Neustädter Mitteilungsblatt

Bürgermeister Groll im Gespräch mit Sportkreisvorsitzendem Backhaus

Zu einem ausführlichen Meinungsaustausch kamen Bürgermeister Thomas Groll und der Vorsitzende des Sportkreises Marburg-Bie­denkopf, Stefan Backhaus, im Neustädter Rathaus zusammen.
Zu Beginn der Unterredung tauschten sich die Gesprächspartner über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die heimischen Sportvereine aus. Backhaus wusste zu berichten, dass Kinder und Jugendliche nun wieder in die Vereine zurückkehrten, während viele Erwachsene aus den unterschiedlichsten Gründen fernblie­ben.
Bürgermeister und Sportkreisvorsitzender waren sich darin einig, dass Vereine auf aktuelle Entwicklungen reagieren und ihre An­gebote nach Möglichkeit erweitern sollten, um Mitglieder zu bin­den und neue zu gewinnen.
Stefan Backhaus begrüßte, dass die Kommune den VfL Neustadt beim Bau eines Kunstrasenplatzes tatkräftig unterstützt und so­wohl in Frei- und Hallenbad erhebliche Summen investiert habe. Positiv sei auch, dass Vereine finanzielle Unterstützung bei inves- tiven Vorhaben erfahren würden.
Mit Interesse verfolgte der Sportkreisvorsitzende die Ausführun­gen des Bürgermeisters zur Sanierung des „Waldstadion“. Kürz­lich wurde das Planungsbüro ausgewählt. Nach den Sommerferien soll die Planungsphase beginnen. Die Kommune rechnet mit Kos­ten von rund 1,2 Mio. Euro und fast 90 % Zuschüssen aus der Städtebauförderung.
Thomas Groll betonte, dass man Sportvereine und Schule, aber auch den Sportkreis in der ersten Phase aktiv einbeziehen wolle und erfuhr hierfür Zustimmung von Stefan Backhaus.
Dieser betonte in der Unterredung die Bedeutung des Breiten­sportes und regte an, die Tore im „neuen Waldstadion“ auch für Freizeitsportler zu öffnen und Fitnessgeräte zur Vereins- oder auch allgemeinen Nutzung einzuplanen. Eine Idee, der Bürger­meister Groll, offen gegenüberstand.
Stefan Backhaus stellte seinem Gesprächspartner auch den ATP-Bewegungspfad (AlltagsTrainingsProgramm) vor, der be­reits in einigen Kreiskommunen umgesetzt wurde.
Der Bewegungspfad enthält zehn Übungen und eine Startstation. Die Übungen sind so gewählt, dass keine selbst mitgebrachten Ma­terialien oder Gegenstände im öffentlichen Raum notwendig sind, aus deren Nutzung Wartungs- oder Haftungsansprüche resultie­ren könnten. Die Übungen erfordern keine Vorkenntnisse und sind leicht umzusetzen. Grundsätzlich ist eine Einweisung nicht notwendig. Der Parcours eignet sich auch für Bewegungsübungen in der Gruppe oder angeleitete Trainingsangebote im Rahmen eines ATP-Kurses. Gemeinsam mit dem Familienzentrum möchte der Bürgermeister einen solchen Bewegungspfad zunächst auch in der Kernstadt realisieren. Nach der Realisierung sponsert der Landkreis der Kommune übrigens einen weiteren Pfad.
Thomas Groll und Stefan Backhaus kamen überein, sich regelmä­ßig auszutauschen, denn Neustadt versteht sich als zuverlässiger Partner der Vereine.

Fahrradstellplätze für den Bahnhofsbereich Kommune erhält 95.000 Euro Bundesförderung

Mag der Bahnhof Neustadt gegenwärtig auch in einem schlech­ten Zustand sein, so nimmt die Haltestelle Neustadt doch eine wichtige Rolle ein: sie liegt an einer Hauptstrecke der Deutschen Bahn und ist Anfangs- bzw. Endpunkt des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.
In einer „Vision“ sieht Bürgermeister Thomas Groll 2030ff. ein saniertes Bahnhofsgebäude mit einer attraktiven Fläche vor dem Bahnhof und einer Park & Ride-Anlage. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, der zudem sehr stark von nicht durch die Kommu­ne zu beeinflussenden Faktoren abhängt.
Gleichwohl möchte die Stadt Neustadt (Hessen) nun erste Verbes­serungen angehen und das Stellplatzangebot für Radfahrer deut­lich erhöhen.
Voraussichtlich 2023 werden insgesamt 72 Stellplätze für Rä­der entstehen. 48 überdachte im Bereich der Stützwand und 24 abschließbare auf einer kommunalen Grünfläche auf Höhe der evangelischen Kirche.
Das Vorhaben ist mit Kosten von 135.000 Euro kalkuliert. Auf­grund eines Antrages fördert der Bund das Projekt mit 95.000 Euro.
Die Umsetzung dieser Maßnahme, so Bürgermeister Thomas Groll, passe gut zum Mobilitätskonzept, das momentan für die Kommune erarbeitet werde.

Erste Jahreshauptversammlung von WIR für UNS!

Nach mehreren Corona bedingten Terminverschiebungen konnte am 8. Juni 2022 endlich die erste Jahreshauptversammlung von WIR für UNS! stattfinden. Satzungsgemäß würde die Jahres­hauptversammlung im jährlichen Rhythmus stattfinden, Corona machte dem Verein aber gleich von Beginn der Vereinstätigkeit an das Leben schwer. Unter Einhaltung der jeweils gültigen Hygiene­vorschriften und zum Schutz der Vereinsmitglieder war es nicht möglich, die Versammlung zu einem früheren Zeitpunkt stattfin­den zu lassen. Somit endete mit dieser Sitzung auch schon gleich die erste Wahlperiode des aktuell amtierenden Vorstandes und es standen Neuwahlen für den gesamten Vorstand an.
Nach der Begrüßung durch den Ersten Vorsitzenden, Dieter Trümpert, folgte nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit, die Totenehrung.
In seinem Bericht über die vergangenen drei Jahre erläuterte der Vorsitzende noch einmal den Zweck des Bürgervereins:
Das soziale Miteinander fördern und stärken, um dadurch die Stadt­teile mehr miteinander zu verbinden und die individuelle Lebensqua­lität zu erhöhen. Insbesondere durch zusätzliche Mobilität für alle durch den BürgerBus, Verlängerung des „selbstständigen“ Zuhause Lebens ermöglicht durch die Bürgerhilfe; soziales und generations­übergreifendes Miteinander durch unsere Veranstaltungen der Abtei­lung „Begegnung“ und Erleben der Natur und Umwelt für die Jüngs­ten durch unsere Pfadfinder und für alle durch die Förderung des Natur- und Umweltschutzes.
Dieter Trümpert erwähnte neben den aktiven Abteilungen aber auch die derzeit inaktiven Abteilungen wie „Bewegung“, „Bera­tung“ und „Zusammenarbeit mit bestehenden Vereinen“.
In den vergangenen drei Jahren wurde der noch junge Verein be­reits mit drei Preisen ausgezeichnet. Schon kurz nach der Grün­dung in 2019 erhielt WIR für UNS! eine Auszeichnung der Mar- tin-von-Tours-Schule. 2020 folgte die Silberne Auszeichnung beim Stadtradeln für über 14.900 als Team gefahrene Kilometer. Im letzten Jahr folgte schließlich die Verleihung der Landesauszeich­nung „Soziales Bürgerengagement“ vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration. Die Auszeichnung mit diesem Preis ist für den Verein eine besondere Ehre, da es sich um eine der höchsten Vereinsauszeichnungen des Landes Hessen handelt.
Aber auch außerhalb der aktiven Abteilungen brachte sich WIR für UNS! auf vielerlei Weisen ein, z.B. als Mitglied im Netzwerk und Kommunikationsteam der Bürgerhilfen des Landkreises, bei der Mitarbeit an einer neuen Pflegeunterstützungsverordnung oder durch das Pilotprojekt der Kombination von Bürgerhilfe mit der „Leitstelle Älterwerden“.
Als nächstes folgten die Berichte der einzelnen Abteilungen.
Eva Hartmann, die Koordinatorin der Bürgerhilfe, gab einen Überblick über die Entwicklung der letzten zwei Jahre. Obwohl die Bürgerhilfe mitten in der Hochzeit der Pandemie begonnen wurde, sind bis heute 70 Bürgerhelferinnen und Bürgerhelfer aus­gebildet und elf weitere absolvieren die aktuelle, fünfte Schulung. 75 Hilfenehmer aus der Kernstadt sowie allen Stadtteilen werden z.Z. betreut. Die Pandemie führte nicht nur zu Einschränkungen, sondern auch zu einiger Kreativität. So mussten zwei Schulungs­reihen und eine „Weihnachtsfeier“ online abgehalten werden.
Eva Hartmann wünscht sich für die Zukunft mehr Kontakte zu Hilfenehmern und Bürgerhelfern und plant weitere Angebote.
Gerd Leißner berichtete über die Entwicklung des BürgerBusses, der seit September 2019 in und um Neustadt unterwegs ist. Aktuell gibt es 17 aktive Fahrer, die alle durch ein spezielles Fahrsicher­heitstraining, einen Erste-Hilfe-Kurs und einen Sehtest geschult wurden. Obwohl der BürgerBus auch immer wieder durch Corona zum Stillstand gezwungen war, sind die Zahlen der beförderten Personen sehr erfreulich. Auch für Fahrten außerhalb des Linien­fahrplanes ist der BürgerBus z.B. für Fahrten zur Kindertafel, den Kindergarten Momberg und aktuell für die ukrainischen Flücht­lingskinder im Einsatz. Bei einem Grillfest konnten sich die Fah­rer näher kennenlernen.
Für die Abteilung „Begegnung“ gaben Roswitha Trümpert und Sandra Ramge einen kurzen Überblick über die diversen Aktivi­täten der letzten drei Jahre. Leider mussten Corona-bedingt viele der sehr gut angelaufenen Veranstaltungen vorübergehend auf Eis gelegt werden. So wurden u.a. der beliebte Mittagstisch und die neu gestartete „Kaffeezeit“ zum Schutz der Gäste nicht wei­tergeführt. Eine Wiederaufnahme ist aber in Planung. Auch das Weihnachtslieder-Singen als eine der ersten Veranstaltungen nach Vereinsgründung wurde sehr gut angenommen und hatte Teilneh­mer im Alter von ein paar Monaten bis zu 88 Jahren. Da aber auch die Kinder im Verein auch nicht zu kurz kommen sollen, wurden verschiedene Aktivitäten wie Krabbelgruppen und Spielplatztreffs angeboten. Aktuell bietet der Verein noch eine interdisziplinäre Gesprächsrunde für Erzieherinnen etc. an, die Ende Juni in die zweite Runde geht. Ein weiteres „Begegnungsprojekt“ ist der neue „Mitmachgarten“ beim Aussiedlerhof von Nicole und Clemens Gies. Dieses Projekt wird gefördert von der Stadt Neustadt und „Misch mit“, „Miteinander in Hessen“ und „Demokratie leben“.
Vor allem während der schlimmsten Corona-Phase rief die Begeg­nungs-Abteilung immer wieder zu verschiedenen Spendenaktio­nen für die Kindertafel und das Tierheim in Alsfeld auf. Auch der, in Zusammenarbeit mit der Stadt Neustadt, ins Leben gerufene Einkaufsservice war ein weiteres Angebot.
Merve Hamel berichtete über die Pfadfinder, die sich in Neustadt in kurzer Zeit so prächtig entwickelten, dass sogar ein eigener Stamm gegründet werden konnte. Die „Himmelsreiter“ bestehen aktuell aus ca. 40 Kindern und Jugendlichen, unterteilt in die „Wölflinge“ und die „Pfadfinder“. Während bei den Wölflingen vor allem „Regeln lernen“, „Verantwortung übernehmen“ und viel Natur und frische Luft im Wald von Neustadt im Vordergrund stehen, liegt der Schwerpunkt bei den Pfadfindern auf den „ech­ten“ Abenteuern und der Verantwortung für die Gruppe. Auch der Medienverzicht wird geübt. Im Sommer 2021 gab es bereits eine Großfahrt nach Schweden mit den Pfadfindern und ein Som­merlager mit den Wölflingen in Jomsburg an der Ostsee. Für den kommenden Sommer ist ein Lager in den Niederlanden und Se­geln geplant.
Im Anschluss folgte von Hans-Gerhard Gatzweiler der Bericht des Kassierers. Sämtliche Buchungen sind im Vorfeld von den Kassen­prüfern überprüft worden und es gab keine Beanstandungen.
Aufgrund dessen wurde der Vorstand von allen Anwesenden ein­stimmig entlastet.
Horst Doischa übernahm daraufhin die Aufgabe des Wahlleiters für die Neuwahlen des Vorstandes.
Dieter Trümpert hofft in seinem Ausblick, dass Corona es ermög­licht, ruhende Aktivitäten fortzusetzen und neue aufnehmen zu können. Die bestehenden Abteilungen sollen ausgebaut und die noch ruhenden Abteilungen aktiviert werden. Gleichzeitig hofft er auf eine intensive und konstruktive Zusammenarbeit des neuen Vorstandsteams.
Dieter Trümpert 1.Vorsitzender
Vitali Brening 2. Vorsitzender
Hans-Gerhard Gatzweiler Kassierer
Sandra Ramge Schriftführerin
Roswitha Trümpert Beisitzerin
Nicole Gies Beisitzerin
Zahra Vahedi Beisitzerin
Gerd Leißner Beisitzer
Merve Hamel Beisitzerin
Manuela Nauß-Heeger Beisitzerin
Nicole Zinkowski Beisitzerin
Evelin Kolbe Beisitzerin
Irene Henrich Ablageverwalterin

Neustadt ist beispielhaft

Stadt profitiert von zwei Förderprogrammen – und wurde nun für die Umsetzung gelobt
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. 75 Kommunen in Hessen kommen derzeit in den Genuss des Förderprogramms der Gemeinwesenarbeit, 32 profitieren vom Städtebauförderprogramm Sozialer Zusammenhalt. Die Stadt Neustadt gehört dabei zu den 18 Kommunen, die in beiden Programmen aufgenommen wurden – und bekam nun sozusagen von höchster Stelle großes Lob für die Umsetzung: Der Verein „Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Hessen“ um Geschäftsführerin Fabienne Weihrauch fungiert für beide Programme als Servicestelle und organisierte nun eine sogenannte „Transferwerkstatt“, in der die Vorteile des Zusammenspiels der beiden Förderprogramme im Vordergrund standen.

Und weil genau dieses Zusammenspiel und die Umsetzung in Neustadt hervorragend funktioniert, wie Weihrauch betonte, durfte die Stadt die Veranstaltung nicht nur beherbergen: Die Verantwortlichen durften ihre Engagements auch noch vorstellen – ebenso wie Vertreter aus Fulda und Bürstadt, die auch als Musterbeispiele gelten.

In den drei Städten würden die Synergien der beiden Förderprogramme sehr gut genutzt, sagte Weihrauch. In Neustadt kümmert sich der Marburger Verein bsj um die Umsetzung. Es sei von großem Vorteil, dass ein Träger für beides verantwortlich sei. Das erleichtere die Abstimmung unter den Akteuren massiv. „Ich nehme die Beteiligten hier als ein Team wahr, das die gesamte Kommune, aber auch die Quartiere im Besonderen voranbringen will.“ Das gelte auch für die Stadtverwaltung, die die gute Entwicklung fördere. In Neustadt gelinge es, auch Zielgruppen zu erreichen, die sonst eher selten Gehör fänden oder sich einbringen, so Weihrauch. „Neustadt ist beispielhaft“ weiterlesen

Picasso? Können wir auch!

Kinder leisten Vorarbeit für ein Kunstwerk, das am Kultur- und Bürgerzentrum stehen soll
Von Florian Lerchbacher
Galerie öffnen
Neustadt. „Der Kopf des Junkers als Turm. Das ist ja fabelhaft. Auf so Ideen kommen auch nur Kinder. Herrlich!“ Die Verzückung war groß, als Hans Schohl die Bilder betrachtete, die rund 25 Neustädter Kinder für sein Kunstprojekt gezeichnet hatten. Der Anzefahrer Künstler will eine Skulptur für das neue Kultur- und Bürgerhaus erstellen (die OP berichtete). Er plant, aus 20 Millimeter dickem Stahl 1 bis 1,80 Meter große Figuren auszuschneiden beziehungsweise von Profis ausschneiden zu lassen. Genauer gesagt: Das Kunstwerk soll in Anlehnung an eine Sage den Junker Hans zeigen, wie er auf einem Ziegenbock anstatt am Junker-Hansen-Turm das Kultur- und Bürgerzentrum hochreitet und dabei von einer Menschenmenge samt einiger Tiere beobachtet wird.

Die Vorlagen sollen Kinder liefern, die dafür auf einer speziellen Folie die verschiedenen Motive zeichneten – und weil die Bilder darauf auch ertastbar sind, ließ Schohl die Jungen und Mädchen (und auch mehrere neugierige Eltern sowie Bürgermeister Thomas Groll) zwischenzeitlich sogar mit verbundenen Augen malen. „Picasso? Können wir auch!“ weiterlesen

Ritter erobern Neustadt

„Dörnbergs Recken“ versetzen ihre Gäste zurück ins Mittelalter / Markt am Wochenende
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Man taucht ein in eine ganz andere Welt, in der die Uhren einfach anders ticken. Man ist anders, spricht anders – kann sich etwas gehen lassen, vielleicht sogar mal die Sau rauslassen.“ So erklärt Michael Vogt, warum er in seiner Freizeit gerne Mittelaltermärkte besucht und in voller Montur einen Ritter spielt – genauer gesagt den Baron Godfrey von Ibelin aus dem „Königreich der Himmel“.

Seine Begeisterung für die Welt der Ritter entdeckte der Neustädter bereits als Kind und Jugendlicher beim Schauen von Ritterfilmen. Mitte der Nuller-Jahre fuhr er dann gemeinsam mit Andreas Mann auf zahlreiche Mittelaltermärkte, auf der sich jede Menge historisch gewandete Menschen tummelten. Um sich zu integrieren, besorgten sich die beiden erstmal eine Tunika – die „echte“ Ausrüstung mit Stiefeln, Rüstung, Trinkhorn und vielem mehr folgte später. „So ganz billig war das nicht“, sagt Vogt – es reiche ja auch schließlich nicht, wenn ein Ritter nur ein Schwert besitzt. Und so hat er inzwischen um die 4 000 Euro in sein Outfit gesteckt – von denen sich aber jeder einzelne Cent für ihn gelohnt hat.

Außerdem blieb es nicht beim Besuch von Veranstaltungen: Angestachelt vom Gesehenen gründeten 15 Neustädterinnen und Neustädter im Jahr 2010 in Anlehnung an den Junker Hans die Interessengemeinschaft „Dörnbergs Recken“, der sie ein gelb-rotes Wappen verpassten. „Für eine eigene Ritterschaft waren wir einfach zu wenige“, erinnert sich Vogt und ergänzt voller Bedauern, dass die Reckinnen und Recken inzwischen nur noch zu fünft sind. „Ritter erobern Neustadt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Junker -Hansen Mittelaltermarkt- in Neustadt
Auch für Kinder gibt es zahlreiche Mitmachaktivitäten

Am 25. und 26. Juni wird es beim diesjährigen Neustädter Mittelaltermarkt wieder zahlreiche Mitmachaktivitäten für Kinder geben, denn der Markt soll, wie auch schon in den vergangenen Jahren, ein Fest für die gesamte Familie werden. So können sich die kleinen und großen Markt­besucher z. B. im Lager der historischen Spiele­rey von „Drakyja“ mit sehr abwechslungsreichen Spielen aus verschiedenen Ländern der Welt beschäftigen und dabei die unterschiedlichsten Brett- und Feldspiele kennenlernen.
Natürlich wird auch wieder die Ritterschaft vom Uhlenhorst zu Betzichendorph das belieb­te Kinderritterturnier ausrichten, bei dem die kleinen Ritter ihr Können und Geschick unter Beweis stellen dürfen.
Erstmalig wird auch ein handbetriebenes, mittel­alterliches Karussell auf dem Markt zugegen sein, das sicherlich ein großer Anziehungspunkt und Spaßfaktor für die Kleinsten sein wird.
Für diejenigen, die gerne ihre Treffsicherheit ausprobieren möchten, wird es auf dem Marktgelän­de einen Bogenstand geben und für die jungen Be­sucher zusätzlich auch einen Kinderarmbruststand.
Der 4. Junker Hansen Mittelaltermarkt ist am Samstag, dem 25. Juni von 11:00 bis 23:00 und am Sonntag, dem 26. Juni von 11:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.
Weitere Mitmachstände, wie die Rattenburg, das Ei­erknacken und Hufeisenwerfen werden mit dazu bei­tragen, den jungen Recken und Maiden den Aufent­halt so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Natürlich werden auch die spektakulären Ritter­turniere zu Pferd, samt Feuerreitshow am Sams­tagabend, die mittelalterlichen Schwertkämpfe der Schaukampfgruppe und die Darbietungen der an­wesenden Gaukler und Musikanten die Aufmerk­samkeit von Klein und Groß auf sich ziehen. Aber auch ein Besuch des großen Heerlagers dürfte für Jung und Alt eine nicht alltägliche Möglichkeit bie­ten, einen Einblick in das mittelalterliche Leben zu erhalten.
Alles in allem ein lohnenswertes Programm für die gesamte Familie, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Bürgermeister Groll dankt Polizei für konsequentes Handeln
Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive abschieben

Am Fronleichnamstag kam es in Neustadt zum Einsatz eines Poli­zeihubschraubers, um Straftäter aufzufinden und festnehmen zu können.
Bürgermeister Thomas Groll nimmt dies zum Anlass, um der Po­lizei ausdrücklich für ihr konsequentes Handeln zu danken. „Seit der Unterzeichnung der Sicherheitspartnerschaft nehme nicht nur ich eine erhöhte Polizeipräsenz in unserer Kommune wahr. Das ist gut so und stärkt das Sicherheitsgefühl der Bewohner. Ich hoffe sehr, dass dies beibehalten werden kann.“
Dass es am 16. Juni 2022 auch zu einem Wohnungseinbruch kam, bedauert der Bürgermeister sehr. Er suchte unverzüglich das Ge­spräch mit den Betroffenen.
Vor diesem Hintergrund fordert Groll eine Änderung der Asyl­gesetzgebung. Er spricht sich klar dagegen aus, dass Geflüchtete ohne reale Bleibeperspektive bis zu 18 Monate in einer Erstauf­nahmeeinrichtung verbleiben.
„Wer keine Bleibeperspektive in Deutschland hat, sollte zügig ab­geschoben werden. Für Straftäter gilt dies ohnehin.“
Der Bürgermeister hat die heimischen Bundestagsabgeordneten Bartol und Dr. Heck angeschrieben und um entsprechenden Ein­satz in Berlin gebeten.
Weiterhin hat er sich an das zuständige Regierungspräsidium Gie­ßen und die hessische Staatskanzlei gewandt und die Belegungs­praxis der Erstaufnahmeeinrichtung angesprochen. Den vorhan­denen großen Überhang an allein reisenden jungen Männern hält er für sehr problematisch und spricht sich für eine Veränderung aus.
Positiv findet Groll, dass die Straftäter vom Donnerstag in eine andere EAE verlegt wurden.
Der Bürgermeister hat Hessens neuen Ministerpräsidenten Boris Rhein zu einem Besuch in Neustadt eingeladen, damit sich dieser über die vielfältigen Auswirkungen einer EAE auf eine Kommune im ländlichen Raum informieren kann.

„Nahmobilitäts-Cheek“ Neustadt (Hessen) Ausgangstage und Bewertung

Kürzlich fand im Rahmen des „Nahmobilitäts-Checks“ für die Neustädter Kernstadt und die Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel eine Online-Zusammenkunft der Planungsbü­ros Mociety Consult GmbH aus Wiesbaden und VfAeG aus Köln mit örtlichen „Experten“ und Multiplikatoren statt.
Ziel des von der Hessischen Landesregierung geförderten Vorha­bens ist es, die Mobilität vor Ort nachhaltig zu gestalten.
Nach einleitenden Worten von Bürgermeister Thomas Groll er­läuterten Thomas Ernst (Mociety) und Herbert Eidam (VIA) die Einzelheiten des Nahmobilitäts-Checks. Gemeinsam wolle man eine anspruchsvolle Aufgabe bewältigen: Es gelte, die Mobilität zukunftsfähig zu machen, dem immer mehr spürbaren Klimawan­del sowie den sozialen, ökonomischen und ökologischen Heraus­forderungen konstruktiv zu begegnen.
Wie bereits zuvor der Bürgermeister machten die beiden deutlich, dass nun der richtige Zeitpunkt für neue Konzepte sei. Es gelte, umfassende Umbrüche zum Positiven zu entwickeln. Dabei sollte auch der Weg zu mehr Nachhaltigkeit eingeschlagen werden. Der von der Kommune eingeschlagene Weg die „Verkehrswende“ zu­nächst planerisch anzugehen und dabei aktiv mit allen zu reden, die entscheiden und betroffen sind sei richtig.
Thomas Ernst machte noch einmal deutlich, dass gegenwertig so­wohl ein Verkehrskonzept für die Neustädter Innenstadt als eben auch der Nahmobilitäts-Check erstellt werde. Dadurch, dass mit den beiden Projekten dieselben Büros betraut seien, könne man
zweifelslos Synergien schöpfen und letztlich ein gemeinsames Maßnahmenkonzept entwickeln.
Für den Nahmobilitäts-Check gebe es eine vom Hessischen Wirt­schaftsministerium ausgearbeitete Checkliste an der man sich eng zu orientieren habe. Nach einer bereits stattgefundenen Ortsbege­hung gehe es nun darum, im Gespräch weitere Ansatzpunkte für zukünftiges Handeln zu entwickeln. Nahmobilität bedeute, dass es gelte, die „Kurzen Wege“ vor Ort sinnvoll und qualitativ an­spruchsvoll für den Fuß- und Radverkehr zu gestalten.
Dabei richte man sich sowohl an Kinder und Jugendliche als auch an Senioren, Mobilitätseingeschränkte letztlich aber an alle Be­wohnerinnen und Besucher einer Kommune die mit unterschied­lichen Wegezwecken und Bedürfnissen an die Sache herangingen. Schrittweise solle die Barrierefreiheit ausgebaut werden.
fm Vorfeld des Workshops gab es bereits für die Teilnehmer einen Fragebogen zur Erfassung des Status Quo. Im Rahmen des Schul­notensystems von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) wurden einzelne Bereiche bewertet. Die Ergebnisse im Einzelnen:
• Recht und Organisation 2,8
• Akteur:innen und Prozesse 4,2
• Strategische Verankerung 4,1
• Kommunikation und Information 4,3
• Stadtraumgestaltung 3,1
• Barrierefreiheit 4,1
• Öffentlicher Verkehr (Bus/Bahn) im Zusammenhang mit Nahmobilität 3,9
• Verkehrssicherheit 3,2
• Schulwege 3,1
• Radverkehr 3,8
• Fußverkehr 3,0
Die Gesamtnote für die Kommune beträgt gegenwärtig nach die­ser nicht repräsentativen Befragung 3,6. Dies, so Bürgermeister Thomas Groll, mache deutlich, dass noch reichlich Luft nach oben vorhanden sei. Aus diesem Grund habe man ja auch die beiden Prozesse eingeleitet und hoffe auf gute und umsetzbare Ergebnisse. Es wurde deutlich, dass der Bahnhof im Verlauf der weiteren Überlegungen eine bedeutsame Rolle spiele. Einer der Teilnehmer ging sogar soweit, den Bahnhof als zukünftige zent­rale Mobilitätsstation der Kommune anzusehen. Dies wäre sicher wünschenswert, doch leider ist der Investor, der bisher nicht in das Gebäude investiert hat, gegenwärtig nicht an einem Gespräch mit der Kommune über den Weiterverkauf an diese interessiert. Auch bei der Park and Ride-Station wird es vor Ende 2023 nicht voran­gehen, da die Bahn die Flächen momentan für sich selbst benötigt. Am Ende wies Thomas Ernst noch einmal auf den Wegedetektiv für Neustadt hin. Hier kann man Anregungen, Kritik und Fest­stellungen auf einfachem Wege online melden. Der Wegedetektiv ist unter www.wegedetektiv.de/neustadt zu erreichen.

Informationen zum Glasfaserausbau in Neustadt (Hessen): Deutsche Glasfaser lädt zum Bauinformationsabend ein

Bald wird Neustadt (Hessen) durch Deutsche Glasfaser mit schnel­lem Internet versorgt: Nachdem sich 40 Prozent der Haushalte für einen Glasfaseranschluss entschieden haben, beginnt nun die Aus­bauplanung. Das Team von Deutsche Glasfaser möchte die Bür­gerinnen und Bürger persönlich über die nächsten Schritte infor­mieren und lädt sie daher zu einem Bauinformationsabend am 29. Juni 2022 im Kultur- und Bürgerzentrum, Ritterstraße 5-9, 35279 Neustadt (Hessen) um 19:00 Uhr ein.
Auf der Veranstaltung erfahren die Bürgerinnen und Bürger alles rund um den Glasfaserausbau in Neustadt (Hessen), den Haus­anschluss und die Installation der Endgeräte. Außerdem können
sie sich über den Bauprozess, die Baumaterialien und das Internet-TV-Produkt von Deutsche Glasfaser informieren.
„Glasfaser schafft die Voraussetzung, um alle Möglichkeiten des digitalen Zeitalters nutzen zu können. Dank unserer Erfahrung und Technologiekompetenz verlegen wir Glasfaser schnell und ef­fizient und können Neustadt (Hessen) zügig an das Glasfasernetz anbinden“, so Roland Waleska, Projektmanager Bauvermarktung von Deutsche Glasfaser. „Auf dem Bauinformationsabend geben wir den Bürgerinnen und Bürgern von Neustadt (Hessen) Einbli­cke in den Bauprozess und stehen für Fragen bereit.“
Das Team des Servicepunktes von Deutsche Glasfaser, Indust­riestraße 1, 35279 Neustadt (Hessen) steht zudem weiterhin für alle Rückfragen persönlich zur Verfügung. Der Servicepunkt hat jeden Donnerstag in der Zeit von 10:00 – 13:00 Uhr und 14:00 – 17:00 Uhr geöffnet. Telefonisch können sich alle betroffenen Haushalte an die kostenlose Deutsche Glasfaser Bau-Hotline unter 02861 890 60 940 montags bis freitags in der Zeit von 8:00 – 20:00 Uhr wenden.
Alle Informationen über Deutsche Glasfaser und die buchbaren Produkte sind online unter www.deutsche-glasfaser.de verfügbar.

Zukunft Innenstadt
Studentischer Workshop im September 2022

Die Stadt Neustadt (Hessen) erhält in den Jahren 2021-2023 För­dermittel des Landes Hessen aus dem Programm „Zukunft In­nenstadt“. Eines der kommunalen Projekte ist dabei ein studen­tischer Workshop zur Entwicklung von Ideen für die Neustädter Innenstadt.
Kooperationspartner ist dabei der Stadtplaner Prof. Dr.-Ing. Uwe Altrock, der an der Universität Kassel Stadtumbau und Stadter­neuerung lehrt. Anfang September veranstaltet er auf Bitten von Bürgermeister Thomas Groll einen studentischen Workshop in Neustadt für Studierende der Uni Kassel sowie der Partneruni­versität Alexandria in Ägypten.
Kürzlich war der Hochschullehrer gemeinsam mit seinen wissen­schaftlichen Mitarbeitern Mohamed El-Gemal und Mohamed Alfiky vor Ort, um sich mit Bürgermeister Thomas Groll und den Quartiersmanagerinnen Heike Brandt und Svetlana Nerenberg über die inhaltliche Ausgestaltung der Veranstaltung zu bespre­chen.
Schwerpunkte der Überlegungen sollen dabei der Bahnhof und das Bahnhofsumfeld, der Bereich um den Marktplatz und der Bereich Junker-Hansen-Turm/Jugendheim sein. Ziel ist es, Ideen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität zu entwickeln und darüber nachzudenken, was getan werden muss, um junge Menschen und Familien im Stadtkern anzusiedeln.
Geplant ist eine öffentliche Abschlussveranstaltung. Zudem soll die Möglichkeit für Interessierte bestehen, mit den Studierenden ins Gespräch zu kommen.
Untergebracht werden die Gäste in Wohnungen in der Leipziger Straße, die der Eigentümer der dortigen Mitwohnungen, Manfred Müller, kostenlos zur Verfügung stellt.
Es werde spannend und hoffentlich aufschlussreich sein zu sehen,
so Bürgermeister Thomas Groll, wie der „Blick von außen“ auf Neustadt ausfalle und welche Vorschläge erarbeitet werden. „Die Studierenden müssen kein fertiges Konzept liefern, sondern dür­fen Visionen entwickeln. Darüber wollen wir dann ins Gespräch kommen“, so Groll.
Vhs-Veranstaltungsreihe zum Klimaschutz in Neustadt
Wie können wir uns auf die gestiegenen Energiepreise und die He­rausforderungen der Klimakrise einstellen? Mit einer siebentei­ligen Veranstaltungsreihe möchten die vhs Marburg-Biedenkopf und die Stadt Neustadt hier Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Je nach Lebenssituation werden die Spielräume jedes einzelnen unterschiedlich sein. Dem einen brennt die Frage der Alternativen in der Mobilität unter den Nägeln, dem andern die Senkung der Energiekosten im Haus. Hilfestellungen für eine bewusste Ent­scheidung bei Kauf und Verarbeitung von Lebensmitteln sind ein weiterer Ansatzpunkt. Daran schließt sich auch die Frage an, wie in neuen Organisationsformen wieder verstärkt regionale und be­zahlbare Nahrungsmittel erzeugt werden können.
In der Veranstaltungsreihe wird ein breites Themenspektrum von Mobilität, Wohnen, Ernährung, Freizeit, Landwirtschaft und Landschaftspflege sowie dörfliche Energieversorgung angespro­chen. Damit soll sichergestellt werden, dass jeder und jede für sich Impulse für seine persönliche Anpassung an die sich rasant ver­ändernden Rahmenbedingungen mitnehmen kann.
Die Auftaktveranstaltung widmet sich dem Thema der schrittwei­sen Unabhängigkeit von fossiler Energie. Mit Michael Schramek, der als geschäftsführender Gesellschafter der EcoLibro GmbH zum Thema Mobilitätsalternativen für den ländlichen Raum berät, konnte ein erfahrener Fachmann als Referent gewonnen werden. Beruflich und privat hat Herr Schramek sich dem Ziel verschrie­ben, den Klimaschutz voranzubringen. So ist er auch Vorsitzender des Mobilitätsvereins „Vorfahrt für Jesberg“ und gewährt Einbli­cke in den Aufbau seines Selbstversorgerhofes mit weitgehendem Verzicht auf fossile Energie.
Bürgermeister Thomas Groll und die Leiterin der Volkshochschu­le Marburg-Biedenkopf, Angela Springer, werden in die Veran­staltungsreihe einführen.
Termin: Mittwoch, 6.7.2022

Kinder sollen ein Kunstwerk erschaffen

Der Junker Hans soll vor den Augen Neugieriger das Bürgerzentrum heraufreiten
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Das neue Kultur- und Bürgerzentrum (Kubüz) kommt bei den Bürgerinnen und Bürgern hervorragend an. Immer mehr Leben kehrt in den Neubau ein – an dem noch ein ganz besonderes Projekt umgesetzt werden soll.

„Vor das Gebäude gehört Kunst. Aber nichts von der Stange“, betont Bürgermeister Thomas Groll und stellt heraus, dass Kunst am Bau nicht nur über das Städtebauförderprogramm Sozialer Zusammenhalt förderfähig ist, sondern auch klar ist, wer das Projekt umsetzen soll: Diejenigen, die das Gebäude am meisten nutzen.

Und weil im Kubüz das Familienzentrum angesiedelt ist, hat der Rathauschef die Kinder der Stadt (im Alter von drei bis zwölf Jahren) als Künstler auserkoren. Außerdem habe er Hephata kontaktiert: Das Diakoniezentrum sei schließlich auch im Haus ansässig – und die Stadt will die Integration fördern. „Ich hoffe, dass viele Kinder – mit oder ohne Handicap – sich beteiligen“, betont Groll und hofft, so die Bindung der Menschen zu „ihrem Bürgerhaus“ zu verstärken. Gleichzeitig ist ihm aber auch klar, dass Kunst polarisiere und für Diskussionen sorgen werde. Das sei gewollt, stellt der Rathauschef heraus. „Kinder sollen ein Kunstwerk erschaffen“ weiterlesen

Der neue Junker Hans ist da

Tom Streichert, Mona Henkel und Anna Mix repräsentieren ein Jahr lang die Stadt
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Ein Jahr lang repräsentieren Tom Streichert (20), Mona Henkel und Anna Mix (beide 19) als Junker Hans und seine Burgfräulein bei offiziellen Terminen die Stadt Neustadt. „Mir gefällt die Tradition“, erklärt der junge Mann, warum er die historische Figur mimen wollte, und ergänzt: „Ich finde, man sollte sich einbringen. Man kann schließlich nicht eine schöne Kirmes fordern, dann aber nichts dazu beitragen.“ Einen Höhepunkt der Amtszeit hat das Trio mit dem Festumzug schon hinter sich gebracht – und dabei auch gemerkt, wie wichtig den Menschen in der Stadt der Junker Hans und seine Burgfräulein sind.

„Wir haben so viel Applaus bekommen. Das war Wahnsinn. Mir war gar nicht klar, wie groß die Sache ist“, erklärt Anna Mix – die eigentlich ebenso wie Mona Henkel tobenden Beifall großer Mengen gewohnt ist, tanzen die beiden doch beim Karneval in der Kolpinggarde mit und stehen alljährlich im Rampenlicht.

Streichert absolviert derzeit ein duales Studium im Bauingenieurwesen, arbeitet für die Firma Balzer (Buchenau) im Garten- und Landschaftsbau und fungiert als Bauleiter bei Arbeiten im Neustädter Bürgerpark: „Ich bin im vierten Semester – und man bekommt schnell viel Verantwortung übertragen. Das finde ich gut. Man lernt dabei viel“, sagt er und stellt heraus, das Projekt der Fischtreppe umgesetzt zu haben. „Der neue Junker Hans ist da“ weiterlesen

Neues Leben an der alten Ziegelei

Investoren kaufen brachliegendes Gelände für Neubaugebiet
Von Michael Rinde
Neustadt. Ein historisches Gebäude erinnert daran, was dort einstmals geschah. Der frühere Ziegel-Brennofen von Neustadts Ziegelei ist noch gut sichtbar. Das Haus steht als Einzeldenkmal unter Schutz, bleibt also in jedem Fall erhalten. Um es herum wird es in den nächsten Jahren aber deutlich sichtbare Veränderungen geben – wenn denn alles so läuft wie jetzt geplant.

Von fünf Hektar soll einer bebaut werden

Denn: Das Unternehmen „Salon Süd Immobilien“ hat das rund 50 000 Quadratmeter große Areal vom bisherigen Eigentümer Heinz Schmerer gekauft. Dort entsteht ein Neubaugebiet, allerdings nur auf den erlaubten etwa 10 000 Quadratmetern Fläche. Der übrige Teil darf nicht bebaut werden, es ist Naturschutzgebiet. „Uns reizen besondere Grundstücke in besonderer Lage“, begründet Christian Dietzel von dem Immobilienunternehmen das Interesse. Reizvoll ist aus seiner Sicht das Infrastruktur-Angebot in Neustadt mit Bahnanschluss, künftiger Autobahnanbindung und Glasfaser-Technik im Boden für das schnelle Internet.

Bei der Entwicklung arbeitet das Darmstädter Unternehmen mit dem Architekturbüro Jarosch zusammen, beide haben bereits einige Projekte gemeinsam verwirklicht. Oberstes Ziel für das Neubaugebiet „Alte Ziegelei“ sei ein nachhaltiges Bauen und zugleich ein erschwingliches Bauen. Das ist in diesen Zeiten ein hehres Ziel angesichts von Preisexplosion im Bausektor und der Knappheit von Baumaterialien. Doch Architekt Herbert Jarosch hält es für erreichbar mit entsprechend frühzeitigen Lieferverträgen für die nötigen Materialien. „Neues Leben an der alten Ziegelei“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

„Naturnah Wohnen“ – Auf dem Gelände der „Alten Ziegelei“ soll Bebauung entstehen

Auf dem Gelände der denkmalgeschützten ehemaligen Ziegelei entlang der Marburger Straße in Neustadt plant ein prämiertes Architekturbüro aus Darmstadt moderne, nachhaltige Doppel- und Einfamilienhäuser zwischen unberührter Natur, geschichts­trächtigem Kulturdenkmal und einer lebendigen Gemeinschaft zu errichten. Das Bauleitverfahren hierfür steht nun am Anfang und am 4. Juli 2022, so Bürgermeister Thomas Groll, soll die Stadt­verordnetenversammlung den notwenigen Aufstellungsbeschluss fassen und damit den offiziellen Startschuss für das Projekt geben. In der Vergangenheit hatte Groll bereits mehrfach in den Sitzun­gen der kommunalen Gremien über das Vorhaben berichtet. Zu­dem fanden erste Abstimmungsgespräche mit dem Kreisbauamt statt.
Kürzlich stellten die Investorenvertreter Herbert Jarosch und Christian Dietzel von „Salon Süd“ im Beisein des Bürgermeisters und des bisherigen Eigentümers Heinz-Dieter Schmerer ihre Plä­ne vor Ort vor.
„Ein Eigenheim im Grünen, fernab von Großstadtlärm und Luft­verschmutzung, das scheint für Menschen, die im Rhein-Main- Gebiet arbeiten, oft unerreichbar. Menschen, die bereits in die­sen Genuss gekommen sind, wollen es hingegen nie mehr missen. Doch schöner, moderner und vor allem bezahlbarer Wohnraum wird auch in ländlichen Gemeinden knapp“, so die erfahrenen Projektentwickler, die für Neustadt eine zukunftsorientierte Lö­sung geplant haben und dieses Angebot natürlich auch Interessen­ten vor Ort unterbreiten.
Auf dem Gelände der denkmalgeschützten Ziegelei sollen ins­gesamt 15 Häuser entstehen: je nach Bedarf entweder als Dop­pel- oder Einfamilienhaus. Entworfen werden sie vom mehrfach prämierten Darmstädter Büro Jarosch Architektur. Dessen Hand­schrift erkennt man auch in den Skizzen der Neustädter Häusern deutlich: klare Linien, viel natürliches Licht, funktionale Raum­einteilung.
In dem neuen Quartier „An der alten Ziegelei“, so Herbert Ja­rosch, werde Wert daraufgelegt, dass die üppig bepflanzten Ge­meinschaftsflächen zum Verweilen einladen. Gleichzeitig seien die Wohneinheiten so angelegt, dass jederzeit Privatsphäre ge­währleistet sei. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

518. Trinitatis-Kirmes – Endlich wieder Kirmes

2019-2022… nach drei Jahren „Zwangspause“ ist die Neustädter Trinitatis-Kirmes wieder aus ihrem Corona-bedingten Dornrös­chenschlaf erwacht und das traditionelle Kirchweihfest durfte endlich wieder von den Neustädtern und seinen Gästen gefeiert werden. Erfreulicherweise nahmen diese es gut an, dass das Fazit der diesjährigen Kirmes positiv ausfällt.
Nachfolgend blicken wir auf die fünf abwechslungsreichen Veran­staltungstage berichtend und kommentierend zurück.

Donnerstag, den 9. Juni:

Kirmeseröffnung
Seit einigen Jahren finden die traditio­nellen Elemente der Trinitatis-Kirmes – Fassanstich, Neubürgertrunk und Ver­abschiedung des Junker Hans – bereits am Donnerstag und damit quasi am „Vor­abend“ der vier Festtage statt. Diesmal gab
die Wettervorhersage Anlass zur Sorge, denn mit hoher Wahr­scheinlichkeit waren Regenfälle vorausgesagt. Aus diesem Grund entschied man im Vorfeld, vom Wallgrabenpavillon ins Kultur- und Bürgerzentrum zu wechseln. Das Motto der Verantwortlichen war hierbei „Wir verzichten zwar auf das wunderschöne Ambiente von Turm und Kirche, haben aber die Gewissheit, dass Köpfe und
Füße nicht nass werden.“ Und wenn wir schon so ein schönes neues Kultur- und Bürgerzentrum haben, können wir es ja auch nutzen.
Am Beginn der Kirmes steht seit vielen Jahren ein ökumenischer Got­tesdienst, der von Pfar­rerin Kerstin Kandzio­ra und Pfarrer Andreas Rhiel gemeinsam ge­staltet wird. Unterstüt­zung fanden sie beim
evangelischen Kirchenchor und den Trinitatisbläsern, auch die musikalische Umrahmung der Andacht war also ökumenisch aufgeteilt.
Aufgrund fehlender Glocken ermunterte die Pfarrerin alle Anwe­senden dazu, kräftig „Ding Dong“ zu rufen und stellte eingangs fest, dass alle lange auf diesen Tag, den Auftakt der Kirmes, ge­wartet hätten. „518. Trinitatis-Kirmes – Endlich wieder Kirmes“ weiterlesen