Junger Verein bewirtschaftet inzwischen das „multifunktionalen Haus“ im Dorfzentrum
Von Michael Rinde
Neustadt-Momberg.
Das multifunktionale Haus in Momberg läuft seit weit mehr als einem Jahr. Inzwischen nimmt Neustadts Bürgermeister Thomas Groll (CDU) gerne das Wort „Erfolgsgeschichte“ in den Mund, wenn er eine allererste Bilanz für diese Startphase zieht. Hinter dem „multifunktionalen Haus“ steht ein eigener Trägerverein, der sich im Frühjahr bereits gründete. Zwischenzeitlich haben der Verein und die Stadt Neustadt einen „Überlassungs- und Bewirtschaftungsvertrag“ geschlossen. Der Verein übernimmt den Betrieb, die Stadt bleibt Eigentümerin des früheren, umgebauten Momberger Kindergartengebäudes.
Die Vorsitzende Anke Stark verwies in einer Mitteilung der Stadt Neustadt darauf, dass die ersten dreizehn Monate sehr gut angelaufen seien. Das Dorfcafé „Amandina“ der „Kaffeetanten“ sei regelmäßig ein voller Erfolg, ebenso der Mittagstisch. Stark würdigte die Arbeit aller Kuchenbäckerinnen und Kuchenbäcker für ihre Mithilfe. Weiterhin habe es mehrere kulturelle Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene gegeben. „Bereits Bewährtes wollen wir fortführen und auch Neues wagen“, betonte Anke Stark.
Kaffeetanten sehr beliebt
Neustadts Bürgermeister spricht von jeweils etwa 100 Besuchern bei den Nachmittagen der „Kaffeetanten“. Das sei ein sehr gutes Ergebnis, erklärt er gegenüber der OP.
Das multifunktionale Haus bildet gemeinsam mit dem Dorfgemeinschaftshaus das „Dorfzentrum“. Auch unter der Woche läuft es aus Sicht der Stadt sehr gut. „Es ist ein Zentrum der Generationen entstanden“, ist Groll überzeugt. In der Pressemitteilung hatte er außerdem betont, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, eben ein solches multifunktionales Gebäude zu schaffen statt eines Aktenlagers etwa.
Der Verein „Dorfzentrum Momberg“ hat vier Abteilungen: die Momberger „Kaffeetanten“, „Momberg4Kids“, der Momberger Mittagstisch und die Organisationsgruppe „Dorfjubiläum Momberg 800“.
Auch mit dem Mittagstischangebot einmal im Monat und der Resonanz darauf ist die Stadt sehr zufrieden. Bei der Vertragsunterschrift war Groll gemeinsam mit dem ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg selbst dabei. Er hatte dabei die damalige Steuerungsgruppe für das multifunktionale Haus für ihren Einsatz herausgehoben. Zu der Gruppe gehörten der langjährige Ortsvorsteher Jörg Grasse, Anke Stark, Stephanie Schmitt und Timo Stark, der jetzige Momberger Ortsvorsteher.
Fördergeld gut verwendet
In den Umbau des früheren Kindergartens sind insgesamt rund 850.000 Euro geflossen bei einer Förderung von etwa 600.000 Euro. „Das Geld ist wirklich gut angelegt gewesen“, sagt Kämmerer Groll aus der Rückschau. Er hoffe, dass das Dorfzentrum Momberg weiterhin so gut angenommen werde wie bisher.
Keine Konkurrenz
Zum Dorfzentrum gehört auch das Gemeinschaftshaus, das direkt angrenzt. Ist das eigentliche multifunktionale Haus nicht möglicherweise Konkurrenz für das städtische Gebäude, das auch betrieben werden muss? Das kann Groll nicht erkennen nach der bisherigen Nutzung. Der Verein habe ja auch Zugriff auf das Gemeinschaftshaus und könne es mitnutzen, wenn er beispielsweise den großen Saal für Veranstaltungen brauche. Groll sieht deshalb eher Ergänzungen. „Da gibt es keine Konkurrenz zueinander“, sagt er deutlich.
Ganz aktuell verfügt das Dorfzentrum nun auch über einen Lebensmittelautomaten. Das war bereits bei der Planung des multifunktionalen Hauses ein großer Wunsch.
Ein multifunktionales Haus gibt es ansonsten noch im Kirchhainer Stadtteil Betziesdorf. Dort betreibt ebenfalls ein Verein die Einrichtung. Im Gebäude befand sich in der Vergangenheit die Grundschule Betziesdorf.