Neustadt will Gebühren erhöhen – MNZ

Wasser, Abwasser, Friedhöfe und Bürgerhäuser sollen 2009 teurer werden
Von Alfons Wieber (0 64 28) 44 88 40 redaktion.mnz@mittelhessen.de
Neustadt: Friedhofs- Wasser- und Abwassergebühren sollen im kommenden Jahr in Neustadt steigen. Auch die Gebührenschraube für die Nutzung von Gemeinschaftseinrichtungen wie Bürgerhaus und Grillhütte soll angezogen werden. Entsprechende Anträge legte der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung vor. Der Beschluss steht noch aus.
Seit zehn Jahren erhebt Neustadt im Bereich der Wasserversorgung die gleiche Zählergrundgebühr. Sie beträgt 3,88 Euro pro Monat und Wasserzähler. In zwei Schritten soll nun die Grundgebühr bei der Zählergröße QN 2,5 angehoben werden: ab 2009 auf 5,35 Euro und ab 2010 auf 6,42 Euro pro Monat und Zähler.
Der Grund: Die Kommune verzeichnete bei der Wasserversorgung ein Defizit von rund 70 000 Euro. Das Defizit war nach Angaben von Bürgermeister Thomas Groll (CDU) vor allem durch die gesunkene Abnahmemenge entstanden. Außerdem werde der Zweckverband Mittelhessische Abwasserwerke (ZMW) die Kosten von vier Euro auf zukünftig 4,70 Euro pro Kubikmeter Abwasser anheben.
Auch bei der Unterhaltung der Gemeinschaftseinrichtungen schreibt die Stadt rote Zahlen. Deswegen sollen die Benutzungsgebühren für Dorfgemeinschaftshäuser und den Speckswinkler Zollhof um rund 50 Prozent steigen.
„Trotz alledem werden wir mit 125 Euro für die ganztägige Nutzung des jeweils großen Saales, zu dem dann noch die Verbrauchskostenpauschale von 30 Euro gerechnet wird, deutlich günstiger als andere Kommunen sein“, betonte Groll. „Neustadt will Gebühren erhöhen – MNZ“ weiterlesen

Bestattungen verändern sich – MNZ

Am Wochenende ist Neustadts erste Urnenwand eingeweiht worden
Von Alfons Wieber (0 64 28) 44 88 40 redaktion. mnz@ mittelhessen .de
Neustadt. In einer ökumenischen Andacht haben die evangelische Pfarrerin Kerstin Kandizora und der katholische Pfarrer Arnulf Hummel an diesem Wochenende die Urnenwand auf dem Friedhof in Neustadt eingeweiht. Die Nischen werden ab dem kommenden Jahr belegt.
„Die Form, in der wir liebe Menschen bestatten, hat sich verändert. Es gibt heute viele Möglichkeiten, sei es eine Erdbestattung oder ein Urnengrab, ein Baum in einem Friedwald oder eben jetzt diese Urnenwand“, sagte Pfarrerin Kandizora in ihrer Predigt.
■ Katholische Kirche hat Urnen erst 1964 zugelassen
Urnenbestattungen waren früher für die meisten Menschen undenkbar. Diese Bestattungsform ist früher meist von nichtreligiösen Menschen und Freidenkern gewählt worden.
Die katholische Kirche ließ erst im Zweiten Vatikanischen Konzil 1964 die Urnenbeisetzung als eine zur Erdbestattung gleichberechtigte Bestattungsform zu.
„ Wir haben auf die massiven Wünsche aus der Bevölkerung reagiert und einer veränderten Bestattungskultur Rechnung getragen. Dieser Ort soll eine würdige Bestattung der Toten ermöglichen und den Hinterbliebenen eine Stätte der Erinnerung sein“, erklärte Bürgermeister Thomas Groll (CDU). Das Interesse an der Urnenwand ist da. Zahlreiche Neustädter wohnten der festlichen Weihe am Wochenende bei. „Bestattungen verändern sich – MNZ“ weiterlesen

Groll plant eine Forst-Rücklage

Sturmschäden spülen Geld in die Stadtkasse
In Neustadts Wäldern beginnt die Aufforstung: Revierförster Klaus Schild von Hessen-Forst kündigt die Pflanzung von 15000 Bäumen im Kohlbacherholz und im Wald bei Momberg an.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Rund 15 Hektar Freifläche wollen die Neustädter wieder aufforsten – schließlich hatten die Stürme „Kyrill“ und „Emma“ große Schäden angerichtet: Allein in diesem Jahr wurden rund 14 000 Festmeter Holz eingeschlagen – durchschnittlich sind es sonst nur rund 7 000 Festmeter – zudem liegen noch 2 500 Festmeter im Wald und warten auf die Aufarbeitung.
Entsprechend macht die Stadt mehr Einnahmen als erwartet: die Neustädter rechneten im Haushalt mit 280 000 Euro, es läuft aber auf rund 600 000 Euro hinaus. Zwar sind auch die Holzwerbungskosten gestiegen, doch die Stadt rechnet mit einem deutlichen Überschuss. Bürgermeister Thomas Groll will nun eine Forstrücklage schaffen „Ich werde dem Magistrat raten, aus dem Gewinn 50 000 Euro zurückzulegen.“ Grund sei, dass in den kommenden Jahren aufgrund der Marktsituation nicht mit großen Überschüssen zu rechnen sei. „Groll plant eine Forst-Rücklage“ weiterlesen