Sofort mehr zahlen oder auf später hoffen? – MNZ

Neustadt: Kindergartenbau wird deutlich teurer
Neustadt (aws). Deutlich teurer als ursprünglich geplant wird die Stadt Neustadt der Neubau des bereits abgerissenen Kindergartens „Regenbogen“ kommen. Bürgermeister Thomas Groll (CDU] rechnet mit Mehrkosten in Höhe von rund 83 000 Euro.
Die vorläufig ermittelten Zahlen legte der Bürgermeister am Dienstag den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung vor. „Wir sind von dem Ergebnis überrascht worden“, sagte Groll. Ursprünglich war die Stadt von 1,768 Millionen Euro ausgegangen. Dabei kann sie mit Fördermitteln von Land und Kreis in Höhe von 750 000 Euro rechnen. Daneben steuert die Sparkassenversicherung einen Kulanzbetrag von 35 000 Euro bei.
Nunmehr belaufen sich die Baukosten auf 1,951 Millionen Euro. Darin eingeschlossen sind rund 100 000 Euro für Bodenverbesserung an der Baustelle, die man bereits einkalkuliert hatte. Für bestimmte Gewerke ergeben sich erhebliche Kostensteigerungen. So steigen die Rohbaukosten um 70 Prozent, die Zimmerarbeiten um etwa 33 Prozent und bei den Fliesenarbeiten ist ein Anstieg um etwa 25 Prozent zu verzeichnen. „Ursächlich dafür sind neben den vielen Maßnahmen, die im Rahmen der Förderprogramme von den Baufirmen absolviert werden müssen, die enorm angezogenen Rohstoffpreise bei Baustahl und Bauholz“, erklärte der Ausschussvorsitzende Franz Karl Pfeiffer.
Für die Neustädter Parlamentarier stellt sich nun die Frage, trotz der Erhöhung sofort mit dem Neubau zu beginnen oder die Gewerke mit Aussicht auf bessere Ergebnisse neu auszuschreiben und den
Baubeginn in das Jahr 2011 zu verschieben. Das würde allerdings auch bedeuten, dass die Förderanträge zurückgezogen würden und danach neu beantragt werden müssten. Davon hatte aber der Landkreis bereits dringend abgeraten, da keine Gewähr bestehe, dass dann erneut unmittelbar eine Förderung gewährt wird.
■ Tegut-Markt ist keine Alternative
Im Gelände des ehemaligen Tegut-Marktes sehen die Magistratsmitglieder keine Alternative zum Standort in der Allee. Das Gebäude, für das der Besitzer deutlich mehr als eine halbe Million Euro verlangt, sei in seiner derzeitigen Form nicht für eine Kindertagesstätte geeignet. Zudem würde die Stadt mit geringeren Fördermitteln rechnen müssen.
Der Magistrat will den Stadtverordneten bei der Stadtverordnetenversammlung empfehlen, in Kenntnis der Ausschreibungsergebnisse unmittelbar mit dem Bau zu beginnen. „Denn wenn wir noch lange warten, werden auch die anderen Gewerke nachziehen“, gab der Ausschussvorsitzende Pfeifer zu Bedenken.
Die Ausschussmitglieder wollen ihrerseits aber erst dann eine Empfehlung zum sofortigen Baubeginn geben, wenn sich die bisher ungeprüfte, vorläufige Kostenschätzung vertieft hat.