Neustädter Mitteilungsblatt

Neue Lademöglichkeiten in Neustadt (Hessen)

Die E-Mobilität ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Die Elektrifizierung der Mobilität kann aber nur durch einen Ausbau der Ladeinfrastruktur gelingen. Wie wichtig öffentliche Lademög­lichkeiten an gut frequentierten Standorten sind, haben die EAM als kommunaler Energieversorger und die Stadt Neustadt erkannt. Vor dem Kultur- und Bürgerzentrum in der Querallee sowie bei dem Parkplatz in der Ritterstraße an der Transformatorenstation hat die EAM im Auftrag der Stadt Neustadt Ladepunkte instal­liert. Am Mittwoch, dem 18. Juli nahmen Bürgermeister Thomas Groll und der Leiter der EAM-Netzregion Marburg, Burkhard Meth, diese in Betrieb.
Ausgerüstet sind die beiden Wallboxen jeweils mit einem AC-La- depunkt mit bis zu 11 kW Ladeleistung. Dies entspricht der übli­chen Wechselstrom-Ladeleistung der gängigen Elektrofahrzeuge. Die Ladepunkte können mit allen gängigen Ladekarten und Apps genutzt werden. Zusätzlich wird auch Ad-hoc-Laden über einen angebrachten QR-Code angeboten. Generell laden die Nutzer hier Ökostrom von der EAM. „Mit den neuen Ladepunkten wol­len wir den Bürgerinnen und Bürgern sowie Besuchern das Laden in der Stadt anbieten.
Am Rathaus ist das Laden zusätzlich auch für die Fahrzeuge des städtischen Fuhrparks vorgesehen, erläutert Thomas Groll und ergänzt: „Die EAM hat diese beiden Standorte im Rahmen des Energiewendekonzeptes als sinnvoll eingestuft. Wir sind froh, dass die EAM uns bei der Umsetzung des Projektes unterstützt hat und jetzt auch die Betriebsführung für die Ladepunkte über­nimmt.“ Burkhard Meth freute sich über die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt und erklärt: „Die EAM-Gruppe positioniert sich konsequent nachhaltig und gestaltet die Energie­wende in der Region. Dazu gehört auch der kontinuierliche Aus­bau von Ladeinfrastruktur. Zusätzlich bieten wir den Kommunen auch den kompletten Betrieb wie die Inspektion, Wartung, Stö­rungsannahme und -beseitigung aber auch die Abrechnung der Ladevorgänge, auch für die Mitarbeiter, als Dienstleistung an.“ Sukzessive ist vorgesehen, auch in Momberg, Mengsberg und Spe­ckswinkel Ladepunkte zu schaffen.

Bürgermeister Groll: Glasfaserausbau entspricht auch in Neustadt gegenwärtig nicht den Erwartungen

Während in Mengsberg der Glasfaserausbau im Rahmen des soge­nannten „grauen Fleckenprogramms“ erfolgen soll, findet dieser in der Kernstadt und den Stadtteilen Momberg und Speckswinkel seit 2022 im „eigenwirtschaftlichen Ausbau“ durch die Deutsche Glasfaser statt.
„Wer aufmerksam die Zeitungen verfolgt und sich einmal im In­ternet auf die Suche macht, der muss allerdings feststellen, dass der Glasfaserausbau deutschlandweit in vielen Städten und Ge­meinden nicht reibungslos erfolgt. Dies ist leider auch in unserer Stadt nicht anders. Es geht nur schleppend voran und die Wie­derherstellung der geöffneten Gehwege ist immer wieder unzurei­chend“, bedauert Groll.
Für Unmut aus der Bevölkerung hat er Verständnis: „Viele warten seit längerem auf ihren Anschluss, aber irgendwie tut sich nichts.“ Seitens der Kommune werde seit Wochen der Zustand bei Kauf­park und Bahnhof gegenüber den beteiligten Unternehmen und der Deutschen Glasfaser angesprochen, aber es passiere nichts.
„Wir waren froh, dass die Deutsche Glasfaser in Neustadt und den Stadtteilen einen wichtigen Beitrag zur Infrastruktur leistet, aber so haben wir uns das nicht vorgestellt. Bevor neue Aufbrüche er­folgen, sollte erst einmal die vorhandenen Trassen ordentlich ver­schlossen werden“, fordert Groll.
Nach dem Telekommunikationsgesetz hätten die Kommunen nur wenig Einfluss, aber diesen wollen wir mit der Breitband Mar­burg-Biedenkopf GmbH und deren Baubegleitern nutzen, stellt der Bürgermeister fest.
„Wir werden der Deutschen Glasfaser deutlich machen, was wir erwarten und hoffen, dass dies zu einer geänderten Handhabung führt“, betont Thomas Groll

Bürgermeister Groll: „Wir haben klare Erwartungshaltung an Geflüchtete“

Geschehnisse im Neustädter Freibad – Nichteinhaltung der Bade­regeln, Weigerung das Bad trotz Aufforderung zu verlassen – und in der Erstaufnahmeeinrichtung – Auseinandersetzung um ein Handy – geben Bürgermeister Thomas Groll Anlass zu einem er­neut klaren Statement: „Wir haben als Neustädter eine klare Er­wartungshaltung an Geflüchtete, wer nach Deutschland kommt und hier bei uns untergebracht wird, der muss sich an die hiesigen Gesetze und Regeln halten. Man kann keinen Schutzstatus für sich beanspruchen, Leistungen in Anspruch nehmen und sich – freundlich formuliert – dann danebenbenehmen. Wer dies nicht einsieht, der muss Sanktionen des Staates erfahren. Der Rechts­staat darf nicht zum Papiertiger werden.“
Groll fordert deshalb ein strikteres Vorgehen der Justiz. „Unse­re Polizisten leisten ihre Arbeit, aber wie sollen sie sich fühlen, wenn etwa Diebstähle kaum spürbar sanktioniert werden? Wenn Flüchtlinge immer wieder Gesetze brechen, gehören sie konse­quent abgeschoben.“
Wer sich im Freibad nicht an die Regeln halte, bekomme nun dauerhaft Hausverbot. Zudem setze die Kommune seit Juni 2023 auf eigene Kosten in Bad, Park und Innenstadt zeitweise einen Si­cherheitsdienst im Einvernehmen mit der Polizei ein. Die Rück­meldungen hierauf, so Thomas Groll, seien positiv. Er könne sich daher vorstellen, diese Maßnahme auch 2024 fortzuführen.
Thomas Groll sieht im Hinblick auch auf das Flüchtlingsthema aber ein Grundsatzproblem: „Artikel 16 des Grundgesetzes ge­währt politisch Verfolgten Asyl. Die meisten Menschen kommen aber aus anderen Gründen in unser Land. Diese Herausforderung kann Deutschland auf Dauer nicht schaffen. Das müssen wir ein­fach deutlich sagen.
Hier wäre neben einer geänderten Handhabung bei der Zuwanderung Hilfe zur Selbsthilfe in den betroffenen Ländern der bessere Weg.“

Haushaltsvollzug 2023
Wichtige Projekte wurden umgesetzt bzw. auf den Weg gebracht

Zwei Drittel des Jahres 2023 sind vorüber, sodass es nach den Wor­ten von Neustadts Bürgermeister Thomas Groll auch aus kommunal­politischer Sicht Zeit für eine erste Zwischenbilanz ist.
„Mit der bisherigen Umsetzung des Haushaltsplanes 2023 bzw. der Ab­wicklung von Ansätzen aus dem Vor­jahr bin ich sehr zufrieden. Wichtige Vorhaben konnten umgesetzt bzw. auf den Weg gebracht werden. Alle­samt dienen sie dazu, Neustadt und seine Stadtteile wieder ein Stück vo­ranzubringen. Die Straßenbaumaß­nahmen Goethestraße, Karl-Braun- und Justus-Liebig-Straße schreiten voran, die Anfang Mai fertiggestellte „Grüne Mitte“ in Speckswinkel wird gut angenommen, dass multifunk­tionale Haus in Momberg wurde Ende März eingeweiht und wird seit­dem rege genutzt und die Rohbau­arbeiten für das „Haus für alle“ in Mengsberg haben begonnen“, so der Bürgermeister.
Die Vorbereitungen für den Ein­bau einer Entsäuerungsanlage im Hochbehälter Momberg seien ab­geschlossen und die Apparatur solle im Spätherbst eingebaut werden. Die Ausschreibung für die Teichumfeldgestaltung in Speckswinkel laufe und die Fassadensanierung des Historischen Archives stehe ebenfalls noch auf dem Programm. Wenn es das Planungsbüro recht­zeitig schaffe, werde auch noch die Neugestaltung des Parkplatzes in der Kreuzgasse beginnen.
„Als finanzschwache Kommune sind wir weiterhin auf Fördermittel angewiesen, daher haben wir in den letzten Wochen und Monaten ent­sprechende Anträge in der Verwaltung und mit beauftragten Büros er­arbeitet. Leider sind die Bewilligungsprozesse oftmals sehr langwierig und nach außen hat es dann den Eindruck, dass Stillstand herrscht. Dies gilt beispielsweise für die grundhafte Erneuerung der Straßen Zum Engelhain und An den Schuleichen in Mengsberg. Hier liegt der Antrag zur Bewilligung Hessen Mobil bereits vor“, erläutert Thomas Groll.
Die Fahrradabstellanlage am Bahnhof konnte zu Teilen in Betrieb ge­nommen werden und die Verwaltung erhielt ein E- und ein Hybrid­fahrzeug.
„Ohnehin waren wir im Bereich Klimaschutz aktiv. Es wurde mit der Erstellung der Integrierten Quartierskonzepte Galgenberg und Struth begonnen. Ein Förderantrag für die kommunale Wärmeplanung wurde ebenso eingereicht wie Förderanträge für mehrere PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden. Der Zuschussantrag für den Austausch der restlichen Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen befindet sich in der finalen Klärung. Zudem wird das Hallenbad vor dessen Saisonstart noch eine LED-Beleuchtung erhalten. Beim Kindergarten „Sonnen­schein“ wurde mit dem Aufbau einer Pergola begonnen“, betont Neu­stadts Bürgermeister.
Der kommunale Bauhof setze im Jahresverlauf wie gewohnt immer wieder kleinere Maßnahmen um. Hier gehe es um Pflicht-, aber auch um Küraufgaben. In den nächsten Wochen soll so beispielsweise die Hohe Treppe saniert werden.
Auch dem Brandschutz misst man in Neustadt besondere Bedeutung zu. „Unsere Freiwilligen Feuerwehren sollen gut ausgebildet, ausgerüs­tet und untergebracht sein. Der Umbau im Untergeschoss des Zollhofes für die Zwecke der Feuerwehr schreitet voran. Leider gibt es hier Lie­ferschwierigkeiten bei der Heizung. Das neue Fahrzeug für die Wehr wird noch in 2023 erwartet und die Bewilligung für ein neues HLF 20 für die Freiwillige Feuerwehr Neustadt-Mitte traf inzwischen im Rat­haus ein. Nun wird es im Herbst 2023 noch darum gehen, nicht nur die Weichen für einen neuen Kindergarten in der Kernstadt, sondern auch für ein neues Feuerwehrhaus zu stellen, da das Bestandsgebäude erhebliche, nicht sanierungsfähige Mängel aufweist“, so Thomas Groll. Beim Waldstadion wäre der Bürgermeister gerne weiter gewesen. Hier hob man allerdings aufgrund erheblicher Preissteigerungen die Aus­schreibung auf und wird im IV. Quartal 2023 einen neuen Anlauf star­ten.
Die Homepage der Kommune werde gerade überarbeitet und auch in „Sachen Kultur“ setze man als Kommune wieder Akzente. So stehe man im Austausch mit der Verwaltung der Schlösser und Gärten, um eine Dauerausstellung über Hans von Dörnberg und seine Zeit sowie die Baugeschichte des Junker-Hansen-Turmes auf den Weg zu brin­gen. Am 12. November komme das Hessische Landestheater Marburg mit dem Familienstück „Momo“ nach Neustadt. Zudem habe man die Arbeit des Stadtarchivs wieder aktiviert.
„Als Kommune mit einer Erstaufnahmeeinrichtung stehen wir immer wieder vor neuen Herausforderungen. Daher setzen wir seit Juli einen Sicherheitsdienst im Freibad und an verschiedenen öffentlichen Berei­chen ein. Die Reaktionen hierauf und das Miteinander mit der Polizei sind positiv“, stellt der Bürgermeister fest.
Jetzt erst spürt man bei der Gewerbesteuer negative Auswirkungen der Corona-Krise.
Thomas Groll hebt hervor, dass sich auch auf dem gewerblichen und sozialen Sektor einiges in der Kommune tue: „Bei der Tagespflege von Tagwerk schreitet die Fertigstellung der Räumlichkeiten in der Ring­straße voran. Aus Gründen der Stadtentwicklung haben wir dies mit 75.000 Euro unterstützt. Zwei neue Tagesmütter werden ihre Arbeit mit Förderung der Kommune aufnehmen. Im Kaufpark haben die Ar­beiten zur Errichtung des neuen REWE-Marktes begonnen und der EMA-Park in der ehemaligen Kaserne wurde eröffnet.“
Kritisch sieht der Rathauschef den Fortgang des eigenwirtschaftlichen Ausbaues des Glasfasernetzes durch die Deutsche Glasfaser. Hier könne es schneller und besser vorangehen. Leider hätten die Breit­band Marburg-Biedenkopf GmbH und die Kommune hierauf nur ge­ringen Einfluss. Für die Verschiebung der Erschließungsarbeiten im Baugebiet „Stückertriesch“ (neben der ehern. Firma Will) zeigt Groll aufgrund der Situation beim privaten Wohnungsbau Verständnis und hofft auf 2024. Beim geplanten Medizin-Zentrum neben dem Kultur- und Bürgerzentrum wünscht sich der Bürgermeister, dass die Verträ­ge mit den potentiellen Mietern bald unterschrieben werden können, denn die Einrichtung sei von Wichtigkeit für die Kommune.
Diese Aufzählung, so Bürgermeister Thomas Groll, mache deutlich, dass Magistrat und Verwaltung die Umsetzung der Ziele des im Feb­ruar einstimmig beschlossenen Haushaltsplanes 2023 bisher gut voran- getrieben hätten.

Goldener Biber 2023
„ … auf den Hund gekommen.“

In der ehemaligen DDR hatten es private Circus-Unternehmen neben den Staatscircussen „Aeros“, „Berolina“ und „Olympia“ sehr schwer. Wurden sie zu erfolgreich, verbot man sie oder verhaftete die Direkto­ren grundlos. Rudolf Probst, der Prinzipal des Zirkus Probst aus Staß­furt, konnte hiervon ein trauriges Lied singen.
Sein Sohn Rüdiger, Jahrgang 1960, wurde von ihm zunächst als Artist ausgebildet. Er gilt bis heute als bester Jockeyreiter der DDR. Keiner beherrschte so gut wie er den Salto von Pferd zu Pferd oder den Dop­pelsalto vom Pferd in die Manege. Aber auch als Dresseur zeigte er sein großes Können. Ponys, Exoten, Longen-Bären und schließlich Ti­ger und Löwen wurden von ihm vorgeführt. Immer wieder studierte er neue Nummern ein. Zurecht halten ihn Fachleute für einen der besten Raubtier-Tierlehrer der letzten 30 Jahre. Der im Winter u.a. im Circus Krone-Bau in München auftrat.
2014 stellte der Zirkus Probst den Betrieb ein. Seitdem betreibt er ge­meinsam mit seiner Partnerin Christina Clasen ein „Zirkuserlebnis­team“. Zum Repertoire gehört nun auch wieder eine Hundenummer, die von Christina vorgeführt wird.
Sie trat bereits ab 2010 mit Hunden im Zirkus Probst auf.
Die beiden sympathischen Circus-Leute kommen ebenfalls am 21. und 22. Oktober 2023 zum „Goldenen Biber“ nach Neustadt.