Für die Heimat tun sie alles

Spielplatzbau läuft auf Hochtouren Viele Freiwillige beteiligt
Noch drei Wochen dauert es bis ein lange gehegter Wunsch der Mengsberger in Erfüllung geht: Dann soll der Kinderspielplatz am Feuerwehrgerätehaus fertig sein.
von Florian Lerchbacher
Mengsberg. Herbert Bartsch (73) und Bernd Löwer (57) beobachten die Mitarbeiter von Neustadts Bauhof, die hinter dem Feuerwehrhaus Spielgeräte aufbauen. Es ist ihnen anzumerken, dass sie sich nicht gerne auf das Zuschauen beschränken, sondern lieber mit anpacken würden. Die beiden gehören der „RR-Firma“ von Karlheinz Kurz an. „Meine »Rüstigen Rentner‘ sind immer zur Stelle, wenn im Dorf etwas in Eigenleistung erledigt werden muss“, erklärt der Ortsvorsteher, hebt aber sogleich auch die Vereine hervor: Deren Mitglieder helfen zum Beispiel bei der Umgestaltung der Grillhütte.
„Ist doch selbstverständlich, dass ich hier helfe“, sagt Bartsch und ergänzt: „So setze ich mich schließlich für die Allgemeinheit ein.“ Vor zehn Jahren zog Löwer von Stadtallendorf in den Neustädter Stadtteil. „Mengs-berg ist toll. Die Menschen sind offen und ehrlich, der Umgang ist klasse, und das Arbeiten mit ihnen macht einfach Spaß.“ Am Spielplatz mitzuwirken sei für ihn keine Frage: „Das Projekt verwirklichen wir für die Kinder, aber es kommt auch insgesamt dem Ort zugute.“
Rund 20 000 Euro investiert die Stadt in den Spielplatz – der Bauhof übernimmt den Aufbau, beim Zaunbau am Ende beteiligen sich dann wieder Mengsbergs Freiwillige, „die sehen, dass etwas zu tun ist, und dann einfach mit anpacken“, so Kurz.
Viele Jahre fehlte in Mengsberg ein öffentlicher Spielplatz, Dann ergriff der Ortsbeirat die Initiative: Seine Mitglieder sowie die aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung gründeten eine Arbeitsgemeinschaft und machten sich mit Helmut Zieße, dem Vorsitzenden des Heimat- und Verschönerungsvereins, an die Planung.
Inspiration holten sie sich auf anderen Spielplätzen, nun steht fest: Bald zieren Bänke, ein Sandkasten, ein Kletterturm und ein -gerüst, eine Schaukel mit „Vogelnest“, eine Wippe, zwei Federwippgeräte sowie eine Rutschbahn den Platz. Die Rutsche kommt auf einen aufgeschütteten Berg, der auf verschiedenen Wegen erklimmbar ist. Einen wichtigen Beitrag leistete die Feuerwehr, die mehr als die Hälfte ihrer Übungswiese für das Projekt zur Verfügung stellte. „Ich bin sicher, das wird eine schöne Gesamtanlage“, sagt Bartsch und freut sich, dass der Spielplatz nicht direkt an der Straße liegt: „Es ist gut, dass er noch zurückgesetzt wurde.“
„Es ist toll, dass sich die Mengsberger so stark einsetzen“, lobt Bürgermeister Thomas Groll und hebt hervor, dass die nächsten „Kooperations-Projekte“ bereits in Planung seien: Der Feuerlöschteich soll verschönert, die Treppe zwischen „Neue Mengsberger Straße“ und „Am Roten Berg“ saniert werden. Zudem will der Ort im nächsten Jahr am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnehmen. Eine Info-veranstaltung ist für den 14. September geplant.