald, für viele Alleinradelnde abschreckend. Auf der Bundesstraße ein gefährliches Unternehmen, wegen der Rücksichtslosigkeit vieler Autofahrer. Es sind ja schon Radfahrer da verunfallt und getötet worden. Wann wacht man endlich auf?
Solange man hier in Neustadt aber immer noch hören muss: „Brauche mir doas, was soll doas dann koste?“, werde ich wohl in weiteren Jahren einen Leserbrief zur Erinnerung schreiben müssen. Ich hoffe jedoch, ich erlebe das Wunder Radwege in und um Neustadt noch.
Andere Kommunen finanzieren das ja auch und mit jedem versäumten Jahr wird es eh noch teurer. Denn es werden in Zukunft auch für Neustadt und die Stadtteile Radwege gebraucht. Helmut Merita, Leipziger Straße 37, Neustadt