Von Michael Rinde
Thomas Groll feiert mit diesem Wahlergebnis einen alles Bisherige überragenden Triumph. Nach dieser Erfolgs-Amtszeit und nach diesem hochengagierten Wahlkampf kommt nur die Höhe des Ergebnisses für ihn noch überraschend. Heinrich Ulmer war kein ernst zu nehmender Gegner für den erfolgreichen Amtsinhaber. Anzurechnen ist Ulmer, dass er durch sein Antreten den Neustädtern eine Wahl ermöglicht hat. Mehr aber auch nicht. Doch Thomas Groll hat trotzdem einen Wahlkampf geführt, als hätte er es mit drei oder vier hochkarätigen, politerfahrenen Herausforderern zu tun. Auch das nötigt Respekt ab.
Denn Groll hat sich nicht tiefenentspannt zurückgelehnt, er hat wirklich um jede Stimme gekämpft – wie es sich unter Demokraten gehört.
Dabei hat Thomas Groll nicht mit Seifenblasen gearbeitet, also hohlen Politik-Phrasen, auch Worthülsen genannt. Wer sein Programm gelesen und ihm zugehört hat, der weiß, dass es in den nächsten Jahren nicht viel zu verteilen gibt in Neustadt. Das Geld wird deutlich knapper. Groll wird auch Unangenehmes zu vertreten haben. Das weiß er, und das hat er vor der Wahl ausgesprochen. Aber er hat schon jetzt etliches vorzuweisen. Neustadt hat für wenig eigenes Geld viel aufgebaut. Die Infrastruktur der Kleinstadt stimmt.
Es bleiben dennoch Herausforderungen, die Grolls Können, mitunter auch Mut und sicher seine Durchsetzungsstärke erfordern: Die Zukunft des Bahnhofes, die ärztliche Versorgung, die Entwicklung der Neustädter Altersstruktur, um nur drei Beispiele zu nennen, sind große Themen für die künftige Stadtentwicklung.