Beim Endspurt sollen die Bürger mitziehen – MNZ

Neustadt will bis zum Neustadt-Treffen 2011 bei der Stadterneuerung alle Register ziehen
Neustadt (aws). Um die Innenstadtsanierung von Neustadt im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms weiter voranzutreiben, sind in der Junker-Hansen-Stadt im Februar und März zwei Workshops geplant, bei denen vor allem die Eigentümer und Pächter oder Mieter von Immobilien eingeladen sind.
Die Kommune plant zusammen mit der Hessen-Agentur (ehemals HLT) als Sanierungsträger dabei die Bevölkerung über die Vorhaben der Stadtsanierung zu informieren und sie mit einzubeziehen. „Zuhause in der Stadt“, soll das gemeinsame Ziel von Eigentümern, Mietern/Pächtern und Kommune lauten.
Zur Sanierung und Verschönerung von maroder Bausubstanz sind neben kommunalen und privaten Mitteln vor allem die Fördergelder des Landes notwendig. Zehn Millionen Euro hat das Land in Neustadts Innenstadt bereits investiert, und bis zum Abschluss der
Städtebauförderung in 2009 sollen nach dem Wunsch aller Verantwortlichen noch weitere Gelder fließen.
„Der Sanierungserfolg ist hier überall spürbar. In Neustadt wird deutlich, dass eine gute Vorbereitung der Sanierung auch zum Erfolg führt“, betonte Friedhelm Flug, Geschäftsführer der Hessen-Agentur Stadtentwicklungsgesellschaft.
Bürgermeister Thomas Groll stellte zusammen mit Friedhelm Flug und Anja Ceulaers von der Hessen-Agentur sowie Holger Möller, Architekt und Stadtplaner, die geplanten Workshops gestern vor. 1984 wurde die Stadt Neustadt unter ihrem damaligen Bürgermeister Fritz Mütze (SPD) in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen. Vor allem die Sanierung der mittelalterlichen Innenstadt mit ihren Fachwerkfassaden waren ein Schwerpunkt des Programms, das von Manfred Hoim verantwortlich fortgesetzt wurde und nun in den Händen von Thomas Groll liegt.
■ Stadtkern aufgewertet
Viel ist bis heute bewegt worden. Durch die Sanierung des Marktplatzes mit dem Historischen Rathaus, dem ehemaligen Schwesternhaus, das heute „Haus der Vereine“ heißt, sowie die Umgestaltung der Marktstraße, Turmstraße und des ersten Teils der Ritterstraße hat der historische Stadtkern eine deutliche Aufwertung erfahren.
Handlungsbedarf besteht allerdings immer noch. Das „Deutsche Haus“, der „Bayrische Hof“ oder die Neugestaltung des zweiten Teils der Ritterstraße, Rathaus- und Rabenauplatz sowie das Haus in der Kreuzgasse, das als ältestes Wohnhaus Neustadts gilt, bedürfen dringend der Sanierung. „Straßen, städtische Gebäude und über 30 private Vorhaben wurden bisher gefördert. Wir möchten dem Land aber auch klar machen, dass wir nicht nur Geld wollen, sondern auch Ideen haben“, sagte Bürgermeister Thomas Groll (CDU).
Bis zum großen Neustadttreffen im Jahre 2011, das Groll als Multiplikator und Motor
für die künftige Sanierung sieht, will sich die Stadt von ihrer allerbesten Seite zeigen. Auch während des 50. Hessentages, der 2010 in der Nachbarstadt Stadtallendorf stattfinden wird, erwarten die Neustädter viele Besucher in ihren historischen Mauern und wollen bis dahin dafür gerüstet sein.
Der erste Workshop, der am 14. Februar um 19.30 Uhr im historischen Rathaus stattfindet, soll sich mit dem Thema „Zu Hause in der Stadt – die Zukunft der Innenstadt“ beschäftigen.
Am 15. März steht dann das Thema „Mehr Grün in der Stadt – Neue Gartenkultur für Neustadt“ auf dem Programm. Dabei ist auch ein Rundgang entlang des ehemaligen Wallbereiches (Grüngürtel) vorgesehen.