„Die Menschen hatten Sehnsucht“

Bürgermeister zieht mit dem Ende der 518. Trinitatis-Kirmes ein positives Fazit
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Man hat deutlich gemerkt, wie sehr sich die Menschen freuen, endlich wieder ein Fest besuchen, sich treffen und die Angebote in der Lehmkaute annehmen zu können.“ Bürgermeister Thomas Groll ist rundum zufrieden mit dem Verlauf der 518. Auflage der Trinitatis-Kirmes – bis auf eine Kleinigkeit: „Wir hatten einen sehr schönen und sehr gut besuchten Festumzug am Sonntagmittag. Leider hielten es ein paar Dollbohrer offenbar für nötig, trotzdem mit ihren Autos durch die eigentlich gesperrten Straßen zu fahren.“ Ein Problem, das vor allem in der Ringstraße aufgetreten sei: „Aber das wird uns nächstes Jahr nicht noch einmal passieren.“

Insgesamt sei es ein „sehr rundes Fest“ gewesen, an dem die Gäste „nichts zu meckern“ gehabt hätten. Schon der Donnerstagabend mit Gottesdienst, Fassanstich, Neubürgertrunk und Junker-Hans-Präsentation sei sehr gut angekommen – und er habe die Rückmeldung bekommen, dass die Besucherinnen und Besucher auch gut gefunden hätten, dass dies dieses Mal nicht am Wallgraben-Pavillon, sondern im Kultur- und Bürgerzentrum stattgefunden habe. Und das fehlende Ambiente der historischen Mauern, die diesem Kirmes-Teil sonst einen besonderen Rahmen geben? „Das können wir zum Beispiel durch ein entsprechendes Bühnenbild auffangen“, gibt Groll einen Einblick in seine Gedanken. Ob das Kubüz künftig immer der Ort des Kirmes-Auftaktes werde – darauf will er sich aber noch nicht festlegen. „„Die Menschen hatten Sehnsucht““ weiterlesen

Neustadt feiert sich

Einige Tausend Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten den Kirmes-Umzug
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Kirmes und insbesondere der Festumzug hat den Neustädterinnen und Neustädtern – aber auch den Menschen aus der Umgebung insgesamt – gefehlt. Das war den mehreren Tausend Zuschauerinnen und Zuschauern am Sonntagmittag, aber auch den vielen Hundert Teilnehmenden des Umzuges deutlich anzumerken. Die Stimmung war hervorragend – es gab aber natürlich auch einiges zu sehen.

Einen kleinen Wagen hatten beispielsweise die Sängerinnen und Sänger des Neustadt-Musicals „Nova Civitas“ gestaltet, die immer wieder das zentrale Lied ihrer Aufführung zum Besten gaben. Weitaus größer und vor allem lauter kamen derweil die Rote Garde des Frauenvereins und die Fußballer des VfL Neustadt daher, die für den Umzug riesige Trucks nutzten.

Die Kicker sind nach ihrem Titelgewinn in der Kreisliga A noch immer in Feierlaune und lebten diese weitaus exzessiver aus als die Handball-Mädels der JSG Kirchhain / Neustadt, die vergleichsweise bescheiden als Meister der Bezirksoberliga (C-Jugend) auftraten. Insgesamt gab es jede Menge optische Höhepunkte zu bewundern: von den Biedermeierfrauen und ihren Gardisten über Dörnbergs Recken, weitere „Wilde“ aus Gemünden oder Trachtengruppen und Gardetänzerinnen bis hin zu den Jungs und Mädels aus den Neustädter Kitas. „Neustadt feiert sich“ weiterlesen

Ein Schwert und eine Krone

Junker Hans: Tom Streichert ist neuer Repräsentant Neustadts / Bürgermeister ist jetzt „Biberkönig“
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Ein neuer König, zwei Neubürger, drei neue Repräsentanten – der Start in vier Tage Kirmes ist am Donnerstagabend gelungen, wie Bürgermeister Thomas Groll am Ende einer abwechslungsreichen Eröffnungsfeier befand.

Zum Auftakt hielten Pfarrerin Kerstin Kandziora und Pfarrer Andreas Rhiel einen ökumenischen Gottesdienst, an dessen Ende sie sogar gemeinsam den Segen spendeten – und dafür warben, sich im Kirchenchor einzubringen, der ebenso wie die Trinitatisbläser die Eröffnung untermalte, ehe die Band „Die Coronas“ übernahm.

Danach durfte Julian Schratz als scheidender Junker Hans den Fassanstich übernehmen, den er mit Bravour meisterte: Nicht ein Tropfen fiel auf das Parkett des noch fast neuen Kultur- und Bürgerzentrums, in das die Stadt die Veranstaltung aufgrund der Wetterprognose verlegt hatte.

Anschließend waren Thomas Schmid und Karla Schulze an der Reihe, die in gewohnter Manier mit viel Liebe zum Detail zwei Neubürger willkommen hießen: Über Veronika Kizner (42) berichtete Schmid unter anderem, dass sie mit ihrem Mann Eugen seit 2006 verheiratet ist, drei Kinder hat (Sebastian, Oliver und Anna) und in Marburg eine psychotherapeutische Praxis betreibt, die sie aber nun nach Neustadt verlegt. „Ein Schwert und eine Krone“ weiterlesen

Ersatz-Radweg lässt auf sich warten

Der Ausbau eines Wirtschaftsweges bei Neustadt verzögert sich weiter
Von Michael Rinde
Neustadt. Die Ursprünge der Auseinandersetzungen reichen ziemlich genau ein Jahr zurück. Seinerzeit wandten sich die beiden Städte Neustadt und Schwalmstadt energisch dagegen, dass die Kreisstraße 17 als Umleitungsstrecke für den überregionalen Radweg D4 genutzt wird. Ursache ist die A49-Baustelle, die planmäßig noch bis Oktober 2024 dauern wird. Erst ein „runder Tisch“ unter der Vermittlung des Bundestagsabgeordneten Sören Bartol brachte die Projektgesellschaft Deges und die Kommunen zueinander. Deges ist unter anderem auch für Baufolgen wie das Zerschneiden von Radwegeverbindungen verantwortlich.

Bürgermeister Groll ist schwer verärgert

Am Ende sollte eine Wirtschaftswege-Verbindung von Wiera bis Neustadt mit einer wassergebundenen Decke versehen werden. Erster angekündigter Fertigstellungstermin: September vergangenen Jahres. Doch nach dem Genehmigungsverfahren einigten sich die Beteiligten auf eine Fertigstellung bis zum Frühjahr, um die Fahrbahnarbeiten nicht in der dunklen Jahreszeit vornehmen zu müssen. Daraus wurde aber auch nichts.

Seit dem Frühjahr hatte Neustadts Bürgermeister Thomas Groll (CDU) immer wieder bei den Zuständigen bei Deges nachgefragt und auf einen Baubeginn gedrängt, damit im Sommer der Radverkehr sicher über die neue 1,6 Kilometer lange Ausweichroute verlaufen könnte. Er wurde nach eigener Darstellung immer wieder vertröstet und erhielt keinen Termin für den Baustart. Inzwischen ist Groll schwer verärgert, wie er gegenüber der OP klarmacht. „Wir sind keine Bittsteller, wir haben eine feste Zusage“, wird Groll deutlich. Für ihn gelte die klare Regel „ein Mann, ein Wort“. „Ersatz-Radweg lässt auf sich warten“ weiterlesen

Endlich wieder Kirmes

Am Donnerstag beginnt die 518. Auflage der Trinitatis-Kirmes
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Zwei Jahre lang mussten die Neustädterinnen und Neustädter Corona-bedingt auf das ältestes Volksfest verzichten, doch nun ist die Zeit des Wartens vorbei: Heute beginnt die 518. Auflage der Trinitatis-Kirmes.

Entsprechend groß ist die Vorfreude bei den Bürgerinnen und Bürgern. „Natürlich haben wir die Kirmes vermisst – genauso wie den Karneval“, sagt beispielsweise Daniela Korell von der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt und gibt zu, jedes Jahr aufs Neue gehofft zu haben, dass doch zumindest ein kleines bisschen gefeiert werden kann. Das ging zwar nicht, doch jetzt ist es ja wieder so weit.

Festumzug am Sonntag, 14 Uhr

Optischer Höhepunkt wird wieder der Festumzug, der sich am Sonntag ab 14 Uhr durch Neustadts Straßen schlängelt. 36 Zugnummern kündigt René Spatzier von der Stadtverwaltung an und freut sich, dass auch die musikalische Untermalung gesichert ist: Neben zwei Kapellen aus Neustadt und einer aus der Schwalm hat sich auch die Schalmeienkapelle Haiger angekündigt – eine Gruppe, zu der die Stadt über den Hessischen Musikverband den Kontakt knüpfte. Mit dabei sind außerdem zwei Trachtengruppen und jede Menge Neustädter Vereine und Initiativen. So auch die freiwillige Feuerwehr, die mit „Gewalt gegen Rettungskräfte“ ein Thema aufgreift, dem sie sich schon vor zwei Jahren widmen wollte. Die Idee sei von der Kinderfeuerwehr gekommen, betont Korell und ergänzt, dass die Betreuer der Jugendfeuerwehr initiiert hätten, dazu einen Themenwagen zu gestalten. Und so kümmerten sich zu Beginn der Woche rund 15 Mitglieder der Einsatzabteilung um die Umsetzung. „Wir hatten noch nie so tolle Schilder“, gibt Korell einen kleinen Einblick und spricht in diesem Zusammenhang Ann-Kristin Wölk und Martina Zinser großes Lob aus. „Endlich wieder Kirmes“ weiterlesen

Polizei will mehr Präsenz zeigen

Sicherheitskonzept für Neustadt erstellt / Zahl der Straftaten ist gestiegen
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Seit 2018 profitiert die Stadt von der Sicherheitsinitiative „Kompass“, seit zwei Jahren ist Gunter Weber in Neustadt als „Schutzmann vor Ort“. Des Weiteren hat die Kommune mit der Bahn eine „Ordnungspartnerschaft“ geschlossen. Nichtsdestotrotz stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Straftaten gegenüber dem Vorjahr von 378 auf 553 an – und liegt damit fast so hoch wie im Jahr 2016, für das die Statistik mit 596 Straftaten den traurigen Spitzenwert aufweist. Ähnlich wie damals liegt die Aufklärungsquote bei rund 71 Prozent – und bei den meisten Straftaten handelte es sich um Ladendiebstähle. Insgesamt habe sich aber auch das Sicherheitsempfinden der Menschen im öffentlichen Raum verschlechtert, betont Thomas Groll.

In den vergangenen Jahren habe sich einiges zum Positiven entwickelt, sagt Mittelhessens Polizeipräsident Bernd Paul und verweist auch auf oben genannte Punkte und freut sich, dass auch durch die dauerhafte Präsenz des Schutzmannes vor Ort einige Straftaten geklärt wurden.

Die EAE ist Herausforderung, aber nicht alleiniges Problem

Es sei aber auch wichtig, den Menschen zu zeigen, dass die Polizei ihre Bedenken ernst nehme und den Ursachen nachgehen wolle. Polizei und Land sei bekannt, dass eine Kommune mit einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (EAE) vor besonderen Herausforderungen stehe, auf die es zu reagieren gelte – wobei Groll darauf hinweist, dass es auch noch weitere Problemfälle gebe. Aus diesem Grund haben Vertreterinnen und Vertreter der Stadt und der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf ein Sicherheitskonzept für Neustadt entwickelt. „Polizei will mehr Präsenz zeigen“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Abwechslungsreicher Rummelplatz in der „Lehmkaute“

Konrad Ruppert, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Kas­sel-Göttingen und langjähriger Generalpächter bei der Neustäd­ter Trinitatis-Kirmes, ist es auch in diesem Jahr wieder gelungen dreißig Beschicker für den Rummelplatz in der Lehmkaute zu ge­winnen.
Dies, so Ruppert, sei nicht einfach gewesen, denn zwei Jahre Co­rona hätten gerade den Schaustellern zugesetzt. Nun aber sehe man wieder hoffnungsvoll in die Zukunft und die ersten Feste 2022 hätten regen Zuspruch erfahren.
Gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Groll hofft Konrad Rup­pert daher auch auf viele kleine und große Gäste in der „Lehm­kaute“.
Neben dem Angebot der Festwirtfamilie Ahlendorf im Zelt und dem Außenbereich erwartet die Besucher auch wieder der Bier­garten der Gebrüder Asmuß mit Imbiss.
Breitgefächert ist auch diesmal das weitere Speisenangebot: Fisch, Langos, Asia-Imbiss, Pizza, Eis, Mandeln und weitere Süßigkeiten warten auf hungrige Abnehmer.
Junge und junggebliebene Kirmesbesucher können sich,zudem auf einen Auto-Scooter, eine Berg- und Talbahn, den bekannten Fris­bee und das Familienkarusell Scirocco freuen. Für die Kleinen gibt es ein Kinderkarussell, den Babyflug und Bungee-Jumping.
Zudem dürfen auf einer Kirmes die Glückstombola, eine Schieß­bude, Ball- und Pfeilewerfen sowie Enten-Angeln nicht fehlen.
Vom 10.-13. Juni lohnt sich also der Weg zum Festplatz. Am Mon- tag ist Familientag mit 25% Rabatt bei den Fahrgeschäften.

Radwegebau „Frauenrodt“

Auf die Kritik von Bürgermeister Thomas Groll am ausstehenden Radwegebau durch das „Frauenrodt“ hat die DEGES zwischen­zeitlich folgendes mitgeteilt:
„Der Wegebau für die Ertüchtigung des Forstweges zu einem Radweg wird in den kommenden Wochen beginnen. Während der Feinabstimmung für die Umsetzung hat sich ergeben, dass der Aufwand und die Kosten für den Wegebau ungleich höher sind als zunächst angenommen. Die Radfahrenden in der Region bitten wir um Entschuldigung für die Verzögerung.“
Diese Nachricht, so der Bürgermeister, stimme ihn nur leidlich zufrieden. Die DEGES habe sich zwar zum Vorhaben bekannt, aber der Zeitplan sei ihm doch zu wenig verbindlich, daher werde er dranbleiben. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Gutes Wetter, klasse Stimmung, Weltklasseartistik!
Hochseiltruppe Geschwister Weisheit begeisterte zum Stadtjubiläum

Es dürften 1.500 Menschen gewesen sein, die am Himmelfahrtstag den Weg in die „Lehmkaute“ fanden, um unter dem Motto „… dem Himmel entgegen“ ein weiteres Mal Stadtjubiläum zu feiern. Über den Tag hinweg fanden sich nicht nur Neustädter, sondern auch viele Besucher aus „der Nachbarschaft“ ein. Gut, dass es lediglich am Vormittag einmal kurz regnete und nachmittags sogar manchmal die Sonne durch die Wolken kam.
Bereits von 11 Uhr an herrschte reges Treiben auf dem Festplatz als „Blechquadrat“ zum Frühschoppen aufspielte und gegen Mittag mit den „Kolpingsternchen“ die erste Garde den Tanzboden eroberte.
Um 13 Uhr waren dann alle 500 Sitzplätze besetzt und auf einem historisch gestalteten Seilgerät entführte die größte und beste Hochseilgruppe Europas, die Geschwister Weis­heit, die Zuschauer in das Flair der Straßen- und Hochseilartistik um die Jahrhundert­wende – als auch ihre Familiengeschichte in Thüringen begann. Mit Drehorgelmusik und Sprechtütenmoderation erweckten die Artisten um die Gebrüder Peter Mario und Andre Weisheit auf vergnügliche Art den Beginn ihrer Hochseiltradition zum Leben. Mit einem Veloziped fahrend, mit holländischen Klompen, den traditionellen Holzschuhen, oder in einem Silberreif laufend überquerten sie das Drahtseil. Sogar ein Eierkuchen wurde mit Stuhl und Ofen auf dem Seil sitzend gebacken.
Nach dem 30-minütigen Auftritt spielte wieder „Blechquadrat – die Nummer 1 aus dem
Rotkäppchenland“ auf und um 14 Uhr gab es verdienten Applaus für die „Knallfrösche“
vom St. Maria-Fasching.
Der Kirmesplatz füllte sich immer mehr und die Es­sens- und Getränkestände der VfL-Handballer, der KfD St. Maria und der Fa­milie Haase fanden regen Zuspruch. Gut angenom­men wurde auch der Wein­stand der Familie Schmidt aus der Schwalm. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen