Arbeiten haben begonnen / Umgestaltung kostet rund 460 000 Euro / 400 000 Euro kommen aus Fördermitteln
Von Florian Lerchbacher
Rathausplatz Neustadt Sanierung© Am Montag begann die Umgestaltung des Neustädter Rathausplatzes. Foto: Florian Lerchbacher
Neustadt. Ein weiteres Großprojekt hat am Montag begonnen: Die Stadt lässt den Rathausplatz umgestalten und strebt, wie Bürgermeister Thomas Groll betont, neben Barrierefreiheit auch eine städtebauliche Aufwertung an. Damit ist Großprojekt Nummer drei in vollem Gange – das allerdings im Vergleiche zum Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums (für 6,3 Millionen Euro) und zur Sanierung des Freibades (2,9 Millionen Euro) mit 460 000 Euro fast schon wie ein Kleinprojekt wirkt. Und die Stadtkasse belastet es auch „nur“ mit 60 000 Euro, schließlich kommen 400 000 Euro aus dem Konjunkturprogramm des Bundes. „Ich freue mich, dass eine heimische Firma zum Zug kommt“, kommentierte Bürgermeister Thomas Groll am Montag mit Blick auf die Bauarbeiten, bei denen als erstes das Aufnehmen des alten Wildpflasters anstand.
Die Basaltsteine „recycled“ die Stadt und nutzt sie, um eine Gedenkstätte für ehemalige jüdische Mitbürger sowie die 17 Parkplätze (zwei für Menschen mit Einschränkung) zu pflastern. Sie werden auf dem Exerzierplatz der ehemaligen Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne zwischengelagert. Was nicht mehr auf dem Rathausplatz zum Einsatz kommen kann, wird gebrochen und dann anderweitig als Baumaterial genutzt. Um die Parkflächen herum soll schließlich weitaus besser begehbares Material (Kleinsteinpflaster aus Basalt) liegen, als es die historischen Steine waren. Oder, wie sich Thomas Dickhaut, der Leiter des Fachbereichs Bauen, Planen, Umwelt, auszudrücken beliebt: „Auf den Bewegungsflächen fußläufig werden wir ein Material zum Einsatz bringen, was sich durch bessere Frostbeständigkeit auszeichnet und gleichzeitig gut begehbar ist.“ Außerdem nutzt die Stadt Basaltlavasteine. Weiße Striche, um die einzelnen Parkplätze zu kennenzeichnen, lässt sie auf dem historischen Wildpflaster übrigens nicht aufmalen: Sie setzt auf Markierung aus Metall.
Zum Junker-Hansen-Turm werden weiter ein paar Treppenstufen führen, zudem wird aber auch eine Rampe errichtet. Die hoch zum Rathauseingang führende Treppe bekommt eine zusätzliche Stufe, was daran liegt, dass die Stadt den Neigungswinkel des Platzes verändert, um einen besseren Ablauf von Regenwasser zu bewirken. Zudem steht die Umgestaltung der Grünflächen an. Jene zwischen den beiden Eingängen wird gepflastert und mit der Gedenkstätte versehen. „Was wir mit dem Berlin-Stein und dem Stein für die Panzerbrigade 14 machen, steht noch nicht fest“, erklärt Groll. Sie würden aber an „geeigneter Stelle“ wieder aufgestellt – eventuell im Bürgerpark, wie Dickhaut sagt.
Vorgesehen sind außerdem Fahrradstellplätze. Ein „Festplatzverteiler“ wird auch errichtet – „falls wir irgendwann mal wieder Veranstaltungen ausrichten können“, wie Groll sagt. Und auch für eine E-Mobil-Ladestation werden die Leitungen verlegt – falls die Neustädter irgendwann beschließen, ein solches Angebot auf dem Rathausplatz zu machen.
Bis Ende August / Anfang September sollen die Bauarbeiten am Rathausplatz andauern. Einziger Wermutstropfen für den Rathauschef: Der Denkmalschutz hat die Pergola auf den Mauern abgelehnt. Begründung war, dass die Mauer die historische Raumkante darstelle. „Das ist schade, denn ich hätte eine Pergola als tolle Aufwertung empfohlen. Es tut unserem Bestreben aber keinen Abbruch: Die Umgestaltung des Platzes bedeutet eine städtebauliche Aufwertung für uns“, resümiert Groll.