Kurz hilft beim Streitschlichten

Mengsberger ist neuer stellvertretender Schiedsmann für Neustadt
von Klaus Böttcher
Neustadt. Der Mengsberger Karlheinz Kurz wurde kürzlich zum stellvertretenden Schiedsmann für den Schiedsamtsbezirk Neustadt mit seinen drei Stadteilen vereidigt.
Der Magistrat schlägt einen Schiedsmann und seinen Stellvertreter vor, anschließend gibt die Stadtverordnetenversammlung ihr Votum ab, das dann die Justiz bestätigen muss. Für den Bereich Neustadt ist seit vielen Jahren Nikolaus Petri der Schiedsmann. Der Mengsberger Ortsvorsteher Karlheinz Kurz wurde jetzt von der stellvertretenden Gerichtsdirektorin Lydia Schmieling im Kirchhainer Amtsgericht für fünf Jahre vereidigt, nachdem sie ihm seine Aufgaben und die gesetzlichen Grundlagen erklärt hatte. Die gesetzliche Grundlage ist das hessische Schiedsamtsgesetz. Danach ist es vorgeschrieben, dass bei Nachbarschaftsstreitigkeiten, Auseinandersetzungen mit einem Streitwert von weniger als 750 Euro und bei Streitigkeiten, bei denen es um die Ehre geht, das Schiedsamt angerufen wird. Die Schiedsmänner können Streits schnell und kostengünstig schlichten, zudem entlasten sie die Gerichte.
Der Schiedsmann wird je nach Schiedsamtsbezirk etwa fünf bis zehn Mal pro Jahr angerufen. Was das Schiedsgericht festhält, ist bindend. Karlheinz Kurz hat sich nach eigenen Angaben gut auf sein neues Amt vorbereitet: er habe sich im Internet informiert und andere Schiedsmänner befragt.

Auf den Spuren von Junker Hans

Hobby-Historiker will Grab gefunden haben
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Stadt hat Hans von Dornberg viel zu verdanken, Trinitatis-Kirche oder das Wahrzeichen der Stadt sind nur zwei Beispiele. Entsprechend halten die Neustädter das Andenken in Ehren. So auch Hobby-Historiker Hans-Erich Dingel, der sich auf die Suche nach der Grabstätte von Junker Hans machte – denn es ist nur bekannt, dass Hans von Dörnberg im Jahr 1506 in Friedberg starb. Er war dorthin aufgrund von, wie sich später herausstellte, ungerechtfertigten Anschuldigungen geflohen. Wo er genau begraben liegt, ist unklar.
Dingel glaubt indes, des Rätsels Lösung gefunden zu haben. Zunächst begann er seine Recherche am Geburtsort in er Nähe von Allendorf an der Werra. Später schrieb der Neustädter das Stadtarchiv von Friedberg an, um einige Unterlagen zu erhalten, in denen er auf eine Beschreibung von Ferdinand Schanzmann aus dem Jahr 1836 stieß. Dieser berichtete von einer Messing-Inschrift neben 24 Wappen in der St.-Georg-Kir-che: „(…) uff den heiligen Osterabent starb der Vest Hans der Alt von Doringenbergk hoffmeister zu hessen dem Gott gnade.“
„Ob Schanzmann, der beim Abbruch der Kirche 16 Jahre alt war, eigene Beobachtungen niederschrieb oder die Beobachtungen eines anderen verwendete und bearbeitete, lässt sich nicht feststellen“, sagt Dingel, folgte aber weiteren Hinweisen des Autors nach Grabplatten im Garten, die bei der Zerstörung des Gotteshauses im 19. Jahrhundert verschont blieben. „Die Beschreibung war für mich ein Ansatzpunkt. „Auf den Spuren von Junker Hans“ weiterlesen

Haus der Begegnung bleibt ein hoher Kostenfaktor

Planungsbüro legen weitere Schätzungen vor Bürgermeister will jährlich in die Sanierung investieren
Die Stadt Neustadt steht in den nächsten Jahren vor einer „Herkulesaufgabe“. Sie muss das Haus der Begegnung sanieren. Planungsbüros haben eine Kostenübersicht erarbeitet.
von Michael Rinde
Neustadt. Die Gesamtsumme ist horrend: 1,8 Millionen Euro Sanierungskosten hat das Ingenieurbüro Stamm aus Schweinsberg errechnet. In dieser Summe sind allerdings auch die wünschenswerten Arbeiten am Haus der Begegnung enthalten – und die machen allein 1,16 Millionen Euro aus.
In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Bauausschuss nach einer Begehung mit der Liste. Rund 214 000 Euro muss die Stadt in jedem Falle für die zwingenden Arbeiten aufbringen. Auf der Prioritätenliste weit oben steht zum Beispiel der Brandschutz. So sind neue Brandschutzklappen nötig. Die Lüftungsanlage muss insgesamt auf den aktuellen Stand der Brandsicherheit gebracht werden. Allein das kostet 80 000 Euro. Mit den Vorarbeiten will die Stadt noch in diesem Jahr beginnen.
Auf der Liste der technisch sinnvollen Sanierungsarbeiten stehen die Heizungstechnik, die Erneuerung von Schaltanlagen oder der Eingangstürelemente, um nur einige Beispiele zu nennen. „Haus der Begegnung bleibt ein hoher Kostenfaktor“ weiterlesen

Neustadt traut sich ins Gebälk

Stadt startet mit Bürgerbefragung / Standesbeamter besiegelt auch im Turm
Neustadt (aws). Bürgermeister Thomas Groll (CDU) beschreitet in Neustadt neue Wege. Groll will seine Bürger noch stärker einbinden, wenn es um Veränderungen in der Stadt geht. Dazu hat die Stadtverwaltung in diesen Tagen eine Fragebogenaktion gestartet. Mit der Aktion soll ein möglichst großer Querschnitt durch die Bevölkerung erreicht werden.
Gezielt angeschrieben und befragt werden zum einen Personen, die durch ihre politische, kirchliche, soziale, kulturelle, Vereinsfunktionen oder sonstige Tätigkeiten mit dem gesellschaftlichen Leben der Stadt verbunden sind. Daneben sollen Bürger als Experten einbezogen werden. Denn auch jeder andere, der eigene Vorstellungen zur bisherigen und zukünftigen Stadtentwicklung hat, kann seine Meinung in dem Fragebogen äußern. Er ist ab sofort im Rathaus, bei den Banken oder ortsansässigen Geschäften sowie bei den Ortsvorstehern der jeweiligen Ortsteile erhältlich.
■ Bürgermeister will ein ehrliches Gutachten für die Stadtentwicklung
„Wir rechnen mit einer hohen Rücklaufquote, bemerkte Groll bei der Vorstellung des Fragebogens. In dem Bogen sollen die Bürger Fragen zur Attraktivität von Neustadt, Erscheinungsbild, Freizeit und Tourismus, Kinder-, Jugendlichen und Seniorenarbeit sowie Einkaufsverhalten beantworten. „Neustadt traut sich ins Gebälk“ weiterlesen